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Bielecki glaubt an sich

Mannheim (bin). Nach seinem schweren Unfall, bei dem Karol Bielecki (Foto: GES) am 11. Juni in einem Freundschaftsspiel das linke Augenlicht verloren hat, hat der polnische Handballprofi in Diensten der Rhein-Neckar Löwen geschwiegen und sich ganz auf sein Reha-Programm konzentriert. Nun äußerte sich der 28-Jährige erstmals zu diesem Schicksalsschlag – und präsentierte sich als unerschütterlicher Kämpfer.

„Dieser Unfall hat mich noch stärker gemacht“, erklärte der Rückraumspieler, der beim Testspiel des badischen Bundesligisten gegen den TSB Horkheim am Donnerstag sein Comeback auf dem Parkett gefeiert hatte – und auch gestern abend im verlorenen Benefizspiel gegen eine Weltauswahl drei Treffer für die Löwen beisteuerte. „Karol ist keiner, der aufgibt. Das ist in dieser Situation mitentscheidend. Davor kann man nur den Hut ziehen“, betonte Thorsten Storm. Der Löwen-Manager hatte dafür gesorgt, dass Bielecki, den Storm als einen der fünf besten Spieler auf der linken Rückraumposition bezeichnet, die bestmögliche medizinische Versorgung bekommt: „Wir hoffen alle, dass Karol den Weg zurück auf die Platte findet.“

Bielecki, in der abgelaufenen Saison mit 155 Treffern zweitbester Löwen-Werfer war, sieht sich auf einem guten Weg. „Mit jedem Training geht es wieder ein Stück besser“, meint der Pole, der in zwei bis drei Wochen seine Form aus dem Vorjahr erreicht haben will. „Ich werde alles dafür tun, um wieder in dieser Mannschaft zu spielen. Ich möchte genauso spielen wie in der vergangenen Saison – oder sogar noch besser“, erklärt der 2,02-Meter-Hüne.

Die behandelnden Ärzte jedenfalls sehen gute Chancen, dass Bielecki weiter auf höchstem Niveau Handball spielen kann. „Es hat sich alles sehr gut und besser als erwartet entwickelt – und da ist noch viel Potenzial nach oben vorhanden“, sagte Löwen-Mannschaftsarzt Andreas Klonz. Der behandelnde Augenarzt Thomas Katlun ergänzte: „Dass Karol bereits wieder Handball spielt, ist auch für ihn ein Zeichen, dass sich sein Einsatz lohnt.“

 27.07.2010