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DHB-Auswahl verliert Test gegen Norwegen

Leistung beim 25:30 mehr als durchwachsen / Trainer Prokop hat weiterhin viel Arbeit

Am Ende sehr deutlich hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Mittwochabend ihr Testspiel gegen Norwegen verloren. In der Münchner Olympiahalle setzte es vor rund 10.000 Zuschauern eine 25:30-Niederlage. Der WM-Co-Gastgeber im kommenden Jahr (zusammen mit Dänemark) präsentierte sich fahrig und abschlussschwach in der Offensive sowie teilweise zu passiv in der Abwehr. Norwegen hingegen nutzte die Fehler der Deutschen konsequent und holte sich verdientermaßen den klaren Sieg.  

Für die Norweger war es der letzte Test vor den wichtigen WM-Qualifikations-Play-offs. Dort trifft die Mannschaft um den von den Rhein-Neckar Löwen zum THW Kiel wechselnden Harald Reinkind gegen die Schweiz. Die Eidgenossen, bei denen Löwen-Kapitän Andy Schmid die zentrale Figur ist, gelten als klarer Außenseiter im Duell mit dem WM-Zweiten von 2017. Norwegen wiederum befindet sich auf einem guten Weg, sich in der Weltspitze zu etablieren. Gegen die spürbar unkonzentrierten Deutschen machten die Skandinavier nicht nur den spritzigeren, sondern auch den deutlich abgeklärteren und solideren Eindruck. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit mit leichten Vorteilen für den späteren Sieger, zog die Truppe aus dem hohen Norden zu Beginn der zweiten 30 Minuten Tor um Tor davon. Dabei ging der Vorteil Norwegens vor allem von den Fehlern im Spiel des EM-Gewinners von 2016 aus. Neben haarsträubenden Ballverlusten im Aufbauspiel waren es insbesondere eine Fülle von Fehlwürfen, welche die Deutschen ins Hintertreffen brachten.

Zu viele Fehler, zu wenig Aggressivität

Nationaltrainer Christian Prokop zeigte sich entsprechend kritisch: „Spielentscheidend war die Angriffsleistung in der zweiten Halbzeit. Da haben wir aber auch viel gewechselt und viel ausprobiert, was dann zu technischen Fehlern geführt hat. Zudem hat uns in der Abwehr die Aggressivität auf den Halbpositionen gefehlt. Dadurch kam unser Tempospiel nach vorne zum Erliegen.“ Lob bekam vom Bundestrainer der Gastgeber. „München hat bewiesen, dass es WM-fähig ist“, sagte Prokop zu einem der deutschen Turnierstandorte im kommenden Winter. Tatsächlich erwies sich die Stimmung, angeheizt von Löwen-Hallensprecher Kevin Gerwin, eines Länderspieles mehr als würdig.

Für das DHB-Team mit Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki und dem wie Harald Reinkind von den Löwen nach Kiel wechselnden Hendrik Pekeler geht es nun mit einer längeren Japan-Reise inklusive zweier Testspiele gegen den von Dagur Sigurdsson trainierten Gastgeber weiter.