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Tempogegenstöße entscheiden (BNN)

Löwen gewinnen gegen Wetzlar sicher / Comeback von Steinhauser

Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen können doch noch ohne Brechstange gewinnen. 5 657 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena sahen beim 27:20(15:12)-Sieg über die HSG Wetzlar die Rückkehr des deutschen Vizemeisters zu alter Klasse. „Ich bin sehr zufrieden. Wir waren in beiden Halbzeiten vorne“, kommentierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen den souverän herausgespielten Erfolg, mit dem die Badener Platz eins behaupteten. Der THW Kiel gewann das Spitzenspiel in Göppingen mit 29:25(18:9), führte sogar zwischenzeitlich mit zwölf Toren und sah wie der neue Tabellenführer aus.

„Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, befand Abwehrspezialist Stefan Kneer. Dabei hatte es schon wieder nach einem Fehlstart ausgesehen, weil die Löwen vorne schlecht agierten und hinten Nationalspieler Steffen Fäth nicht in den Griff bekamen, hieß es in der sechsten Minute 1:3. Doch diesmal legten die Gastgeber schnell den Schalter um. „Wir waren nur ganz kurz verkrampft“, analysierte Kapitän Uwe Gensheimer, der acht Tore erzielte. Den Vorsprung bauten die Löwen, die in der Abwehr kompakt standen und eigentlich nur noch mit dem siebenfachen Torschützen Fäth ihre Probleme hatten, kontinuierlich aus. Zwei Minuten vor der Pause lagen sie 14:10 in Führung und wäre Gensheimer nicht bei zwei von vier Strafwürfen am sehr guten Wetzlarer Torhüter Andreas Wolff gescheitert, hätten sie mit einem noch deutlicheren Resultat die Seiten gewechselt. Und die Badener fanden auch zu einer ihrer Stärken zurück: Tempogegenstöße, oft eingeleitet von Torhüter Niklas Landin nach gehaltenen Bällen und insbesondere von Gensheimer abgeschlossen.

In den ersten 14 Minuten des zweiten Durchgangs ließ der nun mit einer 5:1-Abwehrvariante agierende Tabellenführer nur einen Gegentreffer zu. Nach dem 6:1-Lauf hieß es 21:13 (42.), die Frage nach dem Sieger war spätestens zu diesem Zeitpunkt beantwortet. Jacobsen nutzte die Gelegenheit, um auch den Profis aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu geben. Und so feierte nach eineinhalb Jahren Verletzungspause Marius Steinhauser ein umjubeltes Comeback.

Rhein-Neckar-Löwen: Gensheimer 8/2, Groetzki 4, Guardiola 3, Petersson 3, Schmid 3/1, Larsen 2, Myrhol 2, Kneer 1, Reinkind 1.

Von Reinhard Sogl