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13 Schmid-Tore zur Magdeburger Meister-Feier
Löwen halten über 40 Minuten klasse mit beim SCM, müssen sich dann aber der besten Mannschaft der Saison geschlagen geben
Bei Andy Schmids letztem Löwen- und Bundesliga-Spiel schlagen sich die Rhein-Neckar Löwen lange ordentlich, müssen sich am Ende aber dann doch recht deutlich dem Deutschen Meister SC Magdeburg geschlagen geben. Nach 60 rasanten Minuten steht es am frühen Sonntagabend 34:37 (19:20) aus Löwen-Sicht. Zum Abschied erzielt Löwen-Legende Schmid 13 Tore – persönlicher Saisonrekord! Magdeburg feiert im Anschluss mit Schalen-Übergabe sowie Ehrung von Bennet Wiegert als Trainer der Saison. Die Löwen verbeugen sich vor einem völlig verdienten Titelträger.
Beim frisch gebackenen Deutschen Meister entwickelt sich ein flottes Spielchen. Man spürt direkt: Hier geht es nur noch um den Schönheitspreis. Den möchten beide Teams gerne haben. Für Magdeburg wirft Gisli Kristjansson den Hut in den Ring, macht das 1:0 (1.). Auf der Gegenseite markiert die Löwen-Achse ihr Revier: Andy Schmid auf Jannik Kohlbacher – 1:1 (2.). Die Löwen spielen von Anfang mit dem siebten Feldspieler. In der Abwehr müssen sie improvisieren, weil mit Mait Patrail und Ilija Abutovic zwei etatmäßige Innenblock-Spieler krank ausfallen bzw. angeschlagen sind. Niclas Kirkeløkke und Ymir Örn Gislason stehen direkt im Mittelpunkt.
13 Schmid-Tore zur Magdeburger Meister-Feier: Auch Birlehm in starker Spät-Form
Magdeburg zieht gnadenlos ins Zentrum, mit einem geradezu wahnwitzigen Tempo spielen sie die Löwen auseinander. Schmid mit dem 2:3 erzielt die einzige Löwen-Führung der Partie (4.). Von da an legen die Jungs von Bennet Wiegert stetig vor. Aber: Auch die Magdeburger kommen nicht weg. Beim 9:7 (11.) und 10:8 (14.) führen sie mit zwei Treffern, zuletzt in Durchgang eins beim 20:18 (29.). In die Pause geht es mit 20:19. Joel Birlehm steht zu diesem Zeitpunkt bei acht Paraden, gewinnt das Torwart-Duell gegen Jannick Green (1 Parade) haushoch. Weil sich seine Vorderleute deutlich mehr Abspielfehler leisten, schlägt dieser Vorteil nicht durch.
Wer durchschlägt in dieser ersten Halbzeit, ist Andy Schmid. 9 Tore erzielt die Löwen-Legende in ihrem letzten Bundesliga-Spiel. Sein 400. Löwen-Einsatz in der LIQUI MOLY HBL ist damit schon zur Pause ein ganz besonderer, zumal er auch noch mehrmals seine Nebenleute exzellent in Szene setzt. Auf der Gegenseite treffen die Magdeburger viermal ins leere Löwen-Tor, haben zur Pause sechs Spieler, die mindestens zweimal getroffen haben. 39 Tore in 30 Minuten fassen es ganz gut zusammen: Hier wird Tempo-Handball vom Feinsten geboten. Für Freunde der gepflegten Defensive fällt dafür so gut wie nichts ab – bis auf einen sehenswerten Steal von Juri Knorr gegen Omar Ingi Magnusson (27.).
13 Schmid-Tore zur Magdeburger Meister-Feier: Trainer der Saison gibt entscheidende Impulse
Bis zum 25:23 bleiben die Magdeburger am Drücker (38.). Ihre einzige echte Schwächephase bestrafen die Löwen mit einem 0:4-Lauf, der sie mit 25:27 aus SCM-Sicht nach vorne bringt (42.). Die Faktoren in dieser Phase sind Fehlpässe und -würfe der Gastgeber, dazu zwei Birlehm-Paraden und kaltschnäuzige Löwen-Abschlüsse. Bennet Wiegert hat keine Lust, sich die Party samt Schalen-Übergabe und Feier auf dem Rathaus-Platz verderben zu lassen. Seine Auszeit (42.) bringt die entscheidenden Impulse für den Rest der Partie.
Mit einem eigenen 4:0-Lauf rückt der SCM die Verhältnisse wieder zurecht. Magnus Saugstrup macht das 30:28 (48.). Zwei Minuten später steht es 32:28, führen die Grünen erstmals mit vier Toren gegen die Gelben (50.). Nach Hornkes 36:31 ist das Spiel entschieden, beginnt die Party des SCM (53.). Der Rest des Spiels steht im Zeichen der sich ankündigenden Feierlichkeiten. Andy Schmid wird genauso noch einmal geherzt wie die scheidenden SCM-Spieler. Nach den letzten 60 Minuten der Saison 2021/22 steht ein 37:34 für Magdeburg. Ein verdienter Sieg für einen hochverdienten Meister.
Die Löwen verabschieden sich in die Sommerpause. Startschuss für die neue Saison mit der Auftakt-Pressekonferenz ist am 13. Juli.
SC Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen 37:34 (20:19)
Magdeburg: Green (6 Paraden, 1 Tor), Jensen – Magnusson (6/2), Damgaard (5), Bezjak (5), Saugstrup (4), Kristjansson (4), Hornke (3), O’Sullivan (3), Musche (2), Gullerud (2), Chrapkowski (1), Mertens (1), Pettersson, Smits, Weber
Löwen: Birlehm (13 Paraden), Appelgren, Katsigiannis – Schmid (13/6), Zacharias, Kirkeløkke (4), Knorr (3), Helander (3), Abutovic, Lagergren, Groetzki (2), Horžen (4), Michalski, Gislason, Kohlbacher (5)
Trainer: Bennet Wiegert – Ljubomir Vranjes
Schiedsrichter: Ramesh & Suresh Thiyagarajah
Strafminuten: / – Kohlbacher (2), Gislason (2), Kirkeløkke (2)
Siebenmeter: 2/2 – 6/6 Spielfilm: 1:0, 1:2, 2:3, 4:3, 6:6, 9:7, 10:9, 14:14, 16:14, 18:16, 20:18, 20:19 (HZ), 20:20, 22:20, 25:23, 25:27, 27:27, 27:28, 32:28, 34:30, 37:31, 37:34 (EN)