Veröffentlichung:

Die Hälfte aller Hauptrunden-Teilnehmer steht fest

EM 2014, 4. Tag: Kim Ekdahl du Rietz löst mit Schweden das Ticket wie Frankreich und Kroatien – Gorbok darf hoffen

Nachdem Spanien, Dänemark und Island sich in den Gruppen A und B schon am Dienstag für die Hauptrunde der Europameisterschaft  in Dänemark qualifiziert hatten, zogen am Mittwochabend Kroatien, Schweden (mit Kim Ekdahl du Rietz) und Frankreich mit ihrem jeweils zweiten Vorrundensieg nach.

Während die Kroaten (gegen Montenegro) und Schweden (gegen Weißrussland) zu ungefährdeten Erfolgen in Gruppe D in Kopenhagen kamen, bevor sie am Freitag im Kampf um den Gruppensieg aufeinander treffen, musste sich Frankreich erheblich strecken, bis der hauchdünne 28:27-Erfolg gegen die weiter punktlosen Polen in Gruppe C in Aarhus unter Dach und Fach war. Dort hatten sich zuvor Sergei Gorbok und Russland mit einem 27:25-Sieg gegen Serbien in den Kampf ums Weiterkommen zurückgemeldet.

Ein bärenstarker Nikola Karabatic (acht Tore), die späten Treffer von William Accambray  und ein in der zweiten Hälfte überragender Torwart Cyril Dumoulin (15 Paraden, davon elf nach der Pause) waren letztendlich die Sieggaranten der Franzosen gegen starke Polen, die nach dem 19:20 gegen Serbien am ersten Spieltag erneut mit nur einem Treffer Unterschied verloren und somit am Freitag klar gegen Russland gewinnen müssen, um weiterhin im Turnier zu bleiben.

Das Spiel war hochdramatisch von der ersten bis zur letzten Sekunde, wobei Frankreich eher glücklich als verdient gewann – aber dank des zweiten Erfolges verlustpunktfrei die Tabelle der Gruppe C anführt und im Falle eines finalen Erfolges gegen Serbien  – mit den Löwen Rajko Prodanovic und Nikola Manojlovic – mit dem Optimum von 4:0 Punkten weiterkommen kann.

Prodanovic, Manojlovic & Co. hatten zuvor ihre gute Ausgangsbasis nach dem 20:19 gegen Polen im ersten Spiel leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Russland zeigte sich nach der völlig enttäuschenden Leistung beim 28:35 gegen Frankreich zum Auftakt bestens erholt und kaufte den Serben frühzeitig den Schneid ab. Den entscheidenden Vorteil hatten sie auf der Torwartposition, wo Vadim Bogdanov mit 15 abgewehrten Bällen deutlich stärker war als Serbiens Darko Stanic (lediglich fünf Paraden). Trotz einer Rückenverletzung, die ihn in der zweiten Hälfte mehrere Minuten auf der Bank fesselte, erzielte Löwen-Rückraumspieler Sergei Gorbok vier Treffer und wurde in seiner Mannschaft nur von Kreisläufer Egor Evdokimov (5)  überboten. Letztlich war der 27:25-Sieg in einer hochdramatischen Partie erst beim 26:24 90 Sekunden vor dem Ende in trockenen Tüchern.

„Wir haben eine What’s-app-Gruppe aller Löwen-Spieler hier bei der EM, und wir wünschen uns gegenseitig natürlich vor allen Spielen gegenseitig Glück“, sagt Gorbok: „Aber im heutigen Spiel waren Nikola, Rajko und ich Rivalen, ab morgen sind wir wieder Freunde.“

Während in Aarhus zwei wahre Thriller geboten wurden, waren die Mittwochsspiele in Kopenhagen eher Langweiler und frühzeitig entschieden: Das kroatische Pferd sprang beim 27:22 gegen Deutschland-Bezwinger Montenegro wahrlich nicht höher als es musste. Überragend war  Torwart Mirko Alilovic vom nächsten Löwen-Gegner in der VELUX EHF Champions League, MKB Veszprem (Ungarn),  mit 15 Paraden, ansonsten war die Partie einseitiger, als es das Endergebnis verrät, selbst wenn es gegen Ende einmal  21:18 stand.  Erfolgreichster kroatischer Torschütze war Ivan Cupic mit sechs Treffern, Vasko Sevaljevic (TSV Hannover-Burgdorf) traf neunmal für Montenegro.

Obwohl Weltstar Siarhei Rutenka nach seiner fiebrigen Erkältung zurückkehrte und mit 13 Treffern in einem Spiel den bisherigen EM-Torrekord einstellte, hatten die Weißrussen keine Chance gegen die Schweden, für die Löwen-Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz fünfmal traf. Zur Pause war es beim 13:10 noch eng und beim 16:15 mussten die Schweden zittern, doch danach verließen Weißrussland die Kräfte und das Drei-Kronen-Team zog binnen neun Minuten entscheidend auf 25:17 davon, um das Hauptrunden-Ticket ohne Problem zu lösen.

Am Freitag geht es für Ekdahl du Rietz & Co. gegen Kroatien um den Gruppensieg, während die weiter punktlosen Mannschaften aus Weißrussland und Montenegro im direkten Duell um den Einzug in die Hauptrunde kämpfen.

Bereits am Donnerstag endet in Herning und Aalborg die Vorrunde der Gruppen A und B: Während die bereits für die Hauptrunde qualifizierten Löwen-Torwart Niklas  Landin Jacobsen (Dänemark) und Kreisläufer Gedeon Gurdiola (Spanien) ihre weiße Weste gegen Tschechien bzw. Island wahren wollen, um dann verlustpunktfrei im ersten Hauptrundenspiel aufeinander zu treffen, geht es für Bjarte Myrhols Norwegen gegen Ungarn um alles – das Weiterkommen. Zudem trifft Österreich in Herning noch auf Mazedonien.

Die Ergebnisse des vierten EM-Tages im Überblick:

Gruppe C in Aarhus:
Russland – Serbien 27:25 (14:14)
Polen – Frankreich 27:28 (14:15)
Gruppe D in Kopenhagen:
Montenegro – Kroatien 22:27 (12:13)
Weißrussland – Schweden 22:30 (10:13)                                           

Am Donnerstag, 16. Januar, geht es in den Gruppen A und B wie folgt weiter:

Gruppe A in Herning:
Mazedonien – Österreich (18.15 Uhr)
Dänemark – Tschechien (20.30 Uhr, ab 20.15 Uhr live auf Sport1)

Gruppe B in Aalborg:
Spanien – Island (18 Uhr, ab 17.55 Uhr live auf Sport1)
Ungarn – Norwegen (20.15)