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Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster

Ausgewählte Statistiken zur HBL-Saison der Rhein-Neckar Löwen

Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster. Ausgewählte Statistiken zur HBL-Saison der Rhein-Neckar Löwen.
Löwen-Top-Torschütze 23/24: Niclas Kirkeløkke.

Ja, es war keine gute Bundesliga-Saison der Rhein-Neckar Löwen. Viel zu viele verpasste Chancen, technische Fehler, unglücklich und deutlich verlorene Spiele. Die Zahlen, die zunächst einmal zählen, lauten Platz 12 und 26:42 Punkte. Und doch: Es gab sie, die kleinen und die großen Lichtblicke. Oder anders formuliert: Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster: Die Löwen in Zahlen.

Top-Torschütze der Löwen in der HBL-Saison 2023/24 ist Niclas Kirkeløkke: 153 Tore, dazu 87 Torvorlagen: An 240 Toren war die dänische Wurfmaschine direkt beteiligt. Das macht Platz 18 in der HBL-Saisonstatistik. Dazu lieferte der nach Flensburg wechselnde Halbrechte 10 Steals – die meisten im Team gleichauf mit Olle Forsell Schefvert.

Olle ist der Maßstab in Sachen Abwehrarbeit bei den Löwen. In seinem zweiten Jahr bei den RNL erzielte der Schwede mit 10 Steals und 11 Blocks den meisten „Impact“ in der Defensive, der er hauptsächlich zusammen mit Ymir Örn Gislason im Innenblock vorstand. Ymir wiederum zeigte nicht nur die gewohnt leidenschaftliche Leistung im Deckungszentrum, sondern eine wesentliche Steigerung in puncto Zeitstrafen. Nur 11 Mal wurde der Isländer wegen leicht überzogener Härte auf die Bank geschickt. Die teaminterne Führung hat er damit abgegeben, und zwar deutlich an Jannik Kohlbacher (17 Zeitstrafen). Auf Platz 2: Olle mit 13 Mal zwei Minuten.

Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster: Mr. Effizienz und ein Talent, das zur Stammkraft reift

Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster. Ausgewählte Statistiken zur HBL-Saison der Rhein-Neckar Löwen.
David Móré spielt eine Klasse-Saison 2023/24.

Mr. Effizienz der abgelaufenen Saison ist Tobias Reichmann. 76,5 Prozent seiner Würfe, inklusive Siebenmeter, hat der als Ersatz für den länger verletzten Patrick Groetzki im Tor untergebracht. 78 Tore in 15 HBL-Spielen – ein Mega-Wert. Ein anderer Außen hat ähnlich abgeliefert, nur dass er 16 Jahre jünger ist als der dreifache Champions-League-Sieger Reichmann. David Móré legt in seiner ersten HBL-Saison als Stammkraft folgende Werte aufs Parkett: 33 Spiele, 97 Tore, 70,1 Prozent Trefferquote: Das sind die Zahlen eines alten Bundesliga-Hasen, das bedeutet Platz vier in der Löwen-Torschützenliste. Hut ab vor diesem gerade 20 gewordenen jungen Mann!

Sehen lassen kann sich auch die HBL-Saison von Jannik Kohlbacher: 140 Tore, 74,5 Prozent Trefferquote und mit 13 Blocks die Nummer eins der Löwen bei geblockten Würfen. Mit einem HPI von 77 belegt er Platz sechs in der Saisonbesten-Wertung. Der Handball-Performance-Index HPI gibt anhand mehrerer Variablen ein konkretes Leistungsbild ab. Auf Platz eins in dieser Kategorie liegt Berlins Mathias Gidsel (83 HPI-Punkte) vor MVP Magnus Saugstrup (80)

Löwen-Spielmacher Juri Knorr ist, wie erwartet, mit 93 Assists Passgeber Nummer eins der Löwen. In der HBL belegt er Platz 14 und landet damit nicht mehr wie in den vergangenen Spielzeiten auf einem Spitzenrang. Ganz anders sieht es in dieser Hinsicht bei den Torhütern aus. Hier haben die Löwen ein geradezu historisches Trio zu bieten: Mikael Appelgren steht mit der besten HBL-Quote von 33,6 Prozent und dem höchstem HPI aller Torhüter (69 Punkte) ganz klar auf der eins. Platz elf belegt David Späth mit 29,9 Prozent Fangquote, Platz 15 Joel Birlehm mit 28,3 Prozent. Zusammen mit dem Flensburger Duo kommen die drei Super-Löwen auf die meisten Paraden: 443. Die Quote in Summe liegt bei über 30 Prozent. Nur Flensburg und Magdeburg haben in dieser Kategorie einen besseren Wert.

Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster: Flügel machen Freude

Außen-Power, Torwart-Triple und ein neues Blockmonster. Ausgewählte Statistiken zur HBL-Saison der Rhein-Neckar Löwen.
Mr. Effizienz auf außen: Tobias Reichmann.

Auf ähnlich hohem Niveau präsentieren sich wie bereits erwähnt die Löwen-Außen: Sie liefern die viertmeisten Außentore der Liga (165). Nur Magdeburg, Gummersbach und Kiel haben ein paar wenige Törchen mehr erzielt über die Flügel. Auch die siebtbeste Quote von außen (67,6 Prozent) spricht für diese Löwen-Qualität, womit man prozentual gesehen auch nicht sehr weit hinter der Nummer eins Hannover (70,9 Prozent) liegt. On top kommt dieser Wert: Platz drei der maximalen Laufdistanz in einem Spiel durch Patrick Groetzki. 5,45 Kilometer hat er am 11. Spieltag abgerissen.

Zu guter Letzt gibt es noch eine kleine Überraschung beim Thema Tempospiel: Dieses wurde während der Saison immer wieder kritisiert. Die Löwen machen viel zu wenig Tempo, hieß es in den Medien. Im Vergleich zur vergangenen Saison stimmt das auch, damals waren die Löwen die Tempo-Könige. Aber: Platz sechs in der Liga mit 141 Tempogegenstoßtoren, das ist nach wie vor ein überdurchschnittlich guter Wert, mit dem man auch nur 19 Treffer hinter der Nummer eins Berlin liegt.