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Vorsichtiger Gudmundsson (Lampertheimer Zeitung)

(br). Zweiter Bundesligaauftritt in fremder Halle für die Handballer der Rhein-Neckar Löwen: Nach dem überraschend deutlichen 30:25-Sieg letzte Woche bei Frisch Auf Göppingen wartet auf die Mannheimer am heutigen Samstag, 19 Uhr, das Auswärtsspiel in Kassel bei der MT Melsungen. Bis auf Patrick Groetzki hat Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson alle Spieler im Kader.

„Natürlich war dieser Sieg in Göppingen wichtig. Wir sind eine neue Mannschaft, haben einige Neuzugänge, aber das hat schon alles sehr gut funktioniert“, sagt Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer. Sich schon jetzt auf den Lorbeeren ausruhen, das will der Nationalspieler aber natürlich nicht. Gensheimer warnt: „Das war gerade einmal ein Spiel, wir haben eine lange Saison vor uns und müssen in jedes Spiel mit 100 Prozent Leistung gehen.“

Ähnlicher Meinung ist auch Trainer Gudmundsson. Der Isländer sieht seine Mannschaft vor dem Spiel in Melsungen sogar in der Rolle des Außenseiters: „In Göppingen hat mich meine Mannschaft positiv überrascht. Das ist schön. Aber nun spielen wir gegen einen Gegner, der schon eingespielter ist. Melsungen hat sich zudem noch einmal gut verstärkt und ist der Favorit.“ Nicht alle Experten dürften in diesem Fall die Meinung von Gudmundsson teilen.

Bei den Löwen glänzten in Göppingen nämlich vor allem die Olympiateilnehmer und Neuzugänge. Der Isländer Alexander Petersson mit acht Treffern und der Schwede Kim Eckdahl du Rietz (5) hatten einen ganz tollen Einstand. Der Serbe Zarko Sesum blühte plötzlich richtig auf und zeigte als Spielmacher eine glänzende Leistung. Hinzu kam die starke Torwartleistung von Niklas Landin. Das neue Löwen-Gebilde harmonierte so gut, dass Gudmundsson es sich sogar leisten konnte, die beiden Rückraumneuzugänge Isaias Guardiola und Matthias Gerlich kaum spielen zu lassen. „Beide werden ihre Einsätze schon noch bekommen, eine Saison ist sehr lang“, sagt der Löwen-Coach und betont in Hinblick auf das Melsungen-Spiel: „Wir dürfen nicht viele Fehler machen.“

Die Nordhessen, die in der vergangenen Saison bereits einen ganz starken Start hinlegten, dann allerdings etwas einbrachen und am Ende in der Liga den zehnten Platz belegten, haben im Sommer noch einmal aufgerüstet. Für die Abwehr kam vom THW Kiel Daniel Kubes. Als Backup für Stammkeeper Per Sandström verpflichtete Melsungen, das mit einem 23:23 beim TV Großwallstadt in die neue Saison startete, den talentierten Schweden Mikael Appelgren. Mit Malte Schröder aus Lübbecke sowie Jonathan Stenbäcken von den Füchsen Berlin wurde der Rückraum, der mit Nenad Vuckovic, Patrick Fahlgren, Alexandros Vasilakis oder Grigorios Sanikis in der vergangenen Saison schon das Paradestück der MT war, weiter verbessert.

„Man sollte nach dem guten Spiel in Göppingen nicht davon ausgehen, dass wir nun jedes Spiel so im Vorbeigehen gewinnen“, sagt Uwe Gensheimer und betont: „Wir müssen von Beginn an konzentriert zur Sache gehen. Melsungen ist gerade in eigener Halle ein gefährlicher Gegner. “