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Deutsche Nationalmannschaft scheitert bei EM an Spanien

Frankreich, Schweden, Dänemark und Spanien stehen im Halbfinale

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Kroatien den Einzug ins Halbfinale verpasst. Der Titelverteidiger unterlag im letzten Spiel der Hauptrunde Spanien nach einer desaströsen zweiten Halbzeit mit 27:31 (13:14) und beendet das Turnier damit auf einem enttäuschenden neunten Platz.

Innerhalb von zehn Minuten kassierte Deutschland gegen Spanien am gestrigen Abend in der zweiten Halbzeit einen 0:8-Lauf, drei Treffer bei eigener Überzahl ins leere Tor waren symptomatisch für die zahlreichen technischen Fehler, die für die DHB-Auswahl nach einer eigentlich guten ersten Halbzeit zur Niederlage führten. „Es ist schwer, Erklärungen zu finden. Das war nicht würdig, um ins Halbfinale einzuziehen“, sagte der DHB-Vizepräsident Bob Hanning nach dem Spiel, bei dem Kai Häfner mit fünf Toren bester Werfer wurde. Wie schon in den bisherigen Turnierspielen leistete sich die DHB-Auswahl besonders im eigenen Angriffsspiel zu viele Fehler, während eine gute Abwehr sogar für eine frühe Führung (5:3, 11.) gesorgt hatte.

„Wir haben es in dieser Phase vielleicht sogar verpasst, ein paar Treffer mehr vorzulegen“, sprach Nationaltorwart Silvio Heinevetter enttäuscht nach dem Ausscheiden. Während Deutschland im Angriff so zahlreiche Großchancen ungenutzt ließ, fand Spanien um Gedeon Guardiola im eigenen Offensivspiel immer öfter die Lücke in der deutschen Defensive, besonders Kreisläufer Julen Aguinagalde bekam die DHB-Abwehr nicht in den Griff. 20 Minuten vor dem Ende betrug der Rückstand beim 15:19 erstmals vier Tore. Bundestrainer Christian Prokop brachte nun im eigenen Angriff den siebten Feldspieler, doch drei Ballverluste ermöglichten Spanien drei Treffer ins leere Tor. Spätestens beim 15:22 war die Partie für den Titelverteidiger verloren. Christian Prokop appellierte an die Moral seiner Mannschaft – diese konnte in den Schlussminuten den Rückstand aber nur noch bis zum 27:31 (13:14) verkürzen.

Den Einzug in die Endrunde haben unterdessen neben Spanien auch Olympiasieger Dänemark sowie Topfavorit Frankreich und Schweden geschafft. Die Schweden profitierten dabei trotz einer eigenen 25:28-Niederlage gegen Norwegen vom 30:27-Erfolg der Franzosen gegen Gastgeber Kroatien, der damit den Sprung ins Halbfinale verpasste. Im Halbfinale trifft Olympiasieger Dänemark am Freitag in Zagreb auf Schweden, Frankreich bekommt es mit Spanien zu tun.

Deutschland – Spanien 27:31 (13:14)

Deutschland: Heinevetter, Wolff; Gensheimer (2/1), Lemke, Wiencek (2), Reichmann (4), Pekeler (2), Weinhold, Weber (4), Fäth, Groetzki (2), Häfner (5), Janke, Dahmke, Kühn (4), Kohlbacher (2)

Spanien: Perez de Vargas, Corrales; Gurbindo (4), Rivera, Entrerrios (4), Dujshebaev (5), Sarmiento (2), Aguinagalde (4), Canellas, Morros, Arino (1), Guardiola, Goni, Sole (5), Balaguer (6), Figueras.