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Die Rhein-Neckar Löwen müssen gegen die „Eulen“ ran (RNZ)

Der Bundesliga-Spitzenreiter muss in Friesenheim antreten.

Heidelberg. Am Sonntagabend war die Ernüchterung im Lager der Rhein-Neckar Löwen groß. Zweiter wollten sie werden, die Gelben. Dazu musste ein Sieg her. Und das in Celje, nicht in Barcelona oder Paris. Sondern bei einem Team der Namenlosen. Klar, verlieren kann man auch dort. Aber so? Irgendwie fehlte all das, was die Badener sonst so auszeichnet: Spielwitz, Präzision, Kampf. Kurzum: Sie waren chancenlos, wirkten phasenweise regelrecht überfordert.

Andererseits gibt es eben solche Tage, Spiele, in denen rein gar nichts geht. Jeder, der auch nur ab und an Sport treibt, kennt sie. Zum Verzweifeln! Einer, der hinter der Bande mitgelitten hat, ist Lars Lamadé, der Geschäftsführer des Rudels. Sein Fazit: „Celje hat unglaublich schnell gespielt und wir selbst sind leider nie richtig ins Spiel reingekommen.“

Irgendwie war es also eine Parallele zum Hinspiel, als die Löwen noch den Turbo gezündet hatten und letztlich über einen 31:27-Sieg jubelten. Lamadé erinnert sich: „Nach diesem Spiel hätten wir eigentlich gewarnt sein müssen.“ Sagte es und legte den Finger noch tiefer in die Löwen-Wunde: „Celje hatte einfach mehr Wille, das Spiel zu gewinnen.“

Egal, Schwamm drüber, es muss weitergehen. Und das übrigens schon morgen: Um 19 Uhr steht das nächste Auswärtsspiel an. Aber diesmal ist es fast ein Heimspiel. Die Löwen müssen bei der benachbarten TSG Friesenheim die Krallen ausfahren. Und Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Allerdings nicht dieses Mal. Dazu sind die Unterschiede einfach zu groß: Vize-Meister gegen Aufsteiger, Tabellenführer gegen Kellerkind. Oder anders: Für die Löwen zählt nur ein Sieg.

Lamadé warnt trotzdem. Der Löwen-Macher: „Das wird kein Selbstläufer, nach den Reisestrapazen der letzten Tage ohnehin nicht.“ Baut da etwa schon jemand vor? Nein, das täuscht: „Um in der Bundesliga vorne zu bleiben, müssen wir das Spiel natürlich gewinnen.“

Drei Siege haben die Friesenheimer „Eulen“ bislang eingefahren. Gegen Hannover, gegen Balingen und gegen Bietigheim.

Von Daniel Hund