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Die Rhein-Neckar Löwen treffen am Sonntag auf die Berliner Füchse (RNZ)
Rafael Baena steht nach abgelaufener Sperre wieder zur Verfügung
Noch fünf Partien stehen für die Rhein-Neckar Löwen in dieser Saison auf dem Spielplan und danach soll der Gewinn der Deutschen Meisterschaft stehen. Den nächsten Schritt wollen die Badener am Sonntag ab 17.15 Uhr in der Berliner Max-Schmeling-Halle tun, Gegner sind die Berliner Füchse.
Wer das Team in den vergangenen Wochen beobachtet hat, dem fehlt die Vorstellungskraft, dass der Tabellenführer seinen Zwei-Punkte-Vorsprung noch aus der Hand gibt. Zu dominant, zu konzentriert und schlicht zu gut spielten die Löwen seit der Nationalmannschaftspause Anfang April. Auch bei der deprimierenden Niederlage beim Final Four in Hamburg scheiterten die Schützlinge von Nikolaj Jacobsen nicht an eigenen Unzulänglichkeiten, sondern an einem Gegner aus Flensburg, der genauso gut war. Zuletzt demontierten die Löwen den ThSV Eisenach in dessen Halle mit 36:19.
Unmittelbar nach dem Sieg beim Tabellenvorletzten stellte sich die Frage, wie entscheidend das Duell in Berlin wird, schließlich sind die Füchse als Tabellenfünfter nominell der stärkste Gegner der Löwen im Endspurt. „Jedes Spiel ist gleich wichtig, deshalb hat die Begegnung in Berlin einen Wert von 20 Prozent“, sagte Uwe Gensheimer. Eine Vorentscheidung würde in der Hauptstadt nicht fallen, fügte der Kapitän an. Ähnlich bewertete auch Kim Ekdahl du Rietz die Lage, allerdings differenzierte der Schwede: „Jedes Spiel ist gleichwichtig, aber das in Berlin wird schwieriger.“ Jedem aus dem Löwentross ist klar, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, die Meisterschale zu holen, wenn bei den Füchsen ein Sieg gelingt. Entsprechend motiviert und konzentriert werden die Akteure die Aufgabe angehen.
In Berlin steht Rafael Baena nach dessen abgelaufener Sperre wieder zur Verfügung, Gedeon Guardiola wird aber weiterhin nur für den Notfall bereitstehen. Der Abwehrchef leidet immer noch an einer Bauchmuskelzerrung. „Die Physios arbeiten beinahe rund um die Uhr mit ihm“, erklärte Jacobsen, der großes Vertrauen in den Ersatzmann des Spaniers hat. „Stefan Kneer spielt sehr gut, deshalb können wir den Ausfall von Guardiola kompensieren.“
Zwischen den Spielen in Berlin und Leipzig bleiben die Löwen im Osten der Republik, um sich Reisestrapazen zu ersparen. Direkt nach dem Duell in der Hauptstadt fahren Mannschaft und Trainer nach Leipzig und bereiten sich vor Ort auf die nächste wichtige Partie vor.
„Das wird nicht so einfach wie heute“, sagte Jacobsen nach dem Spiel in Eisenach. Aber der Trainer der Löwen kann sich auf seine Mannschaft verlassen: Die Spieler brennen.
Von Michael Wilkening