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Die Rhein-Neckar Löwen beherrschten Spiel und Gegner (RNZ)

Wetzlar. Gudmundur Gudmundsson war zufrieden. Der Coach der Rhein-Neckar Löwen wollte sich die Leistung seiner Mannschaft nach dem 33:27 (18:12)-Sieg in der Handball-Bundesliga bei der HSG Wetzlar gestern Abend nicht schlechtreden lassen. „Wir wollten unbedingt gewinnen. Das haben wir von Anfang an gezeigt“, sagte der Isländer. „Wenn man zur Pause mit 18:12 führt und dabei nur zwölf Gegentore kassiert hat, hat man seine Stärke eindrucksvoll gezeigt“, entgegnete der Coach der Meinung, seine Mannschaft habe in dieser Partie noch sehr viel Luft nach oben gehabt. „Wir haben das Spiel zu jeder Zeit kontrolliert“, schob er zur Verdeutlichung sofort hinterher.

Nach 7:1 Zählern aus den letzten vier Bundesligaspielen und dem 31:29-Auswärtssieg nach Verlängerung im DHBPokal am vergangenen Dienstag waren die Schützlinge von Löwen-Trainer Gudmundsson mit breiter Brust nach Mittelhessen gekommen. Bis auf den langzeitverletzten Ivan Cupic (Schulterverletzung) hatte der Coach alle Spieler an Bord, die am Dienstag bei der MT Melsungen den Achtelfinaleinzug geschafft hatten. Kreisläufer Bjarte Myrhol stand nach tollem Comeback in Kassel nach seiner Hodenkrebsoperationzum ersten Mal wieder von Anfang an auf dem Feld. Und er machte den Hausherren ordentlich Probleme.

In der zehnten Minute beim 7:4 durch Spielmacher Börge Lund waren die Gäste zum ersten Mal nennenswert davongezogen. In der Folge der ersten Halbzeit spielte der Europapokal-Teilnehmer zwar nicht vollkommen fehlerlos, hatte die Partie aber dennoch weitgehend im Griff. Einzig Wetzlars Philipp Müller, Zwillingsbruder von Löwen-Linkshänder Michael Müller, dürfte Gudmundsson Sorgen bereitet haben, da „sein“ Krzysztof Lijewski den gegnerischen Rückraumakteur nicht unter Kontrolle halten konnte. Beim 8:11 aus Sicht der HSG hatte der Wetzlarer bereits seinen vierten Treffer erzielt. Durch drei Tore von Karol Bielecki, Uwe Gensheimer und erneut Lund enteilten die Gäste von 11:9 auf 14:9 (22.) und hielten den Kontrahenten so auf Distanz. „Ich hatte das Gefühl, wenn die Löwen ein Tor brauchten, haben sie es sich geholt“, lobte HSG-Keeper Niko Weber.

Unspektakulär, aber solide ging es für die Löwen auch nach dem Wechsel weiter. Der gute Lund machte mit dem 19:12 sogleich den Weg zum Auswärtssieg frei, an dem man beim 28:20 durch Patrick Groetzki in der 45. Minute nicht mehr zweifeln musste.

Von Marc Schäfer