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Der heiße Herbst beginnt

Am Sonntag kreuzt Magdeburg in der SAP Arena auf

Die Rhein-Neckar Löwen erwarten den  SC Magdeburg zum nächsten Bundesliga-Duell. Der Traditionsverein aus Sachsen-Anhalt kreuzt am Sonntag (15 Uhr) in der Mannheimer SAP Arena auf. Die Halle öffnet um 13.30 Uhr, Tickets für dieses Duell gibt es noch an der Tageskasse.

Ein Sonntagsnachmittags-Spaziergang dürfte die Partie gegen den SCM, übrigens der letzte Bundesliga-Klub, der den THW Kiel bezwingen konnte (30:24/ 4. Mai 2011) keinesfalls werden. „Magdeburg hat eine überragende Mannschaft“, urteilt auch Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, der gegen den abwehrstarken Gegner („Die können sowohl eine aggressive 6:0-Formation, als auch eine sehr gute offensive Verteidigung spielen“) eine enge Partie erwartet. Mit der eigenen Verteidigung ist Gudmundsson zufrieden. Bedingt zufrieden. „Wir haben in der Abwehr immer mal wieder gute Phasen“, sagt der Coach und  bemängelt die fehlende Konstanz über 60 Minuten: „Die Abwehr ist schon noch eine Baustelle.“

Der letzte Löwen-Auftritt im Oktober ist zugleich auch der Auftakt für einen heißen Herbst, denn es folgen in den kommenden fünf Bundesliga-Spielen neben den Auswärtsaufgaben in Gummersbach und Minden auch die richtigen Kracher, die Heimspiele gegen die Füchse Berlin (17. November) und den THW Kiel (28. November), sowie die Begegnung beim HSV Hamburg. „Danach wissen wir auch, wie gut die Abwehr wirklich ist“, bemerkt Gudmundsson.

Beim SC Magdeburg hat man  vor der Saison Platz fünf als Saisonziel ausgegeben. Was gleichzeitig heißt, dass der Traditionsclub aus dem Osten, in der Vorsaison Sechster, zum Erreichen der Vorgabe entweder den THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt, die Füchse Berlin, den HSV Hamburg oder die Löwen überholen muss. Zurzeit liegt der  SCM auf dem siebten Tabellenrang. „Sie können ihre Ziele trotzdem noch erreichen“, sagt Gudmundsson: „Eine Saison ist schließlich sehr lang. Sie sind stärker geworden im Vergleich zur Vorsaison. Ich traue ihnen in dieser Saison noch viel zu.“ Magdeburg habe beispielsweise in Kiel lange Zeit geführt und unter der Woche beim 37:35-Pokalerfolg nach Verlängerung in Göppingen sehr gut gespielt.

Der SCM hat sich vor der Saison mit Stefan Kneer und Moritz Schäpsmeier (beide vom TV Großwallstadt) gut verstärkt, ansonsten ist der Kern der Truppe beisammen geblieben. „Die beiden Neuzugänge passen sehr gut in die Mannschaft“, findet Gudmundsson. Eine Mannschaft, die zumeist hervorragend in der Abwehr steht und durch Tempogegenstöße besticht. „Sie haben schnelle Leute und ein gutes Konzept dafür“, warnt der Löwen-Trainer.

In zwei, drei Jahren wollen sie in Magdeburg, die für die kommende Saison den Ex-Löwen Michael Haaß (momentan Frisch Auf Göppingen) verpflichtet haben, wieder soweit sein, dass das Wort Champions League nicht bloß an alte, vergangene Zeiten erinnert – der SCM gewann 2002 die Königsklasse. Blickt man hingegen drei Jahre zurück, da stand der SCM kurz vor Insolvenz. 1,2 Millionen Euro Verbindlichkeiten drückten den Verein zu Beginn der Spielzeit 2009/2010. Nun sind es „nur noch“ 450.000 Euro, die in zwei, drei Jahren auch abgebaut sein sollen. Der Aufschwung in Magdeburg ist vor allem eng mit den Namen Frank Carstens (Trainer), der zudem  Assistent von Bundestrainer Martin Heuberger ist, und Marc Schmedt (Manager) verbunden.