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B-Jugend legt vor, A-Jugend muss kämpfen

Löwen-Nachwuchsteams in K.o.-Phase der Deutschen Meisterschaft

Nach dem Hinspiel im Viertelfinale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft ist weiterhin alles offen. Die endgültige Entscheidung fällt im Rückspiel, in das der SC Magdeburg bei den Rhein-Neckar Löwen mit dem kleinen Vorteil eines 28:25 (16:16)-Sieges startet. Die Partie in der Stadthalle Östringen wird am Sonntag, 22. April, um 14 Uhr angepfiffen.

„Drei Tore können wir auf jeden Fall daheim aufholen, wenn wir 60 Minuten kämpfen“, erklärte Junglöwen-Trainer Frank Herbert und merkte an, „dass der Ausfall von Luca Braun sehr gravierend und insbesondere in der zweiten Halbzeit nicht zu kompensieren war“. Der Linkshänder war am vergangenen Freitag beim Drittligaspiel gegen Pforzheim unglücklich umgeknickt und fiel für die Partie in Magdeburg aus.

Vor 380 Zuschauern in der Hermann-Gieseler-Halle ging es ausgeglichen los. Hin und her wechselte die Führung, ehe der SCM beim 7:5 (13.) mit zwei Toren vorne lag. Der zehnmalige Deutsche Meister blieb in Front und führte nach 23 Minuten mit 13:10. Dann folgten der Doppelschlag von Mattes Meyer und der Treffer von Tim Olbrich – 13:13 stand es wenige Minuten vor der Halbzeitpause. In der umkämpften Partie wurden beim Stand von 16:16 die Seiten gewechselt. „Das war ein starker Auftritt in der ersten Halbzeit, weil wir den SCM nie davonziehen ließen“, merkte Frank Herbert an.

Lange Durststrecke nach dem Seitenwechsel

Nach Wiederbeginn fanden die Junglöwen nicht mehr gut in die Partie. Treffer Nummer 17 erzielte Yessine Meddeb in der 33. und Nummer 18 markierte Mattes Meyer per Siebenmeter in der 43. Minute. Das war die magere Ausbeute der Gäste, bis Jannis Schneibel in der 50. Minute auf 19:23 aus Junglöwen-Sicht verkürzte. „Nur zwei Tore in dieser langen Phase sind natürlich viel zu wenig“, kritisierte Herbert, monierte auch die vielen technischen Fehler und sah zu viele Gegentreffer über die Außen, wenngleich er die Steigerung von Junglöwen-Keeper Adam Studentkowski als positiv einstufte.

Fünf Tore war Magdeburg bereits vorne, doch am Ende verkürzten die Löwen nochmals. Jannis Schneibel, der erfolgreichste Gästewerfer, traf zum 25:27, ehe nach der letzten Auszeit die Gastgeber durch Hannes Bransche quasi mit der Schlusssirene nochmals erhöhen konnten.

Spielstatistik

SC Magdeburg: Diedrich, Mohs – Reimann (7), Uszois (1), Bransche (3), Baumgart (2), Hack (6), Schöll (1), Danneberg, Osterloh, Schwaneberg, Neuhaus (2), Kurch (6/3).

Rhein-Neckar Löwen: Studentkowski, Gierse – Damm, Olbrich (2), Zehrbach (2), Meiser, Wichmann (3), Röller, Schmid, Schneibel (8), Meyer (3/1), Meddeb (4), Serwinski (3/2). 

Bild: Jannis Schneibel beim Auftritt der A-Jugend in Magdeburg – Foto: Uwe Knebel

B-Jugend macht ersten Schritt

Der Auftakt in die Spiele um die Deutsche Meisterschaft ist für die B-Jugend der Rhein-Neckar Löwen gelungen. Der Deutsche Vizemeister von 2017 gewann das Achtelfinal-Hinspiel bei der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen vor über 400 Zuschauern mit 28:26 (12:15). Das ist eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am nächsten Samstag (16 Uhr) in der Stadthalle Östringen.

Für die Junglöwen war es trotz des guten Ergebnisses eine Menge Arbeit, die sie beim Hinspiel zu verrichten hatten. Denn der hessische Neuling in der Endrunde um die Deutsche B-Jugendmeisterschaft schlug sich wacker und führte zur Halbzeitpause sogar mit 15:12. In den Minuten nach Wiederbeginn drehten die Löwen allerdings das Resultat und nahmen letztlich einen knappen Sieg mit in Spiel zwei. „Wir haben uns eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel geschaffen. Wir werden auf der zweiten Halbzeit aufbauen und diese Leistung möglichst über 50 Minuten zeigen“, resümierte Junglöwen-Coach Daniel Meyer.

Mit der ersten Halbzeit waren die Gästetrainer nicht zufrieden, wenngleich die Führung beinahe über die gesamte Distanz bei den Löwen lag. Doch es zeichnete sich ab, dass die junge Melsunger Truppe an diesem Tag Paroli bieten würde. Die JSG schaffte es mit unermüdlichem Einsatz, ab dem 12:12 (20.) eine Serie zu starten. Drei Treffer in Folge sorgten dafür, dass die Nordhessen mit der 15:12-Führung in die Halbzeitpause gehen konnten.

Steigerung nach der Pause

„In der Pause haben wir abgesprochen, dass wir bei unserem ursprünglichen Plan bleiben. Das hat sich ausgezahlt, zwischendurch waren wir dann auch mal mit fünf Toren in Führung. In der Endphase haben wir es nicht sauber genug gespielt“, sprach Meyer jene Momente an, in denen die Badener mit einem 5:0-Lauf und Toren von Jonathan Mohr, Christopher Roth sowie Lennart Cotic (3) von 21:21 auf 26:21 (45.) davonzogen. Mit drei Toren von Benjamin Fitozovic in Serie kam die JSG wieder auf 25:27 heran und verbesserte damit die Ausgangsposition fürs Rückspiel.

„Unsere kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit war sehr gut, auch die Abwehrleistung war viel besser“, hob Meyer nach dem Schlusspfiff heraus. Erfreulich war, dass Jonathan Mohr nach überwundener Kreuzbandverletzung eine gelungene Vorstellung bot und insbesondere in der Abwehr richtig weiterhelfen konnte. Zudem verwertete er zwei Chancen zu Toren.

Spielstatistik

mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen: Dreißiger, Büde, Herbst – Dobriczikowski (3), Badenheuer, Gastrock-Mey, Kompenhans (7), Pregler (6), Rietze (2/1), Fitozovic (4), Dhaliwal, Andrei (1/1), Hellemann, Fuchs (3).

Rhein-Neckar Löwen: Villmann, Zanki – Scholtes, Veigel (6), Boch, Neagu (4), Stadtmüller, Mohr (2), Hemmer (1), Roth (7), Seitz, Büttel (1), Cotic (7).

Junglöwen verpflichten Daniel Haase als neuen Jugendcoach

Die Junglöwen haben für die kommende Saison einen neuen Trainer verpflichtet. Daniel Haase wird ab Sommer im Bundesligaunterbau des Deutschen Meisters hauptamtlich arbeiten. Der 35-jährige Handballcoach kommt vom TUSEM Essen, wo er seit 2010 als Trainer im Jugendbereich tätig ist. Seit 2015 ist er beim TUSEM in Vollzeit beschäftigt. Aktuell betreut er neben der A-Jugend (Bundesliga West) auch das U-23-Team (Regionalliga Nordrhein). Erfahrungen sammelte er auch bereits als Cheftrainer des Zweitligateams und Nachwuchskoordinator in der Vorsaison.

Bei den Rhein-Neckar Löwen wird Daniel Haase das Traineramt bei der A-Jugend (Bundesliga Süd) übernehmen, sich außerdem um die Belange der B2-Jugend in der Badenliga kümmern und sein Wissen generell in die Nachwuchsarbeit einbringen. Der gebürtige Essener wird seinen Wohnsitz in die neue badische Wahlheimat verlegen und sucht deshalb hier in der Region noch eine Wohnung. Eine ausführliche Vorstellung des neuen Junglöwen-Trainers folgt demnächst.