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Löwen begeistern

MANNHEIM (de). Die Rhein-Neckar-Löwen lösten gestern ihre Pflichtaufgabe HBW Balingen-Weilstetten ordnungsgemäß mit 35:25 (17:12), lieferten dabei zusammen mit der Mannschaft von Trainer Rolf Brack eine das relativ kleine Publikum (4537) begeisternde Darbietung.

Es war gleichzeitig der Festabend Uwe Gensheimers, der alle neun Siebenmeter traumhaft sicher verwandelte und seine Ausbeute variantenreich auf insgesamt 17 Treffer steigerte. „Es ist klasse, er trifft aus allen Winkeln, hat ein Superspiel gemacht, aber wir müssen das eigentlich auf mehr Positionen verteilen“, meinte Löwen-Trainer Ola Lindgren. An Gensheimer alleine aber scheiterten die Balinger natürlich nicht. Die Löwen zeigten von Beginn, dass sie sich nicht wieder gegen einen vermeintlich klar schwächer besetzten Gegner einen schwierigen Abend bereiten wollten.

Trainer Ola Lindgren spielte seine ganze Bandbreite an personeller Besetzung durch. Seine Mannschaft leistete sich zwar in gewissen Phasen ein paar Konzentrationsmängel, die Balingen aber nicht wirklich nutzen konnte. „Wir werden es als Lehrstunde nehmen und eben Lehren daraus ziehen, wie sich die Löwen bei Kontern verhalten, mit welcher Dynamik sie in Eins-Eins-Situationen gehen und wie sie sich in der Abwehr verhalten“, erklärte Rolf Brack. Er ließ über einen längeren Zeitraum sieben Feldspieler agieren, wobei lediglich Manojlovic einmal den leeren Balinger Kasten traf.

Er habe nach den schweren Wochen ein bisschen Angst wegen der bekannten Kampfkraft der Balinger gehabt, erklärte Lindgren, der vor allem auch mit der Abwehrarbeit zufrieden war. Die Männer um Oliver Roggisch zwangen die Gäste immer wieder ins Zeitspiel, Slawomir Szmal hielt gut. Ein guter Tag war es auch für Thomas Bruhn. Der Däne löste nach zwei Fehlversuchen Patrick Groetzki auf Rechtsaußen ab, machte nicht nur sein erstes Tor im Löwen-Trikot, sondern fügte noch zwei sehr schöne weitere an. Er wie auf der anderen Seite Gensheimer profitierten von teilweise klasse Zuspielen Olafur Stefanssons und Karol Bieleckis, die Balingens Abwehr ausreichend oft vor unlösbare Rätsel stellten.

„Es hat wieder einmal Spaß gemacht, ich habe mal wieder ein Lachen auf dem Platz gesehen“, meinte Löwen-Manager Thorsten sichtlich erfreut. „In der Form ist Uwe Gensheimer ein Kandidat für einen Zehn-Jahres-Vertrag“, meinte er gut gelaunt. Darüber reden wollte er mit ihm aber noch nicht.

Rhein-Neckar-Löwen: Szmal, Fritz (bei drei Siebenmetern) – Stefansson, Gudjonsson (1), Bielecki (7) – Groetzki (1), Gensheimer (17/9) – Prieto – Roggisch, Bruhn (3), Klimovets (3), Michael Müller, Manojlovic (2), Harbok (1)
HBW Balingen-Weilstetten: Marinovic, Grathwohl (18. – 30., plus ein Siebenmeter) – Lobedank (1), Oelze (4/2), Philipp Müller (2) – Wilke (6), Ettwein (1) – Strobel (2) – Sauer, Herth (4/2), Feliho (1), Mitkov, Bürkle (3), Wagesreiter (1)
Spielfilm: 4:1 (8.), 6:4 (12.), 12:6 (23.), 14:10 (27.), 17:12 (Halbzeit), 17:14 (32.), 24:17 (41.), 25:20 (47.), 29:22 (52.), 33:25 (59.) – Zeitstrafen: 4/2 – Siebenmeter: 9/9 – 4/4 – Beste Spieler: Gensheimer, Stefansson, Roggisch – Wilke, Oelze – Zuschauer: 4537 – Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin).

 24.02.2010