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Bitola kommt zu den Löwen: Zwischen Tradition, Fusion, Anspruch und Wirklichkeit

Erstes Heimspiel in der Gruppenphase der EHF European League am Dienstag um 20.45 Uhr

Patrick Groetzki wird wie Rafa Baena gegen Bitola geschont.

Es ist das erste Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen in der Gruppenphase der EHF European League, und es soll ein erfolgreiches werden: Nach dem 37:32 bei GOG streben die Löwen am Dienstag ab 20.45 Uhr (live auf DAZN) den nächsten Sieg an. Der Gegner bringt neben jeder Menge kämpferischer Qualitäten zwei ehemalige Bundesliga-Profis mit nach Mannheim.

Seit dieser Saison laufen Stipe Mandalinic und Josip Peric für HC Eurofarm Pelister auf. Mandalinic kam von den Füchsen Berlin und hat sich insbesondere in den ersten beiden Euro League-Spielen als der Shooter auf der Königsposition erwiesen, als den man ihn in die Handball-Stadt Bitola geholt hat. 18 Mal genetzt hat der kroatische Halblinke in den ersten beiden Gruppenspielen, aus denen die Nordmazedonier insgesamt mit einem mauen Pünktchen herausgegangen sind. Gegen die Kadetten aus Schaffhausen gab es ein 25:25, gegen GOG ein 29:30.

Für die hochtrabenden Ansprüche des Klubs war das klar zu wenig, und so stehen die Jungs um den ehemaligen Göppinger Spielmacher Peric am Dienstagabend bereits unter Druck – trotz Außenseiterrolle. Ein Erfolgserlebnis wäre schon alleine deshalb schön, weil man in dieser Saison kaum zum Spielen kommt. Die transnationale SEHA-Liga pausiert aktuell, in der nordmazedonischen Super-Liga ist die Zweite Mannschaft gemeldet. So etwas wie Spielrhythmus kann da schwerlich entstehen, was die Ausgangsposition für Dienstagabend noch deutlicher zugunsten der Löwen erscheinen lässt.

Gute Nachrichten vom Löwen-Kreis

Trainer Martin Schwalb werden bis auf die Langzeitverletzten Torhüter Mikael Appelgren und Andreas Palicka, den weiter angeschlagenen Alexander Petersson sowie die kurzfristig geschonten Patrick Groetzki und Rafael Baena alle Mann zur Verfügung stehen. Die gerade erst aufs Feld zurückgekehrten Jannik Kohlbacher und Jesper Nielsen haben ihr Comeback körperlich bestens vertragen, zeigen sich im Training stabil und werden auch am Dienstag in der SAP Arena mitwirken. Genauso übrigens wie Junglöwe Kaspar Veigel, der als einziger etatmäßiger Rechtsaußen auf viel Spielzeit kommen dürfte.

Jesper Nielsen freut sich auf seinen zweiten Einsatz der Saison.

Was den Gegner anbelangt, stellt sich Coach Schwalb auf eine komplett andere Aufgabe als zuletzt in Gudme ein. Gegen die technisch versierten, spielfreudigen und temporeichen Dänen habe seine Mannschaft eine Klasse-Leistung geboten, von der er immer noch begeistert sei. Gegen Bitola nun erwarte die Löwen eine vor allem kämpferisch starke Truppe: „Die stellen eine robuste Abwehr, gegen die man nicht so einfach durchmarschiert“, sagt Schwalbe und rechnet mit einem hoch motivierten Gästeteam: „Für die ist das Spiel gegen uns ein Highlight, die werden mit allem, was sie haben, draufgehen.“

Neuer Klub, hohe Ansprüche

Nach der Fusion von Eurofarm und Pelister Bitola strebt der neue Klub nach altem Glanz: Mit sechs Meistertiteln zwischen 1993 und 2005 ist RK Pelister bis heute nach Vardar Skopje der erfolgreichste Handball-Verein des Landes. Mit der Fusion und zwei starken Sponsoren im Rücken soll es jetzt sogar ganz an die Spitze gehen, zumal der Mäzen von Vardar sein Engagement zumindest deutlich zurückgefahren hat. Allerdings ist aller Anfang schwer, wie sich nicht nur in der EHF European League zeigt. Schon im ersten Jahr SEHA-Liga mussten die Nordmazedonier viel Lehrgeld zahlen und sich in ihrer Gruppe deutlich hinter den Platzhirschen Veszprem, Zagreb und Brest einordnen.

Neben dem Ex-Bundesliga-Duo sticht bei HC Eurofarm Pelister vor allem der bullige Kreisläufer Tomislav Kusan heraus, der den Innenblock der Löwen am Dienstag schon alleine qua seiner physischen Erscheinung beschäftigen wird. Mit drei Jahren spanischer Liga auf dem Buckel weiß er genau, wie man sich am Kreis idealerweise zu verhalten hat, und könnte im Zusammenspiel mit Josip Peric die Löwen-Abwehr vor Probleme stellen.