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Andy Schmid vor Minden: „Alle sind sehr fokussiert“

Kapitän der Rhein-Neckar Löwen fährt mit guten Trainingseindrücken zu schwerem Auswärtsspiel am Donnerstag

Andy Schmid und Gudjon Valur Sigurdsson.Am 21. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga geht es für die Rhein-Neckar Löwen zum TSV GWD Minden. Angeworfen wird am Donnerstag um 19 Uhr. Es ist das Duell des Tabellenzehnten gegen den -dritten, die Vorzeichen sind dabei nicht ganz so eindeutig. Während die Löwen von Woche zu Woche schauen und den Stand der aktuellen Form nur schwer einschätzen können, hat sich der Klub aus Ostwestfalen in dieser Saison äußerst stabil präsentiert.

Am Sonntag setzten sich die Mindener in Erlangen mit 29:25 durch. Es war der 9. Sieg im 20. Liga-Spiel und bereits der 3. Auswärtserfolg. Bemerkenswert ist dies vor allem deshalb, weil man beim Traditionsklub schon länger genau solche Erfolge angepeilt hatte – und jetzt endlich zu Potte kommt. Zu verdanken hat man das in erster Linie dem Gespann Frank von Behren / Frank Carstens. Gemeinsam verfolgen der Sportliche Leiter und sein Trainer eine langfristige Strategie, die jetzt Früchte trägt. Das sieht auch Andy Schmid so.

Minden auf dem Weg nach oben

Der Kapitän der Rhein-Neckar Löwen befindet sich mit seinen Kameraden schon auf dem Weg zum Auswärtsspiel, als er auf die Entwicklung Mindens zu sprechen kommt. „Die haben schon länger eine gute Mannschaft, die in dieser Saison ihre Möglichkeiten auch ausschöpft“, sagt Schmid und ergänzt: „Sie arbeiten dort mit einem guten Konzept und stehen nicht zu Unrecht da, wo sie jetzt sind.“ Mit 18:22 Punkten haben die Mindener Teams wie Hannover, Leipzig und Wetzlar hinter sich gelassen, die in der Vorsaison noch vor ihnen lagen. Gleichzeitig haben sie den Abstand zur ersten Tabellenhälfte verringert, wo man mittelfristig auch Mannschaften gefährlich werden will, die sich dort schon etabliert zu haben glauben.

Andreas Cederholm gegen Mads Mensah.In Minden, so viel steht fest, haben sie ein klares Ziel vor Augen. Die geballte Handball-Kompetenz im sportlichen Bereich trägt dazu bei, dass der Kader homogen und entwicklungsfähig daherkommt, dass sich junge Wilde wie Marian Michalczik im Fahrwasser alter Haudegen wie Dalibor Doder mitziehen lassen und große Schritte nach vorne machen. Das sieht man nun auch an den Resultaten. Vor allem zuhause. „Sie haben gegen Kiel ganz knapp verloren und auch gegen Flensburg lange ein richtig gutes Heimspiel gemacht“, sagt Andy Schmid. Umgekehrt fahre er aber auch mit einem guten Gefühl nach Minden: „Der Eindruck im Training diese Woche war super. Alle sind sehr fokussiert, die Stimmung war topp.“

Schmid: „Wir klagen auf hohem Niveau.“

Dazu beigetragen hat naturgemäß der 26:20-Heimsieg gegen den Bergischen HC am Samstag, als sich Schmids Löwen deutlich verbessert zeigten im Vergleich zur Champions-League-Niederlage gegen Skopje Anfang des Monats. „Gerade in einer solchen Phase, in der nicht alles rund läuft, sind Siege wichtig“, sagt der Schweizer, der deutlich Abstand davon nimmt, weiter auf die Mannschaft einzudreschen. „Ich finde einfach, dass wir nicht ständig alles schlechtreden sollten. Wir klagen auf hohem Niveau. Nach dem, was wir in den letzten Jahren geleistet haben, war es zu erwarten, dass irgendwann auch mal eine schwächere Phase kommt. Die ist jetzt da und wir müssen zusehen, wie wir da wieder herauskommen.“

Andy Schmid mit Wucht aus der Distanz. Am besten klappt das mit Erfolgserlebnissen. Zum Beispiel am Donnerstagabend. Dann werden die Löwen wie schon zuletzt ohne Steffen Fäth und Jesper Nielsen auskommen müssen, die nach wie vor an ihren Verletzungen an Hüfte und Leiste laborieren. Der Rest der Truppe hingegen ist topfit und weiß, was ihn in Minden erwartet: eine kampfstarke Einheit, die vor allem in der Offensive sowie im Tor größte Qualität mitbringt, unter anderem in den norwegischen Vize-Weltmeistern Magnus Gullerud (Kreis), Kevin Gulliksen (Rechtsaußen) und Espen Christensen (Tor).

Für die Löwen ist die Busfahrt ins über 400 Kilometer entfernte Minden der Auftakt in ein regelrechtes Abenteuer-Wochenende. Am Morgen nach dem Spiel geht es von Paderborn aus per Charterflug ins weißrussische Brest, wo bereits am Samstag um 17.30 Uhr deutscher Zeit mit dem Duell bei HC Meshkov der 12. Spieltag in der VELUX EHF Champions League auf dem Programm steht.