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„Wir müssen uns noch erheblich steigern“

EM 2014: Gedeon Guardiola äußert sich im Interview zum Hauptrunden-Einzug mit Spanien

Am Dienstag hatte Gedeon Guardiola mächtig Arbeit mit seinem Löwen-Vereinskameraden Bjarte Myrhol am Kreis, aber am Ende setzte er sich mit Spanien im EM-Vorrundenspiel gegen Norwegen glücklich mit 27:25 durch. Während Myrhol im abschließenden Spiel gegen Ungarn am Donnerstag gewinnen muss, um in die Hauptrunde einzuziehen, haben die Spanier als bislang einzige verlustpunktfreie Mannschaft der Gruppe B in Aalborg dieses Ticket schon gebucht. Deswegen war Gedeon Guardiola beim Interviewtermin vor seinem abschließenden Gruppenspiel gegen Island auch entspannt. Gewinnen die Spanier auch am Donnerstag, steht die Tür zum Halbfinale schon sehr weit auf.

Die Partie gegen Norwegen war ein hartes Stück Arbeit – hattest du das so erwartet?

Gedeon Guardiola: Wir wussten natürlich, dass Norwegen besser spielen kann als bei ihrer Auftaktniederlage gegen Island, vor allem Bjarte hat natürlich mächtig Betrieb gemacht. Aber wir haben es auch nicht geschafft, ihre Rückraumwerfer zu blocken. Zudem haben wir uns auch selbst im Weg gestanden, waren alles andere als in Topform. Wir wissen, dass wir uns im weiteren Turnierverlauf erheblich steigern müssen.

Am Donnerstag geht es um den Gruppensieg gegen Island, ihr habt vier, die Skandinavier drei Punkte auf dem Konto. Ein echtes Finale, oder?

Guardiola: Ja, denn in der Hauptrunde zählt jeder Punkt. Es ist unser klares Ziel, vier Punkte mit zur Hauptrunde nach Herning zu nehmen, dann ist die Ausgangslage richtig gut. Gegen Island werden wir viel und schnell laufen müssen, wenn sie mit ihren Gegenstößen loslegen. Vor allem die Außen wie Gudjon Valur Sigurdsson sind richtig gut. Wir wissen aber mittlerweile ziemlich genau, welche Fehler aus den ersten beiden Spielen wir abstellen müssen. Die Partie wird, denke ich, in der Abwehr entschieden, und da waren wir mit einigen Ausnahmen bisher ganz gut. Wir spielen jetzt drei Jahre zusammen, da weiß jeder, was er machen muss.

Aber als Weltmeister setzt man sich doch hohe Ziele?

Guardiola: Von unserem Titel können wir uns hier leider nichts kaufen. Das Turnier ging bei null los, jetzt haben wir zwei Siege, sind aber noch weit davon entfernt, über ganz hohe Ziele zu sprechen.

Du hast – genau wie Niklas Landin Jacobsen mit Dänemark – die Hauptrunde schon erreicht. Dein Tipp: Wie viele Löwen buchen daneben noch ihr Ticket in den übrigen Gruppen?

Guardiola: Ehrlich gesagt, habe ich die übrigen Spiele nicht so genau verfolgt, kenne natürlich die Ergebnisse. Ich denke, unsere Serben haben sehr gute Chancen weiterzukommen, gleiches gilt für Kim mit den Schweden. Mal sehen, ob es Sergei mit den Russen auch schafft. Aber für mich ist eigentlich am wichtigsten, dass alle wieder unverletzt von der EM nach Mannheim zurückkehren.

Spanien war noch nie Europameister – ist die Zeit für diesen Titel in Dänemark gekommen?

Guardiola: Einen EM-Titel zu gewinnen ist schwerer als einen WM-Titel zu holen, denn hier hast du keine einfachen Spiele. Und für mich sind Dänemark, Frankreich und Kroatien die großen Favoriten – vielleicht kommen wir dann gleich dahinter. Aber es geht jetzt erst mal Schritt für Schritt weiter. Man soll nicht übers Finale reden, wenn die Vorrunde noch nicht einmal beendet ist.