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Ein erstes Ausrufezeichen

Ein erstes Ausrufezeichen Löwen bezwingen den Meister und gewinnen den Kempa-Cup Karlsruhe/Sindelfingen (bin). Ergebnisse in der Vorbereitung sind für Gudmundur Gudmundsson eigentlich zweitrangig. Doch nach dem erstmaligen Gewinn des Kempa-Cups war der Trainer der Rhein-Neckar Löwen in höchstem Maße zufrieden. „Wir hatten uns gut vorbereitet. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass uns vier Spieler gefehlt haben, bin ich wirklich sehr zufrieden. Wir haben sehr gut gespielt“, erklärte der Coach des badischen Handball-Bundesligisten, der im Sindelfinger Glaspalast ein erstes Ausrufezeichen gesetzt hat. Durch einen 27:23 (13:11)-Finalsieg gegen den deutschen Meister HSV Hamburg machten Kapitän Uwe Gensheimer und Co. ihren Premierensieg bei der hochkarätig besetzten Traditionsveranstaltung perfekt. Gensheimer sicherte den Löwen noch einen weiteren „Titel“ – der Nationalspieler war mit 31 Treffern bester Werfer des Turniers. Dennoch drückte Trainer Gudmundsson gleich wieder auf die Euphoriebremse. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Insgesamt gilt es, konstanter zu werden – und im Angriff müssen wir uns natürlich noch verbessern“, betonte der Isländer, der neben Bjarte Myrhol, Ivan Cupic und Goran Stojanovic kurzfristig auch auf Neuzugang Krzysztof Lijewski verzichten musste. Den vom HSV gekommenen Linkshänder setzte eine Grippe außer Gefecht.

Für den Polen, der den nach Kopenhagen abgewanderten Routinier Olafur Stefansson ersetzen soll, sprang Michael Müller im rechten Rückraum in die Bresche und avancierte neben Gensheimer zum Matchwinner für die Badener. Der Franke, der wegen einer schweren Knieverletzung weite Teile der Vorsaison verpasst hatte, warf gegen die Hanseaten neun blitzsaubere Feldtore. Gensheimer war ebenfalls neunmal erfolgreich, erzielte dabei jedoch vier Treffer per Siebenmeter. „Zuletzt hat einiges nicht so gut geklappt. Aber das war für mich ein Spiel, das in die richtige Richtung zeigt“, erklärte Müller, dem auch Teamkollege Oliver Roggisch eine starke Leistung attestierte: „Ein Riesenkompliment an Michi, der sehr schwere Beine hatte und dennoch eine ganz starke Partie absolviert hat.“

Von Christof Bindschädel