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„Apfel“ will gegen Melsungen die ersten Löwen-Punkte in 2020

Auftakt zur zweiten Saisonhälfte am Donnerstag in der SAP Arena bietet direkt einen Kracher

Mikael Appelgren freut sich, dass es wieder losgeht in der HBL.

„Es ist schön, sich nach so langer Zeit wiederzutreffen“, sagt Mikael Appelgren. Der Kapitän hat den Trainingsauftakt nach der Winterpause spürbar genossen. Die Vorfreude auf den Start der zweiten Saisonhälfte ist groß. Mit den Rhein-Neckar Löwen hat der Weltklasse-Torwart viel vor: „Unser Ziel ist es, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.“

Endlich wieder mit den Kumpels in der Halle stehen. Sich gegenseitig zu Top-Leistungen antreiben. Sich heißmachen auf den nächsten Gegner. All das macht den Reiz einer Trainingsgemeinschaft aus. „Die Stimmung ist gut, in der Halle und in der Kabine“, attestiert der Mann, der bei den Löwen nicht zuletzt genau dafür zuständig ist. „Apfel“ ist einer, der die anderen mit seiner guten Grundstimmung anstecken kann. Und der darüber hinaus großen Ehrgeiz in sich trägt.

Dass es bei der Heim-EM für ihn persönlich zwar gut lief, das schwedische Team aber deutlich hinter den (Medaillen-)Erwartungen zurückblieb, hat der blonde Riese längst verdaut. Was von dem Großturnier im Januar übrigbleibt, hängt vor allem in den Muskeln. „Was die Intensität anbelangt, ist das insgesamt einfach zu viel. Vor allem für diejenigen, die in allen Wettbewerben auf hohem und höchstem Niveau unterwegs sind.“

Die Gemeinsamkeit: fehlende Konstanz

Zwischen Gelben und Roten geht es traditionell hart zur Sache.

Als engagierter Profi macht sich Mikael Appelgren für die Belange der Spieler stark, sucht immer wieder den Dialog mit den Verbänden. „Wir arbeiten daran, dass das besser wird“, sagt „Apfel“, der weit über den Tellerrand des Spielbetriebs hinausschaut. „Wenn man sieht, wie müde die Spieler am Ende bei der EM waren, und das in den entscheidenden Spielen, dann muss man da etwas ändern.“ Gerade die Zeit zur Erholung vor und nach einem solchen Großereignis mit einem Spiel alle zwei Tage – die komme viel zu kurz.

Die Folge sind müde Körper und Köpfe – und eine steigende Anfälligkeit für Verletzungen. Auch Apfel laboriert aktuell an Knieproblemen. Jesper Nielsen, Kollege in der Nationalmannschaft und bei den Löwen, klagt über Schmerzen in der Schulter. Blessuren haben eigentlich alle nach einem so harten Turnier. Da kommt die Nachricht, dass sich Nicht-EM-Teilnehmer Steffen Fäth ebenfalls verletzt hat, aus Löwen-Sicht doppelt ärgerlich an.

Stand jetzt ist noch nicht absehbar, mit welchem Kader genau die Löwen in das erste Pflichtspiel in 2020 gehen. Klar ist nur, dass der Gegner in jedem Falle eine ernste Herausforderung darstellt. Die MT Melsungen hat in dieser Saison nicht nur Magdeburg und Hannover, sondern auch die Löwen im Hinspiel geschlagen. Was den Hessen abgeht, ist die Konstanz – eine Parallele zu den Badenern: „Wenn wir beide etwas gemeinsam haben, dann die Tatsache, dass wir in den Leistungen nicht stabil sind“, sagt Mikael Appelgren.

Der Gewinner bleibt oben dran

Löwe Alexander Petersson geht bedingungslos in den Wurf.

In der Tabelle hat das die direkte Nachbarschaft beider Teams zufolge. Die Löwen stehen mit 28:12 Punkten auf Rang 6, die Melsunger mit 25:15 Zählern auf dem 7. Platz. Ausgerechnet hatten sich beide Mannschaften vor der Saison eine Platzierung weiter vorne. Die Champions-League-Qualifikation als Zweiter wäre für RNL wie MTM ein großer Erfolg. Unmöglich ist das nicht. Mit einem Sieg am Donnerstagabend in der SAP Arena kann eine der beiden Mannschaften näher heranrücken an das lohnende Ziel.

Durch die klare 25:32-Heimklatsche Hannovers am Samstagabend gegen den THW Kiel ist der ehemals Tabellenzweite schon einmal abgewatscht worden. Das Rennen um den zweiten Platz, es dürfte in den kommenden Wochen richtig Fahrt aufnehmen. Selbst Platz eins ist aus Löwen-Sicht bei vier Punkten Rückstand nicht völlig außer Reichweite.

Und große Spieler werden sich immer große Ziele stecken. So wie Mikael Appelgren, der so viele Spiele wie möglich gewinnen – und am Donnerstag damit anfangen will. Karten für den Kracher gegen Melsungen gibt es u.a. noch online.