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Der letzte Tanz
Löwen gegen Füchse – und das am letzten HBL-Spieltag inklusive Meisterchance der Berliner: Die SAP Arena wird kochen am Sonntag.

Rhein-Neckar Löwen gegen Füchse Berlin – das ist so oder so ein heißes Tänzchen. Da gibt es viele Vorgeschichten, eine Rivalität, die gewachsen ist über viele Jahre. Am Sonntag um 15 Uhr in der SAP Arena geht es zudem am 34. und letzten Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga um die erste Meisterschaft der Füchse-Geschichte. Eine historische Chance in der Löwen-Höhle. Die meisten der 13.200 Fans in der ausverkauften Arena würden gerne sehen, wie die Männer in Gelb dem Gegner in die Meister-Suppe spucken.
Das Wissen, es zu können, steckt in der Mannschaft. Juri Knorr, der vor seinem letzten Löwen-Ritt im Klubpodcast Löwenfunk zu Gast war, zählt die besiegten Topteams auf: zweimal Flensburg, Melsungen, Kiel. Und Berlin. Im Pokal-Achtelfinale, im ebenfalls ausverkauften SNP Dome, feierten die Löwen ein 30:29. Dabei hatten sie bis zu sechs Tore hinten gelegen gegen die schon damals, im November 2024, bärenstarken Füchse. Sebastian Heymann stach unter anderem heraus, indem er den Mathias-Gidsel-Zug brachialerweise zum Stoppen brachte.
Der letzte Tanz mit Knorr, Gidsel & Co.
Während Basti Heymann auch am Sonntag verletzungsbedingt von draußen zuschauen wird, gehen alle Scheinwerfer auf den Welthandballer. Wer konnte ahnen, dass in diesem Kerl noch eine weitere Zündstufe steckt. Auf der Zielgeraden der Saison, auf dem Weg zur ersten Meisterschaft, spielt Gidsel noch einmal energischer, zielgerichteter, emotionaler. Im Topspiel gegen Melsungen erzielte er jüngst 15 Tore. Mit 265 Toren in 32 Partien (ein Schnitt von 8,3 pro Spiel) liegt er nur deshalb hinter HBL-Torschützenkönig Marko Grgic (292), weil er keine Siebenmeter wirft. In der Wurfquote schneidet Gidsel (sagenhafte 77,5 Prozent für einen Rückraumspieler), trotz der nicht geworfenen Siebenmeter, um neun Prozentpunkte besser ab als der Nachwuchshandballer der Saison.
„Gegen eine solche Qualität brauchen wir in der Abwehr vor allem eine hohe Körperlichkeit. Dafür müssen wir sie über einen guten Rückzug erst einmal ins Sechs-gegen-sechs bringen, dann idealerweise Stoppfouls hinbekommen“, sagt Löwen-Trainer Sebastian Hinze zu der Herausforderung Füchse Berlin. „Viele reden von der weltbesten Mannschaft aktuell. Wo sie wirklich die Weltbesten sind, das ist das Umschaltspiel“, vertieft Hinze das Thema Rückzug. Die Löwen werden verdammt schnelle Beine brauchen, frische Köpfe und beherzte, aber kluge Reaktionen. „Das wird leichter, wenn wir selbst gut angreifen. Wir brauchen unbedingt Hoheit über unser Angriffsspiel, müssen die direkten Duelle gewinnen und hochprozentig abschließen.“
Wie auch immer der Fight ausgeht: Emotional wird es am Sonntag auf alle Fälle nach dem Spiel. Neun Trainer und Spieler verabschieden die Löwen nach den 60 Minuten auf der Platte. Fans sollten etwas mehr Zeit nach dem Spiel einplanen als sonst. Wer nicht live in der Halle sein kann, schaltet am besten Dyn an, den HBL-Medienpartner. Alle Infos zum Angebot gibt es hier.