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David Späth lässt Spanier verzweifeln

Deutsche Handballer lösen in Paris durch einen 33:31-Erfolg vorzeitig das Viertelfinal- Ticket/ Löwen-Keeper glänzt mit 13 Paraden

David Späth lässt Spanier verzweifeln

David Späth wurde mit 13 Paraden zu einem der Matchwinner gegen Spanien.

Jubel bei Juri Knorr, Sebastian Heymann und David Späth: Die drei Akteure der Rhein-Neckar Löwen haben sich am vorletzten Spieltag der Vorrunde des Handball- Turniers bei den Olympischen Spielen in Paris mit der deutschen Nationalmannschaft durch einen 33:31 (20:18)- Erfolg gegen Spanien vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. In einer hart umkämpften Begegnung mit einer hochdramatischen Schlussphase sicherten Nervenstärke und ein glänzend aufgelegter David Späth der DHB-Auswahl das Ticket für die Runde der letzten Acht. Jannik Kohlbacher blieb beim dritten Vorrundenerfolg des Teams von Bundestrainer Alfred Gislason aufgrund von Adduktorenproblemen nur die Zuschauerrolle. Mikael Appelgren und die schwedische Auswahl, sowie Ivan Martinovic und die kroatische Mannschaft haben noch am Sonntag die Möglichkeit, das Weiterkommen im olympischen Turnier klar zu machen.

David Späth lässt Spanier verzweifeln: Beide Teams schenken sich nichts

Zwei Tage nach der 26:31- Niederlage gegen Kroatien präsentierte sich die DHB-Auswahl in der Anfangsphase des Duells mit Spanien in der Defensive hellwach und beweglich, dazu passte die Effektivität im Abschluss. Nach neun Minuten lagen die Deutschen Handballer durch den bereits dritten Treffer von Renars Uscins mit 6:4 in Front. Und kurz darauf folgten die ersten Glanztaten von David Späth: Gleich nachdem er für den bis dahin glücklos agierenden Andreas Wolff zwischen die Pfosten rückte, gelangen dem Löwen-Keeper zwei wichtige Paraden und basierend auf diesem Rückhalt baute das Team von Bundestrainer Alfred Gislason den Vorsprung bis zur fünfzehnten Minute weiter aus. Rune Dahmke netzte ein zum 10:7, Spanien nahm die erste Auszeit. Dieses Time Out sollte Früchte tragen, denn die Iberer fanden danach vermehrt Mittel, um die deutsche Abwehr zu düpieren und ihre spielerische Klasse unter Beweis zu stellen. So kam Spanien zurück in die Partie und auf einen Treffer heran (12:11/ 22.). Doch Juri Knorr hatte in dieser Phase die richtige Antwort auf diese Gegenoffensive parat und sorgte mit drei Treffern dafür, dass die DHB- Auswahl ihre Führung knapp behaupten konnte (18:17/28). Nach einer weiteren Parade von David Späth machte Kapitän Johannes Golla nach Vorlage von Juri Knorr das 19:17, nach einer ersten intensiven Halbzeit hieß es 20:18 für Deutschland.

David Späth lässt Spanier verzweifeln: Am Schluss wird es dramatisch

Juri Knorr
Juri Knorr erzielte fünf Treffer gegen Spanien

Auch nach dem Wechsel blieb die Begegnung ein spannender Fight. Spanien kam zunächst zum Ausgleich (20:20), Juri Knorr brachte die DHB-Auswahl wieder in Front und beide Teams blieben bis zum 24:24 (41.) auf Augenhöhe. In doppelter Unterzahl geriet Deutschland zum ersten Mal seit der Anfangsphase wieder in Rückstand (24:25) und nach dem 25:27 durch Fernandez in der 43. Minute schien das Momentum auf Seiten der Spanier zu sein. Doch die Deutschen Handballer kämpften sich wieder zurück, das Spiel war kurz darauf wieder völlig offen. Sechs Minuten vor Schluss war es dann Sebastian Heymann, der frisch von der Bank gleich zum 31:30 einnetzte. Doch es gelang nicht, diese Führung auszubauen, aber da war ja noch David Späth. Er parierte die Würfe von Garciandia und Gomez, der knappe Vorsprung blieb somit weiter bestehen.

Spanien erhöhte noch einmal das Risiko, kam durch Gomez zum Ausgleich, doch Julian Köster markierte das 32:21 für die DHB-Sieben. Noch knapp zwei Minuten waren auf der Uhr und in dieser Zeit gelang es den Spaniern nicht mehr, David Späth zu überwinden. Nach einem Pfostentreffer krallte sich Späth den Wurf von Rodriguez und neun Sekunden vor dem Ende fand noch einmal Gomez in dem 22-Jährigen seinen Meister. Den letzten Ballbesitz der Partie nutzte Johannes Golla zum 33:31-Endstand für die Deutschen Handballer, die damit im abschließenden Vorrundenspiel gegen Slowenien am Sonntag auch den Gruppensieg unter Dach und Fach bringen können.

Deutschland:
Wolff (1.-11., bei zwei Siebenmetern, 1 Parade), Späth (ab 11./ 13 Paraden)- Golla (7), Witzke (1), Heymann (1), Fischer, Knorr (5), Koester (1), Uscins (8), Haefner, Dahmke (4), Mertens (2), Steinert (2), Grgic (2/2).

Auch Schweden und Kroatien können noch weiterkommen

Die schwedische Mannschaft mit Löwen-Keeper Mikael Appelgren hat sich am vorletzten Spieltag der Vorrunde die Chancen auf den Einzug ins olympische Viertelfinale gewahrt. Nachdem die Skandinavier in den ersten drei Begegnungen nur einen Sieg verbuchten, brachten sie sich mit einem deutlichen 37:28- Erfolg gegen Kroatien wieder zurück ins Rennen. Die Kroaten mit Löwen-Neuzugang Ivan Martinovic konnten somit ihr Punktekonto nicht weiter aufbessern und bleiben vor dem abschließenden Spieltag bei vier Zählern und damit gleichauf mit Spanien und Schweden. Am Sonntag treffen die Schweden um 9.00 Uhr auf Japan, Kroatien bekommt es um 21 Uhr mit Spanien zu tun.