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Rhein-Neckar Löwen in der Champions League: Der nächste Sieg soll her (RNZ)
Die Heidelberger Handballer gastieren beim IFK Kristianstad – Stefan Kneer fehlt verletzt
Skopje, Mannheim, Kristianstad – als Spieler der Rhein-Neckar Löwen kommt man derzeit rum. Uwe Gensheimer und Co. sitzen eigentlich permanent auf gepackten Koffern. Im Eiltempo geht es von Manege zu Manege, von Wettbewerb zu Wettbewerb. Mal Champions League, mal Bundesliga. Morgen ist wieder die Königsklasse dran. In Schweden geht’s um wichtige Punkte, genauer: in Kristianstad. Eine Kleinstadt mit knapp 36 000 Einwohnern.
Und darunter befinden sich ein paar Handballer, die mit der kleinen Harzkugel recht gut umgehen können. Denn der IFK Kristianstad hat bislang einen starken Eindruck hinterlassen. Gegen Kopenhagen gelang ein Sieg, gegen Barcelona beinahe eine Sensation: Beim Champions League-Sieger musste sich Kristianstad nur hauchdünn mit 32:34 geschlagen geben. „Eigentlich“, grübelt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, „eigentlich dachte ich, das wäre der große Außenseiter in unserer Gruppe, aber sie haben mich wirklich positiv überrascht.“
Kurzum: Der Däne hat Respekt, nimmt die Schweden nicht auf die leichte Schulter. Das Ziel ist dennoch ehrgeizig: In Kristianstad soll der nächste Sieg her. Jacobsen sagt: „Wenn wir in der unserer Gruppe am Ende ganz oben dabei sein wollen, müssen dort gewinnen.“ Momentan liegen die Löwen in ihrer Achter-Gruppe auf Platz drei. Mit sieben Punkten.
Ein guter Start. Jacobsen schmunzelnd: „Das würde ich aber auch sagen, wir haben ja schon gegen richtig gute Gegner gespielt, und dabei nur einmal verloren.“ Stimmt, das war in Skopje. Wo der Löwen-Dompteur ordentlich rotierte, vor allem die junge Garde auf die Platte schickte – und die machte ihre Sache sehr gut. Es war ein offenes Spiel, das erst in der Schlussphase in Richtung Heim-Sieben kippte. Was auch mit ein paar fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen zusammenhing…
Misstöne gab es danach trotzdem. Die Löwen würden sich für die Bundsliga schonen, hieß es. Oder: So zu rotieren, wäre dem Gegner gegenüber respektlos. Jacobsen selbst kann darüber nur lachen. Der Trainerfuchs: „Das ist doch alles Blödsinn, hätten wir jetzt mit 15 Toren verloren, würde ich es ja einsehen, aber wir waren ja richtig gut.“ Zudem braucht sich die EHF nicht zu wundern, wenn die mittlerweile völlig aufgeblähte Königsklasse als Experimentierfeld benutzt wird. Schließlich kommen sechs (!) von acht Mannschaften in jeder Gruppe weiter.
In Kristianstad könnte erneut kräftig durchgewechselt werden. „Das mache ich doch sowieso regelmäßig und habe es auch dort vor“, verrät Jacobsen, der Verletzungssorgen hat: Abwehr-Ass Stefan Kneer tritt die Reise wegen muskulärer Probleme gar nicht erst mit an. Alexander Petersson ist hingegen wieder voll belastbar.
Am heutigen Mittwoch ist Reisetag. Nach einem ausführlichen Videostudium und einer Trainingseinheit in Kronau, geht es mit dem Bus nach Frankfurt. Gegen 17 Uhr hebt dann der Flieger ab.
Von Daniel Hund