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Die angestrebte Wiedergutmachung gelingt

Mannheim. Die angestrebte Wiedergutmachung nach dem mühsamen Auftritt gegen den TSV Hannover-Burgdorf ist den Rhein-Neckar Löwen vortrefflich gelungen. Mit 37:24 (15:10) Toren setzte sich der badische Handball-Bundesligist in der Mannheimer SAP-Arena gegen den TSV Dormagen durch und sorgte auch bei Trainer Ola Lindgren für Zufriedenheit: „Wir sind von Anfang aggressiv zu Werke gegangen und waren bereit, für den Erfolg zu arbeiten.“

Vor den 4 940 Zuschauern verliefen vor allem die ersten acht Spielminuten ganz nach dem Geschmack der Hausherren. Die Abwehr ließ gegen die zunächst völlig indisponierten Gäste überhaupt nichts zu, so dass der TSV erst durch einen verwandelten Siebenmeter von Michiel Lochtenbergh (9.) sein erstes Erfolgserlebnis feiern durfte. Wenn davor einmal ein Wurf den Weg in Richtung Löwen-Gehäuse gefunden hatte, war Keeper Henning Fritz zur Stelle und leitete mehrere Schnellangriffe ein, die eiskalt abgeschlossen wurden.

Besonders gegen Kreisläufer Bjarte Myrhol fanden die Dormagener in der Defensive nie ein Mittel. Der Norweger war von Trainer Lindgren beim 27:26 gegen den TSV Hannover-Burgdorf noch geschont worden, präsentierte sich aber gestern in Bestform und erzielte bereits im ersten Durchgang sieben Treffer – drei davon bei den ersten vier Angriffen. Da diesmal auch der Rückraum der Badener für Torgefahr sorgte, fanden die Gäste erst nach einer Auszeit (14.) ihres Trainers Kai Wandschneider besser in die Partie und konnten bis zur Pause – begünstigt durch einige Nachlässigkeiten der Löwen im Angriffsspiel – das Geschehen ausgeglichener gestalten.

Allerdings zogen Lindgrens Schützlinge nach dem Seitenwechsel das Tempo noch einmal an und überrannten den TSV in den ersten Minuten nach Wiederbeginn. Mit weiteren vier Treffern bewies zunächst Myrhol wieder eindrucksvoll seine Offensivqualitäten, Youngster Patrick Groetzki sorgte dann per Tempogegenstoß beim 23:13 (37.) für die erste Zehn-Tore-Führung der Löwen.

„Phasenweise hat man sogar einen Zwei-Klassen-Unterschied gesehen“, gestand Gästetrainer Wandschneider ein. Die Hausherren ließen auch mit dieser deutlichen Führung im Rücken die Zügel nicht schleifen, spielten immer wieder schnell nach vorne und warfen sich für das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale am Samstag bei BM Valladolid ein. Herausragend in einer engagierten Löwen-Auswahl waren Myrhol, der insgesamt 15 Treffer erzielte, sowie Keeper Fritz, für den 24 parierte Würfe notiert wurden.

Rhein-Neckar Löwen: Myrhol 15, Tkaczyk 4, Groetzki 3, Bielecki 3, Manojlovic 3, Gensheimer 2, Gudjonsson 2, Klimovets 2, Stefansson 2/1, Müller 1.
TSV Dormagen: Nippes 6, Lochtenbergh 4/4, Meyer 3, Wisotzki 2, Schagen 2, Balomenos 2, Linder 2, Dmytruszynski 2, Mahe 1/1.

Von Christof Bindschädel

 24.03.2010