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Torhungriger Uwe Gensheimer

Die Unterschrift von Uwe Gensheimer war gestern heiß begehrt. Kurz nach Abpfiff des Testspiels der Rhein-Neckar-Löwen gegen die SG Leutershausen war der Nationalspieler von jugendlichen Handballfans regelrecht umlagert. Nicht weiter verwunderlich, hatte er beim 38:24 (21:11)-Sieg seiner Löwen in Leutershausen 14 Tore geworfen. Ein ums andere Mal entwischte der wieselflinke Linksaußen seinen Gegenspielern. Den schönsten Treffer erzielte der Friedrichsfelder Mitte der zweiten Halbzeit, als er nach Zuspiel von Olafur Stefansson per Kempa-Trick abschloss.

Ganz zufrieden war Gensheimer mit der Leistung seiner Mannschaft allerdings nicht. Vor allem in der Defensive taten sich einige Lücken auf. „Wir haben in der Abwehr noch zu arbeiten“, gestand der Löwen-Linksaußen selbstkritisch ein. Das sei aber bei einem „neuen Mittelblock“ normal. Kritisch analysierte auch Holger Löhr das Spiel seiner Mannschaft. Der SGL-Coach war vor allem mit der Angriffsleistung der „Roten Teufel von der Bergstraße“ nicht einverstanden. „Wir haben zu wenig Tore geworfen und die Löwen in viele Gegenstöße laufen lassen“, haderte Löhr. Zu Beginn der Partie sah es vor 1000 Zuschauern in der brütend heißen Heinrich-Beck-Halle noch ganz gut für die Leutershausener aus. Bis zum 5:4 für die Löwen in der zehnten Minute hielten die Gastgeber die Begegnung offen. Vor allem SGL-Linksaußen Mark Wetzel überwand Löwen-Keeper Henning Fritz in der Anfangsphase mehrfach. Danach legte die Mannschaft von Ola Lindgren, die bis auf Patrick Groetzki und den verletzten Gudjon Valur Sigurdsson mit allen Stars antrat, eine Schippe drauf und zog Tor um Tor davon. Der Zwischenspurt nötigte auch Löhr Respekt ab. „Das sind Automatismen, die meine Jungs noch nicht haben“, sagte der SGL-Trainer. Vor allem der baumlange Carlos Prieto war für die Spieler des Regionalligisten schwer zu halten. Der spanische Kreisläufer der Löwen setzte sich gut in Szene, sperrte seine Mitspieler frei und erzielte selbst zwei Tore. Auch auf der Gegenseite kamen die SGL-Kreisläufer mehrfach zum Abschluss. Dario Tokur und Philipp Müller schlossen einige sehenswerte „Heisemer“ Spielzüge erfolgreich ab. In der zweiten Halbzeit ließ auf beiden Seiten die Konzentration etwas nach. Hüben wie drüben vergaben die Spieler zum Teil leichtfertig ihre Chancen. Hoch konzentriert ging allerdings Slawomir Szmal ans Werk. Allein vier Siebenmeter der SGL entschärfte der polnische Torhüter in der zweiten Halbzeit. Beim Scheibenschießen durfte letztlich jeder einmal ran. Sogar Oliver Roggisch, als Abwehrspezialist ja eher fürs Toreverhindern zuständig, erzielte einen Treffer.

10.08.2009