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U17-Löwen jubeln: Deutscher Meister 2022!

Junglöwen gewinnen Final-Rückspiel gegen Flensburg mit 21:18 und krönen eine starke Saison mit der Meisterschaft / Dritter Titel für Löwen-Unterbau

Die U17 der Rhein-Neckar Löwen ist Deutscher B-Jugend- Meister 2022. Nachdem das Team von Trainer Tobias Scholtes bereits vergangenes Wochenende im ersten Final-Duell mit der SG Flensburg/ Handewitt durch einen 32:28- Auswärtserfolg die Weichen in Richtung Titel gestellt hatte, machten die Junglöwen heute im entscheidenden Rückspiel gegen die Norddeutschen den Deckel drauf, gewannen in der ausverkauften Stadthalle Östringen mit 21:18 (8:9) und belohnten sich für eine beeindruckende Saison mit dem Gewinn der Meisterschaft.

Um Punkt 20:35 Uhr streckte Kapitän Lennart Karrenbauer die Meistertrophäe in die Luft und gab damit vor 850 begeisterten Fans den Startschuss zur großen Titelsause in der Stadthalle. „Ich hatte schon ein gutes Gefühl vor dem Spiel heute: Wir hatten einen guten Vorsprung und viele Auswärtstore erzielt. Aber wir wussten natürlich auch alle, dass Flensburg über eine gute Mannschaft verfügt und uns noch einmal alles abverlangen wird. Aber als wir dann in der zweiten Halbzeit vorgelegt hatten, wurde mir langsam klar, dass das heute ein ganz großer Abend wird. Wir haben uns zu diesem Titel gekämpft und jetzt können wir es auch ordentlich krachen lassen“, freute sich der Spielmacher, der mit fünf Treffern auch gleichzeitig zum erfolgreichsten Werfer der Junglöwen in dieser Partie avancierte.

U17-Löwen jubeln
Am großen Ziel angekommen: Die U17 der Rhein-Neckar Löwen feiert in der Östringer Stadthalle den Gewinn der Deutschen Meisterschaft und die Krönung einer starken Saison

Auf dem Weg zum langersehnten ersten Titel einer B-Jugendmannschaft aus dem Löwen-Unterbau seit 26 Jahren mussten die jungen Meisterhelden hohe Hürden nehmen: Nachdem das Scholtes-Team die Hauptrunde mit dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen hatte, wartete gleich zum Auftakt der Playoffs mit der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen ein Halbfinalist aus der letzten Saison, der den Junglöwen einiges abverlangte. Im Viertelfinale ging es dann gegen den Titelverteidiger Füchse Berlin, den man vor allem durch einen kühlen Kopf und Geduld in den entscheidenden Phasen aus dem Wettbewerb kegelte. Ruhe bewahren und auf die eigenen Stärken vertrauen waren dann auch die Erfolgsfaktoren in den Halbfinal-Duellen gegen den hochgehandelten TSV Bayer Dormagen, in denen man nach zwei umkämpften Unentschieden knapp die Nase vorne behielt und so den Einzug ins Endspiel gegen Flensburg perfekt machte. Hier war im Hinspiel an der Förde der Kampfgeist der U17-Löwen durch insgesamt acht Zeitstrafen noch einmal besonders gefordert, unterm Strich spielten sich die Gelb-Blauen jedoch einen vorentscheidenden Vorsprung für das Rückspiel heraus.

„Ich bin ehrlich gesagt kaputt, aber überglücklich. Wir sind zwar mit einem guten Polster in dieses Spiel gegangen und am Ende war der Vorsprung in der Gesamtaddition auch nicht wirklich gefährdet, aber mir wäre es natürlich lieber gewesen, wir hätten den Sack schon in der ersten Halbzeit zugemacht. Die Chancen waren da, aber so hatte man bis zum Schluss im Kopf, dass Flensburg vielleicht noch etwas auspacken könnte und deshalb kam ich erst recht spät in diesen Siegermodus rein. Aber jetzt können wir das genießen und feiern, die Jungs haben es sich nach diesem Rundenverlauf redlich verdient, dieser Titelgewinn ist etwas ganz besonderes und eine große Ehre“, so die erste Reaktion von Tobias Scholtes nach der Schluss-Sirene.

U17-Löwen jubeln: Langes Warten auf das erste Tor

Die beiden Kontrahenten starteten recht nervös in die entscheidende Partie um den Titel, leisteten sich einige technische Fehler und es dauerte bis zur fünften Minute, ehe die Harzkugel erstmals im Netz zappelte: Jesse Blumenberg legte auf 0:1 für die Gäste vor. Der achtfache Torschütze aus dem Hinspiel kam am heutigen Abend jedoch nicht häufig zum Zug, auch weil sich die Defensive der Junglöwen im Vergleich zum Aufeinandertreffen an der Förde wesentlich kompakter und beweglicher präsentierte. Allerdings konnten die Gastgeber in der Anfangsphase daraus noch kein Kapital schlagen: Felix Göttler und Alexander Momber scheiterten am starken Flensburger Keeper Hauenstein, ein sehenswerter Überzieher von Lennart Karrenbauer wurde wegen Schritten nicht als Treffer gewertet und so blieb die Löwen- U17 bis zur 8. Minute ohne Torerfolg. Doch der nächste Schlagwurf des Kapitäns saß: Ausgleich zum 1:1. Auch in den darauffolgenden Minuten blieben Tore Mangelware, die Junglöwen brachten Flensburg bei nahezu jedem Angriff ins Zeitspiel, machten jedoch zu wenig aus ihren Chancen.

So versuchten die Gäste nach den Abschlüssen der Gelb- Blauen vermehrt ins Tempo zu kommen und dies mit Erfolg: Blumenberg und Nielsen sorgten für ein zwischenzeitliches 3:5 für Flensburg (17.), dann fanden jedoch auch die Würfe der Gastgeber vermehrt den Weg ins Ziel: Kaum auf der Platte, verkürzte Laurin Karrenbauer nach einem Durchbruch auf 4:5, Felix Göttler legte mit seinem ersten Treffer des Abends nach (5:5/ 20.). In den letzten fünf Minuten des ersten Abschnitts markierte Theo Sommer nach starken Einzelleistungen zwei weitere Tore für die Junglöwen und auch Felix Göttler traf noch einmal. So stand es vor dem letzten Angriff vor der Pause 8:8, diesen nutze Flensburg dann noch zur 8:9- Führung durch Kinsky und so ging es mit einem Vorsprung von drei Toren in der Gesamtaddition aus Hin-und Rückspiel für die U17-Löwen in die Kabinen.

U17-Löwen jubeln: Starke Phase nach Wechsel ebnet den Weg

Zu Beginn der zweiten Hälfte schloss Marc Riffelmacher mit einem sehenswerten Wurf von Außen ab und markierte das 9:9, in Überzahl erhöhte Lennart Karrenbauer auf 10:9. Diese Überzahlsituation nutzten die Junglöwen auch im nächsten Angriff geschickt aus – doch Pech für Theo Sommer: Er traf nur die Latte. Im Gegenzug markierte Nielsen den Ausgleich für Flensburg. Sollte da vielleicht noch etwas gehen für die Gäste? Felix Göttler und Alexander Momber beantworteten diese Frage prompt mit einem klaren „Nein“- 12:10 (30.) und wieder sechs Tore vor in der Gesamtaddition. Nun hatte Flensburg die Chance, per Siebenmeter den Anschlusstreffer zu erzielen, doch Teufelskerl Dave Hörnig war zur Stelle, parierte und Lennart Karrenbauer traf zum 13:10 – was für ein wichtiger emotionaler Impuls in dieser Partie. Und spätestens als die Junglöwen ihren Vorsprung nach einer doppelten Unterzahl weiter behaupteten (17:14), konnten langsam aber sicher die Sektflaschen in der Östringer Stadthalle geöffnet werden.

9 Minuten noch auf der Uhr- sieben Tore aufzuholen. Was wird Flensburgs Trainer Johann Volquardsen seinen Jungs in der Auszeit noch für die Schlussminuten mit auf den Weg geben? Mit einer offensiven Deckungsvariante versuchten es die Gäste noch einmal spannend zu machen, doch die Junglöwen zeigten sich in dieser Phase eiskalt und spätestens als Alexander Momber den Ball zum 20:15 unter die Latte hämmerte, war klar, wer an diesem Abend den Meisterthron besteigen wird.

Mit einer weiteren starken Parade verabschiedete sich Dave Hörnig 80 Sekunden vor dem Ende vom Spielfeld und machte den Junglöwen- Kasten frei für Nils Meisers ersten Einsatz in dieser Playoff- Runde. Auf der anderen Seite sorgte Cedric Mayer mit seinem Treffer zum 21:17 dafür, dass es keinen der 850 Zuschauer mehr auf den Sitzen hielt. „Deutscher Meister, Deutscher Meister“ skandierte die gelbe Fanwand, während Mauderer noch einmal auf 21:18 für die Gäste verkürzte. Die letzten Sekunden bis zur Schluss-Sirene wurden gemeinsam herunter gezählt und dann brachen alle Dämme.

U17-Löwen jubeln: Historische Saison für den Löwen- Unterbau

Mit dem Gewinn der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft endet für die Nachwuchsteams der Löwen eine historisch erfolgreiche Saison, nach dem Erfolg der U 19 vor zwei Wochen gehen nach dem heutigen Triumph gleich beide nationale Titel im Juniorenbereich an die Junglöwen: Ein einmaliges Double, das die gute Arbeit der letzten Jahre im Kronauer Leistungszentrum unterstreicht und das auch mit dem Wirken von Nachwuchs-Koordinator Daniel Haase eng verbunden ist. Aber nicht nur national gab es in dieser Spielzeit etwas für die Junglöwen zu feiern, das Drittliga-Team sicherte sich zudem den Staffelsieg und damit stehen in dieser Runde gleich drei Meisterschaften für den Löwen-Unterbau zu buche.

U17-Löwen:
Dave Hörnig, Nils Meiser, Jonas Pleimes- Marc Riffelmacher (2), Felix Göttler (4), Lennart Karrenbauer (5), Cedric Mayer (3), Theo Sommer (3), Alexander Momber (3), Collin Eden, Artur Usatiuc, Laurin Karrenbauer (1), Mark Hartmann, Mungkorn Nauß.