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Rhein-Neckar Löwen gewinnen in Zagreb dank Torwart Ristovski (RNZ)

Nach dem 24:23-Sieg im Achtelfinale der Champions League in Zagreb haben die Rhein-Neckar Löwen eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am Ostersonntag.

Nach dem nervenaufreibenden Krimi bei Croatia Zagreb atmete Nikolaj Jacobsen erst einmal durch. «Das», sagte der sichtlich mitgenommene Handball-Trainer der Rhein-Neckar Löwen, «war ein sehr schweres Spiel gegen einen sehr guten Gegner.» Vor 13.500 fanatischen Zuschauern im Hexenkessel der Arena Zagreb erlebte der Bundesliga-Spitzenreiter im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ein Wechselbad der Gefühle, gewann am Ende aber mit 24:23 (10:12).

Obwohl das eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Mannheim am Ostersonntag (19.30 Uhr) ist, warnte der an diesem Abend herausragende Torwart Borko Ristovski: «Wir sind noch nicht durch.» Dennoch wird das Traum-Viertelfinale gegen den Titelfavoriten Paris Saint-Germain immer wahrscheinlicher. Dass weiterhin die Chance darauf besteht, haben die Löwen besonders Ristovski zu verdanken. Mit seinen Glanzparaden kompensierte der Mazedonier die Fahrlässigkeit in der Offensive. Für Veselin Vujovic, den Trainer des kroatischen Serienmeisters Zagreb, war er der «Spieler des Spiels».

Zwar waren die Löwen gut gestartet und führten nach 14 Minuten mit 7:4, brachten danach in der Offensive aber nicht mehr viel zustande. Sie spielten und spielten, warfen aber kaum noch aufs gegnerische Tor und schauten mit zu, wie Zagreb die Partie bis zur Halbzeitpause drehte. «Was wir da gezeigt haben, war richtig schlecht», sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki.

In der Kabine habe Jacobsen mehr Mut eingefordert, berichtete der vierfache Torschütze Harald Reinkind. Der Trainer fand Gehör: Die Löwen traten nun wesentlich zielstrebiger auf und legten nach dem schnellen Ausgleich stets ein Tor gegenüber den Gastgebern vor.

Doch entscheiden konnten die Kurpfälzer das von Kampf und technischen Fehlern geprägte Spiel erst in der Schlussphase, nachdem sie zuvor viele klare Chancen ausgelassen hatten. Reinkind war es, der das umjubelte 24:22 erzielte – und dennoch nicht ganz glücklich war: «Für uns war hier noch mehr drin. Anstatt unsere Führung auszubauen, haben wir uns immer wieder vermeidbare Fehler erlaubt.» Coach Jacobsen fand, es gebe viel zu verbessern, vor allem im Angriff.

So war es vor allem das Verdienst von Ristovski und der guten Abwehr, dass die Löwen mit einem Tor Vorsprung ins Rückspiel gehen. Ristovski selbst nahm das Lob für seinen Galaauftritt eher emotionslos hin. «Handball ist ein Mannschaftsport. Das nächste Mal sticht ein anderer heraus. Hinter dieser Abwehr fiel es mir auch nicht sonderlich schwer», sagte er. Dennoch lag es an ihm, dass die Fans weiter von einem Viertelfinale gegen Paris träumen dürfen.