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Löwen wollen nachlegen

Heidelberg. (dh) Es war ein triumphaler Abend, eine Demonstration der Stärke: Der 38:22-Sieg der Rhein-Neckar Löwen in Lemgo versetzte ganz Handball-Deutschland in helle Aufregung. Die „Besten aus dem Südwesten“ verbreiteten sechzig Minuten lang Angst und Schrecken. Der Löwen-Chef genoss die Gala in vollen Zügen: „Das war mit das Beste, was ich bisher von unserer Mannschaft in den letzten Jahren gesehen habe“, bilanziert Manager Thorsten Storm, „jetzt heißt es nachlegen.“

Und zwar in der Champions League: Morgen düsen die Badener per Flieger nach Slowenien, wo sie am Sonntag um 15 Uhr (live auf Eurosport) auf Gorenje Velenje treffen werden. Storm hofft erneut auf einen Sieg, setzt aber keineswegs eine Gala voraus. Er sagt: „Es ist wichtig, dass wir irgendwie gewinnen, denn andernfalls wird der Druck in der Champions League doch groß.“

Einer, der in Slowenien erneut zum Matchwinner werden könnte, ist Henning Fritz. Der Weltmeister von 2007 präsentierte sich in Lemgo in Topform, wirkte phasenweise wie eine Mauer. Unüberwindbar und stark. „Ich habe mich sehr über seine Leistung gefreut, er war der Matchwinner. Wir haben mit Szmal noch einen weiteren Torhüter, der Spiele gewinnen kann“, so Storm. Dass die Löwen und Fritz – sein Vertrag läuft nach dieser Runde aus – nach der Saison getrennte Wege gehenwerden, liegt übrigens nicht nur in den Händen des Vereins. Laut Storm existiert eine „beidseitige Option“, die es Fritz erlauben würde, seinen Vertrag eigenhändig um zwei weitere Jahre zu verlängern. Was sich im ersten Moment unfassbar anhört, ist in Wirklichkeit aber nachvollziehbar: Andernfalls hätte der ehemalige Welthandballer, der ähnlich wie ein Christian Schwarzer oder Oliver Roggisch viel für das Image der Löwen getan hat, wohl nie in die badische Manege gelotst werden können. Wer nun meint, „Fritze“ könnte sich fortan auf die faule Haut legen, der ist aus Sicht von Storm auf der falschen Fährte: „Da ist Henning gar nicht der Typ zu.“

 20.11.2009