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Löwen lassen Recken keine Chance

Klarer Auswärtssieg in Hannover

Die Rhein-Neckar Löwen haben mit dem 22. Saisonsieg im 25. Spiel in der Tabelle der DKB-Handball Bundesliga wieder zu Tabellenführer THW Kiel aufgeschlossen. Bei der TSV Hannover-Burgdorf siegten die Badener mit 31:23 (18:13). Bester Torschütze beim Vizemeister war Kreisläufer Bjarte Myrhol mit sechs Treffern.

„Ich bin natürlich sehr zufrieden mit den zwei Punkten, wir haben etwas gebraucht um ins Spiel zu finden, haben dann unsere Sache aber ordentlich gemacht“, sprach Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem ungefährdeten Erfolg seiner Mannschaft in der Messestadt. Auch Alexander Petersson war zufrieden. „Wir haben uns in der Vergangenheit nach wichtigen Siegen im nächsten Spiel oft sehr schwer getan, deshalb war es uns wichtig nach der tollen Leistung gegen Kiel am vergangenen Mittwoch heute direkt gut ins Spiel zu finden um die Partie am Ende auch so klar zu entscheiden.“ Patrick Groetzki erzielte nach einem Gegenstoß den ersten Treffer der Partie, und nach dem Ausgleich durch Csaba Szücs erhöhte Kim Ekdahl du Rietz umgehend auf 2:1 für die Gäste. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in der Hannover die Führung der Löwen stets ausgleichen konnte. Nach zehn Minuten und einem Fehlwurf von Andy Schmid gingen die Gastgeber dann beim 6:5 durch den dritten Tagestreffer von Kreisläufer Juan Andreu erstmals in Führung. Den bulligen Spanier bekam die Löwen-Abwehr in den Anfangsminuten überhaupt nicht in den Griff, und nach einem weiteren Ballverlust der Löwen im folgenden Angriff erhöhte Filip Mirkulovski auf 7:5 für Hannover. Nikolaj Jacobsen zog nach nicht einmal zwölf Minuten seine erste Auszeit.

Knapp fünf Minuten nach Jacobsens Ansprache hatten sich die Löwen dann die Führung zurückgeholt, Patrick Groetzki und Alexander Petersson trafen zum 10:9 Zwischenstand, ehe sich die Badener beim 12:10 nach einem Tor von Bjarte Myrhol erstmals überhaupt mit zwei Treffen absetzen konnten. Nun nahm Hannovers Trainer Christopher Nordmeyer eine Auszeit und brachte zudem Martin Ziemer für den glücklosen Nikolaj Weber im Tor. Und die Recken blieben auf Tuchfühlung, der ehemalige Löwe Runar Karason traf umgehend zum 11:12 Zwischenstand. In den letzten zehn Minuten vor der Pause fanden die Löwen dann jedoch besser ins Spiel, legten an Tempo zu und zwangen Hannover so zu vorschnellen Abschlüssen und einigen Ballverlusten. So hatten sich die Gelbhemden wenig später beim 16:11 Zwischenstand erstmals auf fünf Treffer abgesetzt. Erst Runar Karasen beendete mit dem 12. Tor der Gastgeber die Torflaute, doch die Löwen legten weiter vor, Bjarte Myrhol traf mit seinem 5. Tagestreffer zum 17:12, auch zur Pause betrug der Vorsprung der Badener beim 18:13 fünf Treffer.

Auch das erste Tor nach der Pause erzielten die Löwen, nach einem Ballverlust der Recken war Alexander Petersson per Gegenstoß erfolgreich, und nachdem Niklas Landin gegen den völlig freien Filip Mirkulovski parierte, erhöhte Mads Mensah zum 20:13 Zwischenstand. Die Löwen drängten in der ausverkauften Swiss-Life Hall von Hannover nun auf die Entscheidung. Die stark ersatzgeschwächten Gastgebern, bei denen zahlreiche Stammkräfte fehlten, hatten nun auch nicht mehr die personellen Möglichkeiten den Sturmlauf der Badener zu unterbinden, Tor um Tor bauten die Löwen ihren Vorsprung nun aus und hatten zwanzig Minuten vor dem Ende beim 24:17 Zwischenstand längst für eine Vorentscheidung gesorgt. Hannover kämpfte, brachte sich aber immer wieder selbst um den Lohn. So schickten die beiden Schiedsrichter zunächst Csaba Szücs nach einen Foul für zwei Minute auf die Bank, ehe ihm auch Juan Andreu wegen Meckerns folgen musste. Doch selbst in doppelter Unterzahl  erzielte Hannover durch Karason sogar noch ein Tor, am klaren Spielverlauf  änderte aber auch das nichts mehr, wenn Hannover mal die Lücke in der Abwehr der Löwen fand, war da noch immer Niklas Landin. Der Däne entschärfte in der zweiten Hälfte noch zahlreiche Großchancen der Recken und kam am Ende auf 13 Paraden.

Eine Viertelstunde vor dem Ende traf Uwe Gensheimer mit seinem dritten Strafwurf zum 26:19, ehe sich anschließend auch Harald Reinkind in die Torschützenliste eintragen durfte. Nikolaj Jacobsen nutzte die deutliche Führung und verschaffte in der Schlussphase seinem kompletten Kader Spielzeit. Am Ende feierten die Löwen zur Freude der zahlreichen mitgereisten Fans einen wichtigen 31:23 (18:13) Auswärtserfolg. „Jetzt bereiten wir uns konzentriert auf Pick Szeged vor, gegen die wir am kommenden Freitag eine starke Leistung brauchen um vorlegen zu können“, ging der Blick von Nikolaj Jacobsen schon direkt auf die nächste Partie.  Anwurf zum Hinspiel im Achtelfinale der VELUX EHF Champions League ist am kommenden Freitag in der SAP Arena um 19 Uhr.

 

TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen 23:31  (13:18)

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (ab 20.), Weber; Andreu (8), Hykkerud, Lehnhoff (2/1), Szücs (1), Sevaljevic, Karason (9/2), Dräger, Pollex, Kastening, Mirkulovski (3)

Rein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (ab 55.), Schmid (4), Gensheimer (4/3), Kneer, Sigurmannsson, Myrhol (6), Steinhauser (1), Mensah (4), Groetzki (5), Reinkind (1), Petersson (4), Ekdahl du Rietz (2), Ganshorn

Trainer: Christopher Nordmeyer – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski

Zuschauer: 4100 (ausverkauft)

Siebenmeter: 4/3 – 2/2

TSV Hannover-Burgdorf: Lehnhoff scheitert an Landin

Zeitstrafen: 3 – 1

Strafminuten: Szücs (4), Andreu (2), Mirkulovski (2) – Petersson (2)

Spielfilm: 2:2 (5.), 4:4 (10.), 7:5 (12.), 10:12 (20.), 13:18 (HZ), 15:21 (36.), 17:24 (42.), 21:28 (50.), 22:30 (55.), 23:31 (EN)

Beste Spieler: Andreu, Karason – Myrhol, Groetzki, Petersson