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Bescheiden bleiben (Lampertheimer Zeitung)

Löwen-Verantwortliche denken weiter „von Spiel zu Spiel“

(br). Finden die Rhein-Neckar Löwen ihr nächstes Opfer? Der Mannheimer Handball-Bundesligist peilt am Sonntag, 15 Uhr, im Punktspiel zu Hause gegen den SC Magdeburg den nächsten Sieg an. 16:0 Punkte, als einzige Mannschaft in der Liga noch ohne Punktverlust, Tabellenführer – so lautet die aktuell berauschende Bilanz. Zuletzt gab es am Mittwochabend den überzeugenden 32:25-Auswärtssieg im Pokal beim VfL Gummersbach. Die Stimmung könnte bei den Löwen nicht besser sein.

Trainer Gudmundur Gudmundsson und Manager Thorsten Storm bleiben aber abwartend. Der isländische Coach will weiter nur „von Spiel zu Spiel“ denken. Ähnlich sieht es Geschäftsführer Thorsten Storm. Momentan haben die Mannheimer zwar einen Lauf. Beide Hauptverantwortlichen wissen allerdings aus der Vergangenheit schmerzhaft, dass es auch ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen kann. Dennoch: „Die Mannschaft kämpft, beißt auf dem Feld auf die Zähne. Da entwickelt sich eine verschworene Truppe. Man muss ja bedenken, dass wir viele Neuzugänge einbauen mussten und die Mannschaft erst spät wegen der Olympischen Spiele komplett trainieren konnte“, betont Storm, der aber warnt: „Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Mit dem SC Magdeburg kommt am Sonntag eine ganz gefährliche Mannschaft in die SAP Arena.“

Die Gladiators aus dem Osten, die in der Bundesliga-Tabelle bislang den siebten Tabellenrang (10:8 Punkte) belegen, haben unter der Woche Selbstvertrauen getankt. Im DHB-Pokal bezwangen die Magdeburger den Ligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen mit 37:35 nach Verlängerung.

Rechtsaußen Patrick Groetzki, der zuletzt für die Nationalmannschaft absagte, hat vor der Defensive der Magdeburger einen Heidenrespekt: „Die Abwehr des SC ist sehr unangenehm“, sagt er im Interview auf der Löwen-Homepage. Coach Gudmundsson warnt unterdessen vor den Tempogegenstößen des Gegners. „Das ist das Spiel von Magdeburg“, sagt der Isländer, der betont: „Unser Ziel ist es, noch konstanter zu werden. In Gummersbach hatten wir sehr gute Phasen, dann aber auch wieder ganz schlechte Minuten.“ Gumdmundsson dürfte dabei vor allem die schwächere Abwehrleistung in der zweiten Halbzeit meinen.

Beim SC Magdeburg hat sich im Sommer nicht viel getan. Moritz Schäpsmeier und Stefan Kneer, die vom TV Großwallstadt kamen, ersetzten die abgewanderten Damir Duborac und Einar Holgeirsson. Gegen Göppingen war Kneer mit acht Toren bester SCM-Werfer. Die Torhüter Gerrie Eijlers und Björgvin Gustavsson gehören zu den Besten ihres Fachs. SC-Trainer Frank Carstens peilt mit seiner Mannschaft einen Platz unter den besten Fünf an. Leichte Opfer sehen anders aus.