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„…, dann müssen wir All In gehen“
Löwen-Trainer Klaus Gärtner schwört seine Mannschaft auf Duell mit TBV Lemgo Lippe ein
„Richtungsweisend“, so beschreibt Löwen-Trainer Klaus Gärtner das Heimspiel seiner Mannschaft am Mittwoch um 19.05 Uhr in der SAP Arena. Zu Gast ist der TBV Lemgo Lippe, der amtierende Pokalsieger und ein echter Gradmesser für jedes Team in der LIQUI MOLY HBL. Tickets für den Kracher gibt es an der Abendkasse, die am Mittwoch um 17.35 Uhr öffnet.
„Das ist eine erfahrene Mannschaft, die breit und gut besetzt ist, zudem über eine gute Altersstruktur verfügt“, beschreibt Klaus Gärtner den TBV. Dass Florian Kehrmann dort als Trainer tolle Arbeit leistet – mittlerweile ist er im siebten Jahr hauptverantwortlich für die sportliche Leistung auf dem Handball-Feld –, findet Gärtner nur gerecht.
Insbesondere gegen Spitzenteams rufen die Lipperländer regelmäßig Top-Leistungen ab. Kiel schnappten sie erst den DHB-Pokalsieg vor der Nase weg, legten dann vor wenigen Wochen in der Liga ein 21:21 nach. Zuletzt schrammte man gegen die Füchse an einem ähnlichen Coup haarscharf vorbei, musste sich mit 27:28 denkbar knapp geschlagen geben. In der Tabelle trennt Löwen (9:7 Zähler) und Lemgo (8:8) ein einziger Punkt.
„…, dann müssen wir All In gehen“: Vier kranke und zwei verletzte Löwen
Ärgerlich aus Löwen-Sicht: Ausgerechnet vor dem wichtigen Spiel gegen einen TBV in Top-Form hat die Erkältungszeit voll zugeschlagen. Jannik Kohlbacher, Juri Knorr, Lukas Nilsson, Mamadou Diocou: Alle hat es mit Erkältungssymptomen erwischt – hinter allen steht ein Fragezeichen für Mittwoch. Hinzukommt der Ausfall des langzeitverletzten Mikael Appelgren. Uwe Gensheimer, aktuell an der Achillessehne verletzt, arbeitet fleißig an seinem Comeback.
„Insgesamt haben wir ziemlich müde Spieler zurückbekommen von ihren Länderspiel-Reisen“, sagt Klaus Gärtner. Nicht weniger als zwölf Löwen waren quer durch Europa für ihre Nationalmannschaften im Einsatz. Verletzt, das ist die gute Nachricht, hat sich keiner. Das immerhin. Wer nun wie fit am Mittwochabend auf die Platte gehen wird, ist hingegen nicht absehbar und für den Coach eine Unwägbarkeit, auf die er gut und gerne hätte verzichten können.
Das Positive laut Gärtner: „Die Jungs wissen genau, um was es geht in diesem Spiel. Sie wissen: Wenn wir da etwas reißen wollen, dann müssen wir All In gehen.“ Schließlich kennt man sich aus vielen, zumeist engen Duellen der vergangenen Jahre. Und man kennt sich auch persönlich. Gedeón Guardiola wechselte 2020 von den Löwen nach Lemgo, sein Bruder Isaías, der von 2012 bis 2014 das Löwen-Trikot trug, ist seit 2017 beim TBV. Tim Suton, der auf ein kurzes Löwen-Kapitel in 2014 verweisen kann und seit 2016 im Lipperland aufläuft, ist der Dritte im Bunde mit RNL-Vergangenheit.
„…, dann müssen wir All In gehen“: Duell der starken Abwehrreihen
Das Lemgoer Spiel weist ebenfalls Parallelen auf zu dem der Löwen. Prunkstück des TBV ist seine Abwehr. Aktuell gibt es in der LIQUI MOLY HBL mit dem Bergischen HC und SC DHfK Leipzig nur zwei Klubs, die noch weniger Gegentreffer hinnehmen mussten als die Jungs von Florian Kehrmann. Mit am meisten profitieren von der starken Defensiv-Arbeit die pfeilschnellen Außen Bjarki Mar Elisson und Lukas Zerbe, die mit 43 und 29 Treffern in der internen Torjäger-Liste die Ränge eins und drei belegen.
Löwen oder Lemgo: Wer kann sein Spiel besser durchbringen und damit den Kontakt halten zu den internationalen Plätzen? Am Mittwochabend wird diese Frage in der SAP Arena beantwortet. Und nicht nur das. Von 17 und 20.30 Uhr wird ein Impfbus vor Ort sein und an Eingang A eine Impfung gegen das Coronavirus anbieten. Mit Blick auf steigende Fallzahlen und Hospitalisierungsraten ein durchaus interessantes Angebot.