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Die Füchse sollen erlegt werden
Heidelberg. Das Hinspiel war eines zum Abgewöhnen, zum grün und blau Ärgern. Bei den Füchsen Berlin gingen sie mit 28:33 unter, die Rhein-Neckar Löwen, blamierten sich bis auf die Knochen. Kämpften nicht, glänzten nicht, harmonierten nicht. Das war kurz vor Weihnachten 2009, der Baum brannte lichterloh. Löwen-Manager Thorsten Storm kann ein Lied davon singen, doch er stimmt es nur sehr ungern an: „Ich versuche diese Partie zu verdrängen“, gesteht Storm, „es war einfach ein rabenschwarzer Tag, eines unserer schlechtesten Saisonspiele.“
Am Pfingstsonntag um 17.45 Uhr (live auf Sport 1) will sich das Rudel revanchieren. Der Hauptstadt-Klub kreuzt in der Karlsruher Europahalle auf. Ein Heimsieg ist bekanntlich ohnehin Pflicht. Nur so kann der Traum von der erneuten Champions-League-Teilnahme weiter geträumt werden. Storm bringt es auf den Punkt: „Für uns zählen nur noch Siege.“ Drei sollen es sein. Dann würde man Vierter bleiben, dann würde man beim Qualifikations-Turnier der Königsklasse über die Platte sausen. Wo und wann der Quali-Wettstreit stattfinden wird, steht momentan noch nicht fest. Erst in acht Tagen gibt es Gewissheit. Am Rande des Final-Four-Turniers der Champions League in Köln, wird Klartext gesprochen. Storm verrät: „Dort werden die Einzelheiten bekannt gegeben. Ich werde mir das vor Ort anhören.“
Doch momentan ist das noch Zukunftsmusik. Aktuell zählen nur die Füchse, sprich ein Sieg im tierischen Duell. Dass es in Berlin nicht klappte, lag vor allem an der Einstellung. „Die Füchse waren heiß wie Frittenfett –wir nicht“, berichtet der Manager leicht angesäuert. Wobei die Mannschaft von Dagur Sigurdsson auch über reichlich spielerisches Potenzial verfügt. Gerade zwischen den Pfosten rackern zwei Ausnahme-Könner: Silvio Heinevetter und Petr Stochl sind Topleute, „Hexenmeister“.
Derzeit belegen die Berliner den neunten Rang, wollten aber eigentlich höher hinaus. Eine Platzierung, die zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, sollte es schon sein. „Natürlich hinken sie etwas hinterher, was aber auch mit ihrem Verletzungspech zusammenhängt.“
Apropos Verletzungspech, auch die Löwen kennen sich damit aus. Dieser Tage wurden sie nun mit einer weiteren Hiobsbotschaft konfrontiert: Gudjon Valur Sigurdsson, der Kapitän der Badener, musste sich gestern erneut am Knie operieren lassen. „Er wird die komplette Hinrunde der neuen Saison ausfallen“, bedauert Storm, „das ist ein harter Schlag für uns alle.“ Sigurdsson wurde im linken Knie entzündetes Narbengewebe entfernt. Zudem soll auch die Kniescheibe verschoben worden sein. Droht den Löwen nun etwa ein weiteres Drama, ein weiterer Verletzungs-Marathon wie bei Grzegorz Tkaczyk? Niklas Ruß soll Sigurdsson ersetzen.
Endgültig abgehakt ist das Kapitel Carlos Prieto. Der Spanier hat seinen Vertrag bei den Gelbhemden aufgelöst. Storm: „Er hätte zu unserem Kooperationspartner nach Kopenhagen wechseln können, geht aber nach Celje zu Noka Serdarusic.“
Von Daniel Hund
22.05.2010