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Rhein-Neckar Löwen vor den Final Four: „Das ist schon einzigartig“ (RNZ)
Lars Lamadé vor dem Start ins Final Four um den DHB-Pokal – „Ich glaube nicht, dass die Spieler eine Blockade haben“
Der Countdown läuft: Gestern gegen 17 Uhr schwebten die Rhein-Neckar Löwen in Hamburg ein. Heute um 15 Uhr steigt beim Final Four in der Barclaycard Arena das Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt. Vor dem Duell sprach die RNZ mit Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé.
Lars Lamadé, mit welchem Gefühl reisen Sie nach Hamburg? Glaubst Sie, dass es im neunten Anlauf endlich mal mit dem Titel klappt?
Mit dem Gefühl, dass ich ein wie immer tolles Handball-Event erleben werde. Zusammen mit dem Final Four der Champions League in Köln ist es wohl das beste Handball-Turnier auf der Welt.
Einige Löwen-Spieler sind schon mehrfach gescheitert, kann es sein, dass manche schon eine Art Final-Four-Blockade haben?
Natürlich würde man mit mehr Optimismus dorthin fahren, wenn man schon dreimal den Pokal geholt hätte. Aber so ist es eben. Ich glaube aber nicht, dass die Spieler eine Blockade haben, denn sie wissen alle, dass es an der Spitze im deutschen Handball so eng zugeht, dass jeder jeden schlagen kann, und dass es am Ende beim Final Four auch einfach auf die Tagesform und auch ein Quäntchen Glück ankommt. Wir haben jedes Mal dort gegen starke Gegner verloren. Aus dem Grund gibt es für mich keinen Grund jetzt schon im Vorfeld den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen einfach unser Bestes geben und dann wird man sehen, zu was es in diesem Jahr reicht.
Flensburg musste mittwochs noch in der Champions League in Kielce ran. Das ist schon ein Vorteil für die Löwen, oder?
Klar, rein vom Spielplan und dem damit verbundenen Kräfteverschleiß her, ist das schon ein kleiner Vorteil. Andererseits wird man dort durch die Atmosphäre aber auch so gepusht, dass man wieder das Letzte aus sich herausholen kann. Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass das spielentscheidend sein wird. Eher dann nochmal für ein mögliches Finale von Flensburg, wenn Flensburg dann vier solch schwere Spiele in acht Tagen absolvieren müsste. Aber wir hoffen ja mal, dass sich dieses Problem für Flensburg nicht stellen wird. (lacht)
Was ist das Besondere am Final Four?
Einfach die Tatsache, dass es jedes Mal eine grandiose Stimmung mit den vier massiven Fanblöcken in der jeweiligen Kurve ist. Das ist schon einzigartig, da zu den Bundesligaspielen ja meist wenig gegnerische Fans mitkommen.
Im Fußball nimmt der Titel im DFB-Pokal eine etwas untergeordnete Rolle ein. Im Handball ist das mit dem DHB-Pokal anders, oder?
Das sehe ich eigentlich nicht ganz so. Ich sehe es in beiden Sportarten so, dass die Bundesliga von der Bedeutung her klar dominiert, aber der Pokal dann ab dem Halbfinale im Fußball und dann jeweils mit dem Finale in Berlin und dem Final Four in Hamburg eine tolle Bedeutung hat. Ich glaube nicht, dass sich der Pokal im Handball oder im Fußball von der Relation zur Bundesliga etwas geben.
Bei all den Enttäuschungen, die die Löwen in Hamburg bislang erlebt haben, ist es doch eigentlich trotzdem sensationell, dass man als junger Verein nun schon zum neunten Mal bei diesem prestigeträchtigen Turnier dabei ist, oder?
Genau. Das sage ich meinen Leuten auch immer. Nahezu alle anderen Teams beneiden uns darum, dass wir das schon so oft erleben durften. Denn selbst bei sportlichen Niederlagen ist es doch jedes Mal ein großer Erfolg, sich dafür überhaupt qualifiziert zu haben und das ganze Wochenende dabei sein zu können.
Ein Sieg in Hamburg könnte auch nochmals einen Schub für die restlichen Liga-Spiele geben…
Ohne Frage. Mit einem Titel im Pokal würde man sicherlich nochmal Rückenwind für die letzten Spiele in der Bundesliga bekommen.
Wie optimistisch sind Sie, dass es in dieser Saison mit einem Titel klappt?
Ich bin eigentlich recht optimistisch: Im Pokal am Wochenende sehe ich die Chancen bei 50:50. Da wird die Tagesform entscheiden. Sollte es klappen mit dem Titel im Pokal, glaube ich, dass die Chancen in der Bundesliga sehr gut sein werden. Sollten wir in Hamburg den Titel nicht holen, sehe ich die Chancen auf die deutsche Meisterschaft immer noch gut, aber der Rückenwind eines Titels würde halt fehlen. Daher bin ich aber in Summe für einen Titel wirklich recht optimistisch.
Von Daniel Hund
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