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Bissige Löwen (BNN)

Badener trumpfen auch ohne Kreisläufer Myrhol auf

Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen bleiben unbesiegt – und das sogar ohne Bjarte Myrhol. Der Kreisläufer fehlte beim 30:22(17:9)-Heimsieg vor 7 278 Zuschauern gegen den SC Magdeburg, weil Freundin Charlotte in den Wehen lag. Der Norweger verbrachte einen mehrstündigen Aufenthalt im Krankenhaus. Einen Tag vor dem Spiel waren den Löwen für das DHB-Pokal-Achtelfinale der Gegner zugelost worden: Die Badener treffen dann erneut auf den SC Magdeburg.

„Charlotte kam nachts um 3 Uhr ins Krankenhaus“, sagte Manager Thorsten Storm und zeigte Verständnis. „Bjarte wäre ohnehin müde gewesen. Gegen seine Entscheidung gibt es überhaupt nichts einzuwenden.“ Ohne Myrhol, dafür aber wieder mit der „Begeisterung der letzten Spiele“, so Storm, ließen die Löwen dem Altmeister überhaupt keine Chance. „Wir haben in der ersten Halbzeit eine super Leistung vollbracht. Ich konnte die Ratlosigkeit der Magdeburger regelrecht sehen“, freute sich Storm.

Etwas brenzlig wurde es nur, als die Löwen in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit „unkonzentriert“, wie Uwe Gensheimer meinte, agierten und Magdeburg bis auf 18:15 in der 41. Minute aufschließen konnte. „Die kurzen Konzentrationsschwächen waren das einzige Manko“, bescheinigte Kapitän Gensheimer. Grund dafür sei die erste Halbzeit gewesen. „Ich freue mich, wie wir in der ersten Halbzeit Handball gespielt haben, das war allerdings auch sehr kraftraubend“, meinte der Nationalspieler.

„Die letzten zwanzig Minuten waren wieder in Ordnung“, bescheinigte Trainer Gudmundur Gudmundsson, der Gensheimers Einschätzung teilte. Seine Mannschaft sei fokussiert und gut vorbereitet gewesen. Selbst Gudmundssons Magdeburger Kollege schwärmte. Frank Carstens sagte: „Die Löwen haben uns mit ihrer Euphorie und Begeisterung besiegt. Das war wie in der ganzen Saison bisher eine sehr gute Leistung.“

In sechs Wochen werden die Löwen den SCM indes erneut empfangen. Diskuswerfer Robert Harting loste den Badener am Samstag das Spitzenspiel im DHB-Pokal Achtelfinale zu. „Von Losglück können wir erneut nicht sprechen. Positiv ist allerdings, dass wir Heimrecht haben“, kommentierte Gudmundsson die Auslosung. Storm fügte hinzu: „Dieser Weg ist kein leichter für uns in diesem Wettbewerb.“

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 11/4, Groetzki 5, Ekdahl du Rietz 4, Petersson 3, Schmid 2, G. Guardiola 2, Sesum 1, Steinhauser 1, Bitz 1.

SC Magdeburg: Rojewski 6, Kneer 2, van Olphen 2, Tönnesen 2/2, Weber 2/1, Jurecki 2, Grafenhorst 1, Wiegert 1, Pajovic 1.

Von Benjamin Geierhaas