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Ivan Cupics Reise in die Vergangenheit (MM)

Mannheim. Kein innerdeutsches Duell, der Reisestress wird sich in Grenzen halten und die Aufgabe ist sportlich lösbar – die Rhein-Neckar Löwen waren mit dem gestern im EHF-Cup zugelosten Viertelfinalgegner Gorenje Velenje nicht unzufrieden. Doch wie der jüngste Kraftakt gegen den schwedischen Vertreter Eskilstuna Guif werden auch die 120 Minuten gegen den aktuellen Tabellenführer der slowenischen Liga sicher alles andere als ein Selbstläufer. Als Termin für Hin- und Rückspiel sind der 17./18. März und der 24./25. März vorgesehen. Die Löwen müssen zunächst in Slowenien antreten.

„Velenje hat in der dritten Runde Valladolid zu Hause mit zehn Toren geschlagen“, hat Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson im aktuellen Wettbewerb ganz genau hingeschaut. „Das sagt doch alles“, warnt der Isländer vor dem Traditionsverein, mit dem die Löwen auf internationaler Ebene zuletzt in der Gruppenphase der Champions-League-Saison 2009/2010 die Klingen gekreuzt hatten. Damals standen zwei Siege für die Badener zu Buche, auf Seiten von Velenje ging ein gewisser Ivan Cupic auf Torejagd – heute einer der beiden Rechtsaußen der Löwen. Beim schnellen Kroaten sorgte das Los für besondere Freude. „Natürlich finde ich es toll, nach Velenje zurückzukehren. Ich hatte dort zwei wirklich schöne Jahre und freue mich auf meine Freunde und die Fans“, kommentierte der Flügelspieler die Auslosung, bei der es ein zweites Wiedersehen gibt: Bei Velenje zieht im Rückraum der ehemalige Löwe Nikola Manojlovic die Fäden, der zuletzt eine starke Europameisterschaft für Serbien gespielt hatte. Allerdings hatte Velenje wie auch Celje zuletzt mit dem finanziellen Aderlass im slowenischen Handball zu kämpfen. Ehemalige Gorenje-Akteure wie Momir Rnic oder Jure Natek verdienen ihr Geld mittlerweile in der Bundesliga.

Dort wartet heute Abend auch für die Löwen die nächste Aufgabe: Beim noch ungeschlagenen Tabellenführer THW Kiel sind die Gelbhemden mit dem dezimierten Kader krasser Außenseiter. „Kiel spielt momentan in einer eigenen Liga“, sieht auch Gudmundsson die Rollen klar verteilt: „Wenn wir dort mithalten wollen, dürfen wir uns kaum Fehler erlauben.“

Zu allem Übel wird den Badenern auch noch die Anreise erschwert. Aufgrund des Streiks am Frankfurter Flughafen wurden dort gestern alle innerdeutschen Flüge gestrichen, der Löwen-Tross machte sich am späten Nachmittag von Kronau aus mit dem Bus auf die lange Reise an die Ostsee.

Von Thorsten Hof