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Die neue Spielfreude des Patrick Groetzki
Rechtsaußen fährt in Topform mit den Rhein-Neckar Löwen zum Topspiel nach Melsungen
Patrick Groetzki macht kein Geheimnis um die Bedeutung der Partie in Melsungen: „Wenn wir dort gewinnen, wäre das der zweite wichtige Auswärtssieg infolge. Damit lägen wir dann absolut im Soll.“ Das Gastspiel der Rhein-Neckar Löwen bei der ambitionierten MT steigt am Donnerstag um 19 Uhr und ist eine der Top-Partien am 7. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.
Die Löwen fahren mit frisch gestärktem Selbstbewusstsein nach Kassel, wo die Mittelhessen ihre Heimspiele austragen. „Bei einer Niederlage in Magdeburg hätten wir natürlich unter viel größerem Druck gestanden“, sagt Patrick Groetzki. So aber befinden sich „Johnny“ und Co. im Aufwind. Das 32:28 beim Titelkandidaten war der erste „große“ Sieg der Saison. Das wirkt sich rundum positiv auf die Stimmung in der Mannschaft aus und ist die beste Voraussetzung, um die nächste schwere Auswärtsaufgabe zu bestehen.
Defensive als Schlüssel zum Erfolg
Am Montag nach dem ersten Meilenstein dieser Bundesliga-Saison bat Löwen-Trainer Kristjan Andresson zur Videoanalyse des Spitzenspiels. Was war besonders gut? Was noch nicht ganz optimal? „Dass wir in dieser hitzigen Atmosphäre die Ruhe behalten und konzentriert unser Ding durchgezogen haben, das war richtig klasse. Auf der anderen Seite hatten wir eine Phase in der zweiten Halbzeit, in der wir zu viele technische Fehler gemacht haben“, resümiert Patrick Groetzki.
Ein Schlüssel zum Erfolg sei die Defensive gewesen und dabei insbesondere die Arbeit gegen den Magdeburger Kreis. „Darauf haben wir uns extrem fokussiert, weil wir wussten, dass Marko Bezjak auf Mitte immer wieder den Weg an den Kreis sucht. Im Rückraum hat der SCM hingegen zuletzt mit der weniger körperlich präsenten Reihe agiert. Das hatten wir insgesamt gut im Griff“, erklärt der Rechtsaußen der Löwen. Ein Tor kassierte man durch SCM-Kreisläufer Zeljko Musa – ein überragender Wert aus Löwen-Abwehr-Sicht.
Melsunger Erwartungshaltung
Ob man von dieser Strategie etwas übernehmen kann für das Melsungen-Spiel? Zwar müsse man ein gutes Auge auf Marino Maric am Kreis haben, sagt Patrick Groetzki. Aber mit Julius Kühn und Kai Häfner kämen andere Kaliber im Rückraum auf die Löwen zu. Jungs, die eine weitaus größere Feuerkraft aus der Distanz mitbrächten. Etwas, das auch auf Mittelmann Lasse Mikkelsen zutrifft.
Wie Patrick Groetzki die MT generell einschätzt? „Die haben zwei gute Spiele im Rücken und sich anscheinend von der Leistung in Balingen (Niederlage mit 13 Toren, Anm. d. Red.) erholt. Vom Kader her haben sie ein paar gute Leute dazubekommen, mit den Müller-Brüdern aber auch zwei wichtige Säulen abgegeben.“ Der Saisonstart liegt mit 7:5 Punkten sicher unter der Erwartungshaltung, die in den vergangenen Jahren immer weiter nach oben geschraubt wurde.
„Johnny“ profitiert von Niclas
Klar scheint jedenfalls: Der Druck liegt am Donnerstag in der Rothenbach-Halle bei der MT. Mit einer weiteren Niederlage würde der Kontakt zur Tabellenspitze schon früh in der Saison erst einmal abreißen. Und das, obwohl man doch in dieser Spielzeit einen Schritt nach oben machen wollte. Apropos Schritt nach oben: Patrick Groetzki kann sich aktuell nicht nur über die Leistung des Teams, sondern auch über die eigenen Auftritte freuen.
Nach einer starken Vorbereitung hat der Nationalspieler super in die Saison gefunden. 17 Tore hat er in den ersten sechs Partien erzielt. Die Trefferquote von knapp 74 Prozent kann sich sehen lassen. Den Aufwärtstrend macht der reflektierte junge Mann an mehreren Faktoren fest: „Weil wir weniger wechseln als in der Vorsaison, konnte ich ein paar Gegenstöße mehr laufen. Es gibt einem generell ein besseres Gefühl, wenn man mehr Zeit auf dem Feld stehen darf. Außerdem fühle ich mich körperlich topfit. Und mit Niclas Kirkeløkke haben wir jemanden auf halbrechts dazubekommen, der das Spiel versteht und gut mit dem Außen zusammenspielt.“
Dass er auch immer wieder in die Mitte zieht und quasi einen zweiten Spielmacher gibt, komme ihm außerdem zugute. Zehn Assists sind ein absoluter Topwert für einen Außenspieler und bringen Patrick Groetzki im teaminternen Ranking Platz drei hinter Andy Schmid (22) und Niclas Kirkeløkke (18) ein. „Dabei kommt mir zugute, dass ich in der Jugend lange auf Mitte gespielt habe“, sagt „Johnny“ und schmunzelt. Bleibt zu hoffen, dass er und seine Löwen-Kollegen am Donnerstagabend auch gut lachen haben werden.