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DHB-Team kann EM-Quali perfekt machen

Heimspiel gegen Polen am Samstag ab 13.45 Uhr live im ZDF

Löwe Steffen Fäth ist in der "Natio" gesetzt. Am Samstag um 14 Uhr trifft die deutsche Handball-Nationalmannschaft in Halle/Westfalen auf Polen. Mit einem Sieg können die Jungs von Bundestrainer Christian Prokop und Teammanager Oliver Roggisch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 klarmachen – und das schon am vierten von sechs Spieltagen. Das ZDF überträgt live ab 13.45 Uhr.

Mit einem richtig guten Gefühl dürften die drei Nationalspieler der Rhein-Neckar Löwen in die Partie gehen. Patrick Groetzki wurde als sechsfacher Torschütze und nach einer insgesamt bärenstarken Leistung im Hinspiel gegen Polen zum „Man of the Match“ gewählt. Auch Steffen Fäth (2) und Jannik Kohlbacher (1) trugen sich beim ungefährdeten 26:18-Erfolg am Mittwochabend in Gliwice in die Torschützenliste ein, wussten wie Kollege Groetzki auch sonst zu gefallen, sowohl spielerisch, als auch kämpferisch. Überhaupt hinterließen Deutschlands beste Handballer einen starken, konzentrierten Eindruck, so dass an einem weiteren Erfolg am Samstagnachmittag kein Zweifel bestehen muss.

Die deutsche Abwehr steht

Bis auf eine schwächere Phase Mitte der ersten Halbzeit, als man zu schnell und teils mit der Brechstange den Torabschluss suchte, war an der Leistung der DHB-Auswahl in Polen nicht viel auszusetzen. Vor allem die deutsche Abwehr unterstrich einmal mehr ihre Klasse und zeigte der polnischen Offensivreihe ihre Grenzen auf – auch wenn diese sich beherzt zu beweisen versuchte. Insbesondere Tomasz Gebala gelangen hier und da erfolgreiche Einzelaktionen, am Ende kam der Bruder des Leipziger Kreisläufers Maciej Gebala auf vier Treffer. Im Rückspiel am Samstag bräuchte die im großen personellen Neuaufbau befindliche Truppe aber schon eine riesige Steigerung, um dem Europameister von 2016 gefährlich werden zu können.

Oli Roggisch will mit der "Natio" zur EM.Dass viel Arbeit für ihn ansteht, wusste Patryk Rombel mit Blick auf den Komplettumbruch im polnischen Kader schon vor Amtsantritt. Seit diesem Jahr ist der ehemalige Linksaußen, der in seiner aktiven Zeit ausschließlich für seinen Heimatclub MMTS Kwidzyn aufgelaufen war, hauptverantwortlich für die sportliche Entwicklung im handballverrückten Polen – und steht damit naturgemäß unter strengster Beobachtung. An seiner Seite hat Slawomir Szmal ebenfalls seit Beginn des Jahres die Rolle des Co-Trainers übernommen. Der Welthandballer aus dem Jahr 2009, von 2005 bis 2010 bei den Rhein-Neckar Löwen, hatte 2018 seine Zeit als Spieler nach acht Jahren beim polnischen Serienmeister Vive Kielce beendet. Nun soll er helfen, die Polen Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke zu führen.

Polen in der Quali weiter unter Druck

Aktuell wären die östlichen Nachbarn Deutschlands froh, wenn sie sich überhaupt für die EM qualifizieren würden. Nach der Niederlage am Mittwoch und der überraschenden Pleite gegen Israel zu Beginn der Qualifikationsrunde dürften sich die Polen zwar auch am Samstag nicht viel ausrechnen. Die beiden letzten Gruppenspiele gegen Israel und Kosovo müssen dann aber definitiv gewonnen werden. Bei der EM dabei sein werden die Gruppensieger und Gruppenzweiten sowie die vier besten Gruppendritten. Wesentlich entspannter gehen die Deutschen die restlichen Spiele an. Ein Sieg am Samstag und das EM-Ticket wäre gebucht. Und so werden sich die Jungs von Christian Prokop und Oliver Roggisch vornehmen, insbesondere an der Offensive weiter zu feilen. Denn während die Abwehr in der Regel richtig gut steht, angeleitet von einem überragenden Innenblock aus Patrick Wiencek und Ex-Löwe Hendrik Pekeler, besteht im Angriff der größere Entwicklungsbedarf.

Live zu verfolgen ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Samstag im ZDF. Auch die Rhein-Neckar Löwen begleiten das Prestigeduell Deutschland gegen Polen auf ihren Kanälen. Das Handball-Interesse ist nach wie vor groß. Schon seit langem ist die Arena in Halle/Westfalen ausverkauft.

Tabellenstand Gruppe 1:

Pl. Team Sp. Diff. Pkt.
1. Deutschland 3 40 6:0
2. Polen 3 15 2:4
3. Israel 3 -18 2:4
4. Kosovo 3 -37 2:4

Bilder: Archiv (Marco Wolf)