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„Aus der anderen Liga holen” (Rheinpfalz)

MANNHEIM (de). Gute Erinnerungen an die vergangene Saison begleiten die Rhein-Neckar- Löwen heute zum Gastspiel beim THW Kiel (19.30, Sparkassenarena, live Sport1). Damals siegten die  Löwen, in dieser Runde spielt der THW allerdings „in einer anderen Liga”.

Ohne Verlustpunkt dominiert die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason die deutsche Handball-Szene. „Klar würden wir sie gerne in die normale Liga zurückholen”, sagt  Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, von dem auch die erwähnte Einschätzung der „anderen” Liga stammt. „Da muss aber in allen Mannschaftsteilen alles passen und eine überragende Leistung geboten werden.”

Über einen echten Mangel in dieser Hinsicht muss sich Gudmundsson seit der EM-Pause nicht beklagen. Dies, obwohl ihm wesentliche Spieler verletzt fehlten. So Patrick Groetzki, der im EHF-Cup gegen Eskilstuna ein paar Minuten zum Einsatz kam. „Er wird auch in Kiel so viel spielen, wie möglich”, sagt sein Trainer. Nach der EM hatte sich in Groetzkis im November operierten Knie Wasser gebildet. „Er ist aber auf einem guten Weg, wie auch Krzysztof Lijewski”, freut sich der Isländer über den positiven Heilungsverlauf. Da Börge Lund (Rücken) und Zarko Sesum (Augenoperation) weiter ausfallen, liegt die ganze Last in der Rückraummitte auf Andy Schmid, der aber „gut drauf” ist und die Belastung, der Dauerregisseur mit zusätzlichen Abwehraufgaben zu sein, ebenso gut verkraftet, wie der Halblinke Karol Bielecki.

„Die Kieler spielen auch schnelle Mitte, aber dann eher die zweite und dritte Welle”, sagt Gudmundsson im Rückblick auf das EHF-Cupspiel, in dem Eskilstuna „die ganz schnelle, schnelle Mitte” (Gudmundsson lachend) zelebriert hat. Dadurch war die  Löwen-Abwehr streckenweise recht unsortiert, worunter auch Torwart Goran Stojanovic zu leiden hatte. „Goran hat einen überragende Saison gespielt und er wird in Kiel daran anknüpfen”, zeigt sich der Trainer überzeugt von einer ansprechenden Leistung seiner gesamten Defensivabteilung. „Natürlich muss alles passen, müssen alle überragend spielen, um in Kiel eine Chance zu haben”, sagt der Isländer.

Dessen Landsmann auf dem THW-Trainerstuhl, Alfred Gislason, weiß, dass auch seine Mannschaft nach der EM „erst wieder in Tritt kommen muss”. Darin und in der Tatsache, dass Uwe Gensheimer mit „Leidenschaft pur, Willen und Charakter” in Topform auftritt, sieht Gudmundsson die Chance.

Im EHF-Pokal-Viertelfinale spielen die  Löwen zunächst bei RK Gorenje Velenje (Slowenien). Das ergab die Auslosung gestern. Die Hinspiele sind für den 17./18. März angesetzt, die Rückspiele eine Woche später.