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Der Tabellenzweite empfängt den Spitzenreiter

Löwen reisen zum Spitzenspiel zur SG Flensburg-Handewitt

Reisetechnisch sind die Handballer der SG Flensburg-Handewitt wahrlich nicht zu beneiden. Im hohen Norden von Deutschland zu Hause, haben es die Auswärtsspiele für die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes in sich. So spielten die Flensburger am vergangenen Sonntag in Göppingen – und machten sich direkt nach dem Spiel mit dem Bus auf die rund 850km lange Rückreise an die dänische Grenze, wo die Mannschaft erst am frühen Montagmorgen eintraf. Bereits am Nachmittag bat Vranjes seine Spieler wieder zum Training, immerhin kommt es am morgigen Mittwoch in der ausverkauften Flensarena zum Spitzenspiel. Anwurf der Partie ist um 20:15 Uhr, SPORT1 überträgt live.

Es ist das Duell des Tabellenzweiten gegen den Tabellenführer, mehr geht nicht. Im Gegensatz zu den Gastgebern genossen die Löwen zuletzt ein freies Wochenende – absolvierten zuvor allerdings auch vier Spiele in acht Tagen. „Ich weiß gar nicht, wann meine Spieler bei unserem Spielplan wieder ein freies Wochenende bekommen werden, vielleicht im Mai 2016“, lacht Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen und hofft gleichzeitig, dass seine Spieler für die morgige Partie ausreichend Kraft getankt haben. Schon im Hinblick auf das morgige Spitzenspiel in der Bundesliga schonte Jacobsen beim Champions League Spiel gegen Kristianstad in der vergangenen Woche die Leistungsträger Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki, Alexander Petersson und Kim Ekdahl du Rietz. Vor allem auf Alexander Petersson wird in Flensburg viel Arbeit zukommen, da den Löwen auch morgen Harald Reinkind weiterhin verletzt fehlen wird.

„Es muss wirklich alles passen, wenn wir in Flensburg gewinnen wollen“, weiß Jacobsen. Die Löwen bleiben nach dem morgigen Spiel auf jeden Fall Tabellenführer, so sieht Abwehrchef Stefan Kneer auch den größeren Druck auf den Gastgebern. „Sie spielen zu Hause und haben bereits fünf Minuspunkte, deshalb sehe ich die SG mehr unter Zugzwang die Partie unbedingt gewinnen zu müssen.“ Zwar haben die Hausherren wie angesprochen bereits fünf Minuspunkte, doch präsentierte sich die Mannschaft von Trainerfuchs Ljubomir Vranjes aktuell in ausgezeichneter Verfassung, alleine in der Bundesliga gelangen zuletzt acht Siege in Folge, die der SG ein unheimliches Selbstvertrauen gebracht haben. Vergessen sind die Probleme zu Beginn der Saison, als die mit zahlreichen Topspielern verstärkte Mannschaft, die für viele Experten als der Meisterschaftsfavorit überhaupt gehandelt wurde, überraschende Punktverluste wie die Heimpleite gegen die MT Melsungen oder die Niederlage bei der HSG Wetzlar einstecken musste.  

Die Löwen selbst reisen erst am Spieltag in den Norden, mit dem Flieger geht es von Frankfurt nach Hamburg, wo noch ein Tageshotel bezogen wird. Anschließend geht es mit dem Bus weiter in die „Hölle Nord“, wie die Flensarena auch genannt wird. „Wir ändern nichts an unserem Ablauf der letzten beiden Jahre“, sagt Nikolaj Jacobsen. Da gewannen die Löwen nämlich in Flensburg. 28 Mal standen sich beide Mannschaften bisher in Flensburg gegenüber, ein Unentschieden gab es dabei noch nie. Die Bilanz spricht allerdings für die Gastgeber, die 16 Siege bei 12 Niederlagen erzielen konnten.