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Deutliche Niederlage in Hamburg

Löwen verlieren 26:37 in der Color Line Arena

Lange hielten die Rhein-Neckar Löwen das Spitzenspiel in der Bundesliga beim HSV Hamburg offen, doch in der Schlussphase brachen die Badener Mittwochabend in der Color Line Arena ein und mussten eine derbe 26:37 (16:18)-Niederlage einstecken. Uwe Gensheimer war mit sechs Treffern der beste Torschütze für die Mannschaft von Ola Lindgren, die mit jetzt 15 Minuspunkten zunächst etwas abgeschlagen im Kampf um den dritten Tabellenplatz ist.

Lindgren hatte schon vor der Begegnung ein ungutes Gefühl. „Ich befürchte, dass der Substanzverlust der zurückliegenden Partien sehr groß war“, sagte der Löwencoach vor der Partie beim Bundesliga-Tabellenführer. Keeper Henning Fritz sah es nach der Begegnung ähnlich: „Wir haben 45 Minuten gut gespielt, dann sind wir eingebrochen.“ Das war für den ihn durchaus auch ein Kraftproblem: „Man muss sich nur mal unser bisheriges Programm seit der EM und damit innerhalb der zurückliegenden elf Tage anschauen: „Göppingen, Kiel, Kielce und jetzt Hamburg.“

Bis zur 17. Minute hatten die Löwen eigentlich alles im Griff. In der Anfangsphase war Ólafur Stefánsson der herausragende Spieler auf dem Feld und führte sein Team zu einer 10:8-Führung. Dann gab es allerdings einen Bruch, im Angriff machten die Badener viel zu viele Fehler und das nutzte der HSV zu einem Sechs-Tore-Lauf, den Stefánsson erst zum 11:14 beenden konnte (23.). Immerhin fingen sich die Löwen anschließend wieder und waren beim 15:16 von Siarhei Harbok wieder an den Hamburgern dran (28.). Nach 30 Minuten führte der Tabellenführer mit 18:16, die Truppe von Ola Lindgren hatte aber bewiesen, dass sie ein gleichwertiger Gegner war.

Nach Beginn der zweiten Halbzeit blieben die Löwen an den Hamburgern dran und schnupperten nach dem 22:23 (40.) durch Oliver Roggisch sogar am Ausgleich. Aber eine umstrittene Zwei-Minuten-Strafe gegen Andrej Klimovets brachte die Badener wieder ins Hintertreffen. Als der HSV auf 26:22 davon gezogen war, nahm Lindgren eine Auszeit, um seine Cracks wieder neu einzustellen (43.).

Anschließend versuchten es die Löwen mit einer offensiveren Abwehrvariante, Uwe Gensheimer rückte an die Spitze einer 3-2-1-Formation, doch Erfolg brachte das nicht. Mit zwei Toren innerhalb von weniger Sekunden schraubte Matthias Flohr den Vorsprung für die Norddeutschen zwölf Minuten vor dem Ende auf sieben Tore – 31:24. Damit war die Entscheidung für die Hamburger gefallen. Miteintscheidend für den am Ende klaren HSV-Sieg war auch Per Sandström. Der Keeper kam nach 40 Minuten für Johannes Bitter aufs Feld und verbarrikadierte seinen Kasten.

Am Ende hatten die Badener dem Hamburger Wirbel nichts mehr entgegenzusetzen. In den letzten Minuten feierte Thomas Bruhn seine Bundesliga-Premiere, doch der Rechtsaußen blieb ohne Treffer. „Die Art und Weise, wie wir die zweite Halbzeit gespielt haben, war erschreckend“, grantelte Oliver Roggisch. Der Abwehrchef war enttäuscht ob der Leistung in der zweiten  Halbzeit: „Das darf uns nicht passieren.“

„Wir sind sehr enttäuscht ob dieser deutlichen Niederlage, bei der wir in den letzten 20 Minuten nichts zuzusetzen hatten. Aber ich hoffe, dass wir noch ein bis zwei Mal in dieser Saison gegen den HSV spielen werden und es dann besser machen können“, sagte Lindgren zum Abschluss.

HSV Hamburg: Bitter, Sandström (bei einem Siebenmeter und ab 40.) – K. Lijewski (3), G. Gille, Hens (3) – Lindberg (11/5), Flohr (5) – Vori (3) – M. Lijewski, Schröder (1), Lackovic (5), Duvnjak (6), Schulze (n.e.), Schliedermann (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen:
Fritz, Szmal (bei einem Siebenmeter und ab 47.) – Stefánsson (5/2), Manojlović (3), Bielecki – Groetzki (1), Gensheimer (6/1) – Klimovets – Roggisch (1), Prieto (3), Harbok (5), Guðjónsson, Müller (2), Bruhn.
Strafminuten:
Hens (2), Flohr (2), G. Gille (2) – Müller (2), Manojlović (4), Klimovets (2).
Trainer:
Martin Schwalb – Ola Lindgren.
Zuschauer:
10825.
Schiedsrichter:
Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz).
Spielfilm:
2:1 (5.), 3:2 (8.), 4:5 (11.),  6:8 (14.), 14:10 (23.), 16:12 (26.), 16:15 (28.), 18:16 (Hz.),  19:18 (34.), 21:19 (38.), 26:22 (43.), 28:23 (46.), 31:24 (49.), 34:25 (54.), 36:25 (57.), 37:26 (Ende).
Zeitstrafen:
3 – 4.
Siebenmeter:
7/5 – 4/3.
HSV Hamburg: Lindberg scheitert an Fritz.
HSV Hamburg: Lindberg scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Bitter.
Beste Spieler: Lindberg, Duvnjak, Sandström – Fritz, Gensheimer.