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Arbeitssieg gegen starken Aufsteiger aus Minden

Löwen gewinnen das erste Liga-Heimspiel im Jahr 2017

Die Rhein-Neckar Löwen haben nach zuletzt drei  Pflichtspielen ohne Sieg am Samstagabend in der DKB Handball-Bundesliga vor 7915 Fans in der Mannheimer SAP Arena gegen den Aufsteiger TSV GWD Minden mit 26:20 (9:11) gewonnen. Die Badener bleiben damit auf dem dritten Tabellenplatz, haben bei zwei weniger ausgetragenen Spielen weiterhin drei Minuspunkte weniger als der Tabellenzweite THW Kiel auf dem Konto.

Es war das erste Bundesliga-Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen in der SAP Arena im Jahr 2017, der erste Ligaauftritt vor den eigenen Fans seit Mitte Dezember des vergangenen Jahres. Und die Löwen begannen in den ersten Spielminuten, als wollten sie sofort alles nachholen, was sie aufgrund des Spielplans in den vergangenen Wochen in der SAP-Arena nicht durften: Tore erzielen zum Beispiel. 3:0 für die Badener nach vier Spielminuten. „Wir hatten eigentlich den Start, den wir uns gewünscht hatten“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Doch nach dem guten Auftakt klappte nicht mehr viel im Spiel des Deutschen Meister. Im Offensivspiel fehlte das Tempo, zudem unterliefen den Spielern der Gelbhemden viel zu viele Fehlwürfe – einiges erinnerte in den Offensivbemühungen an den Auftritt am vergangenen Donnerstag in der VELUX EHF Champions League gegen MOL Pick Szeged. Nach 30 Spielminuten standen gerade einmal neun Treffern der Gastgeber auf der Anzeigetafel – bei elf Fehlwürfen. Das war natürlich eine miserable Quote und viel zu viel, um ein Bundesligaspiel zu dominieren. „Wir haben uns Chancen herausgespielt, sind aber zu oft an Gerrie Eiljers gescheitert“, sagte Patrick Groetzki. „Wir hatten nicht die Qualität in den Würfen aus dem Rückraum gehabt, haben zu oft neben das Tor geworfen oder den Torhüter angeworfen“, monierte Jacobsen. Der Übungsleiter versuchte vieles. Nach einer Viertelstunde nahm er eine Auszeit und brachte im Rückraum Filip Taleski zu seinem ersten Einsatz im Löwen-Trikot und Mads Mensah für Harald Reinkind und Kim Ekdahl du Rietz, in der Schlussphase des ersten Durchgangs im Angriff sogar den siebten Feldspieler. Doch wirklich viel besserte sich durch diese Maßnahmen jeweils nicht.

Positives, wie etwa den ersten Treffer in der SAP-Arena von Winterneuzugang Filip Taleski und eine gute Trefferquote von Gudjon Valur Sigurdsson (fünf Treffer bei fünf Versuchen, darunter zwei Siebenmeter, insgesamt elf Treffer), gab es hingegen wenig zu sehen in dieser ersten Hälfte. Allerdings war da ja noch die Abwehr der Badener. Die stand wenigstens sicher, auch wenn mit den Mindenern jetzt auch nicht die angriffsstärkste Mannschaft der Bundesliga in der SAP Arena zu Gast war. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gerieten die Löwen sogar erstmals in der Partie beim 9:12 mit drei Treffern in Rückstand. Dann aber ging ein Ruck durch das Rudel. Plötzlich wurden in der Abwehr die Bälle erobert, Mikael Appelgren zeigte vier Paraden innerhalb kürzester Zeit (Groetzki: „Wir hatten einen sehr guten Torhüter“) und die Ballgewinne nutzten die Badener zu schnellen Toren. Mit einem 4:0-Lauf drehten die Gastgeber die Partie (13:12/37.), führten anschließend beim 15:13 erstmals mit zwei Treffern Differenz, kurz darauf waren es drei. Knapp zehn Minuten hatten den Badener also gereicht, um aus einem Drei-Tore-Rückstand einen Drei-Tore-Vorsprung zu machen. „Wichtig war, dass wir dann gekämpft haben“, sagte Patrick Groetzki. „Wir haben in der Offensive nun variantenreicher agiert“, sagte Jacobsen.

Doch wer gedacht hatte, die Löwen würden die Mindener nun überrennen, hatte sich getäuscht. Die Badener führten nun zwar durchgängig, doch weiter absetzen als auf vier Treffer konnten sie sich erst einmal nicht, das gelang erst in der Schlussminute. Aber immerhin streuten die Löwen schöne Treffer wie etwa das von Sigurdsson zum 18:15 per Kempa-Trick nach Groetzki-Anspiel ein. Solche Treffer zu bejubeln, ließ dann sicherlich auch den einen oder anderen Zuschauer über die weniger gute erste Hälfte hinwegsehen. Der Jubel nach dem Schlusspfiff in der SAP Arena war jedenfalls groß. „Die Zuschauer haben uns super unterstützt, als es in der zweiten Hälfte nötig war“, lobte Jacobsen.

Rhein-Neckar Löwen – TSV GWD Minden 26:20 (9:11)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (n.e.) –  Schmid (1), Sigurdsson (11/5), Banea Gonzalez (1), Steinhauser (n.e.), Larsen (1), Reinkind, Gedeon Guardiola (1), Groetzki (3), Ekdahl du Rietz (3), Pekeler (3), Petersson (1), Taleski (1), Manaskov (n.e.)

TSV GWD Minden: Eijlers, Sonne-Hansen (für zwei Siebenmeter) – Schäpsmeier, Freitag (1), Kozlina, Freiman, Sjöstrand (1), Rambo (6), Jernemeyr, Gullerud (5), Michalczik (1), Svitlica (4/1), Doder (2)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Frank Carstens

Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah

Zuschauer: 7915

Strafminuten: 2/8

Siebenmeter: 5/5 -1/1

Zeitstrafen: Ekdahl du Rietz (2) – Gullerud (2), Jernemyr (4), Freitag (2) 

Rote Karte:

Spielfilm: 3:0 (4.), 3:3 (8.), 4:5 (15.), 6:7 (20.), 8:10 (28.), 9:11 (Hz.), 9:12 (31.), 13:12 (37.), 16:13 (41.), 20:16 (48.), 22:20 (55.), 24:20 (58.), 26:20 (Ende)

Beste Spieler: Appelgren, Sigurdsson, Groetzki – Eijlers, Gullerud.