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Appell an Solidarität: „Als Löwen-Familie zusammenstehen“

LIQUI MOLY HBL bespricht weiteres Vorgehen

Von links nach rechts: Oliver Roggisch, Jennifer Kettemann und Martin Schwalb.

In einer Telefonkonferenz haben die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Vereine der Handballbundesliga am Montag über das weitere Vorgehen im Rahmen der Corona-Epidemie beraten. Die Klubs der LIQUI MOLY HBL stellen sich den organisatorischen und ökonomischen Herausforderungen und werden dabei eventuell auch die Instrumente, die der Gesetzgeber zur Regulierung von wirtschaftlichen Schäden und Unwägbarkeiten zur Verfügung stellt, nutzen. Hier stehen die Klubs der LIQUI MOLY HBL wie viele andere Unternehmen vor nie dagewesenen Herausforderungen.

Aktuell ruht der Spielbetrieb mindestens bis zum 23. April. Die HBL hält aktuell an ihrem Beschluss des Präsidiums fest, die Saison nach Möglichkeit zu Ende zu spielen. Dies ist allerdings von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit in Zusammenhang stehenden politischen, gesetzlichen und behördlichen Rahmenbedingungen abhängig. Die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung hat dabei selbstverständlich höchste Priorität.

Durch den Ausfall der Spiele fallen für die Clubs überlebenswichtige Einnahmen aus, für die Vereine geht es mittlerweile um die Existenz.„Handball-Proficlubs sind heutzutage Wirtschaftsunternehmen. Auch wir als Rhein-Neckar Löwen sind von dieser Krise massiv getroffen und haben zunächst einmal nur Ausgaben und keine Einnahmen. Hier steht die Zukunft einer kompletten Sportart auf dem Spiel. Wir fordern sicher keine Sonderbehandlung durch die Politik, aber eine Unterstützung aller ist zwingend notwendig, damit die Clubs diese schwere Zeit überstehen“, äußert sich Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann in einem ersten Statement.

Löwen-Trainer hofft auf Unterstützung

Löwen-Trainer Martin Schwalb mit Andy Schmid.

Dabei ist laut Kettemann jeder einzelne aufgerufen seinen Teil zu leisten, um einen Fortbestand des Clubs zu sichern. „Wir appellieren an unsere Fans und Partner, in dieser schweren Zeit als Löwen-Familie zusammenzustehen.“ Hoffnung machen Kettemann dabei die ersten Zusagen von Sponsoren und Dauerkarteninhabern, die bereits angekündigt haben, auf mögliche Regress-Ansprüche zu verzichten. Auch einige Tageskarten-Kunden haben sich bei den Löwen bereits gemeldet und angekündigt auf die Rückgabe ihrer Eintrittskarten für die aktuell noch verschobenen Spiele zu verzichten.

Auch Löwen-Trainer Martin Schwalb setzt einmal mehr auf die Gemeinschaft im Handball: „Es ist für alle eine schwierige wirtschaftliche Situation. Das gilt für die ganze Gesellschaft. Die einzige Chance, die wir jetzt haben, ist Solidarität zu zeigen und zusammenzuhalten. Dass die Sponsoren den Vereinen weiterhin helfen und sie unterstützen. Dass die Zuschauer genauso bei der Stange bleiben und sagen: Okay, wir kommen wieder, wenn es wieder weitergeht.“

Nach dem positiven Test auf das Coronavirus bei Mads Mensah haben die Rhein-Neckar Löwen unterdessen weitere Maßnahmen ergriffen. Mitspieler, die in den letzten Tagen persönlichen Kontakt zum dänischen Rückraumspieler hatten, hat der Club ebenfalls in häusliche Quarantäne überstellt. Diese Entscheidung wurde in Absprache mit dem Gesundheitsamt und dem Mannschaftsarzt der Rhein-Neckar Löwen getroffen. „Es ist eine harte Entscheidung, die aber zum Schutz aller zwingend notwendig ist. Die Spieler haben alle einen individuellen Trainingsplan an die Hand bekommen und fühlen sich soweit gut“, so Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.