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Ab in den Norden

Löwen gastieren erst zum Pokalkracher in Kiel, dann zum Bundesliga-Duell in Hamburg

Auf geht’s für die Rhein-Neckar Löwen in die nordische Woche: Am Mittwoch (20.15 Uhr, live auf Sport1) gastieren die Badener im DHB-Pokal-Achtelfinale beim THW Kiel, bevor es dann am Samstag im Bundesliga-Duell zum HSV Hamburg geht.

Nach dem lockeren und souveränen 36:22-Erfolg am Freitagabend gegen den VfL Gummersbach stand Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol in der SAP Arena, umringt von kleinen und großen Fans. Der Norweger schrieb Autogramme, ließ sich fotografieren und kritzelte erneut seinen Namen auf Papier, T-Shirts oder Fotos. Die Stimmung bei Myrhol war gelöst. Was er nicht nur auf den Erfolg gegen den Altmeister zurückführte, sondern auch darauf, dass die Löwen zuvor endlich einmal wieder eine komplette Woche zu Hause verbrachten – nach einigen reiseintensiven Wochen zuvor. „Wir konnten endlich mal wieder richtig trainieren“, erzählte der 31-Jährige. „Das ist vor allem im Hinblick auf die Spiele gegen Kiel und Hamburg wichtig.“

Auf die Löwen warten nämlich innerhalb von nur vier Tagen zwei der schwersten Auswärtsbegegnungen gegen deutsche Klubs überhaupt. „Das sind zwei Hammeraufgaben“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson. Der THW Kiel ist in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen, die letzte Heimniederlage der „Zebras“ „jährt“ sich gerade, datiert vom 9. Dezember des Vorjahres gegen Melsungen. Robert Harting, Olympiasieger im Diskuswurf, hatte bei der Auslosung des Pokal-Achtelfinals aus Löwen-Sicht also nicht unbedingt ein glückliches Händchen gezeigt.

Den Löwen steht dabei nicht nur eine schwere Woche bevor, sondern auch eine Woche, die wichtig ist. Sehr wichtig. Mit einem Erfolg in Kiel ständen die Löwen nur noch einen Schritt vor dem Final-Four-Turnier im kommenden Jahr in Hamburg entfernt und könnten weiterhin vom Pokalsieg träumen. Mit einem Sieg in Hamburg, wo die Löwen die Zeit zwischen den beiden Begegnungen verbringen, wären die Badener weiterhin in bester Ausgangslage im engen Ringen um die vorderen Tabellenplätze, wo die ersten fünf Mannschaften momentan nur vier Zähler trennen.

Auf den Tag genau fünf Wochen zuvor gastierten die Löwen schon einmal in der Kieler Sparkassen-Arena und machten dabei eines der besten Spiele gegen den THW überhaupt – zumindest knapp 50 Minuten lang. Dann gaben die Badener einen möglichen Sieg jedoch aus der Hand, verloren in der Schlussphase den Faden und die Partie – mit 28:31. Das Positive an der Begegnung: Zumindest wissen die Löwen jetzt, dass sie dem THW auf Augenhöhe begegnen können. Und entsprechend offensiv formulieren sie ihre Ziele für die Pokalpartie am Mittwoch: „Wir nehmen alles mit, was wir bekommen können. Wir fahren nach Kiel mit dem Ziel, dort zu gewinnen“, sagt Myrhol. Und Torwart Niklas Landin fügt an. „Wir werden alles geben, um dem Final-Four einen Schritt näher zu kommen.“