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Eine gute Halbzeit reichte den Rhein-Neckar Löwen (RNZ)
In der Champions League ein 24:21-Sieg gegen HB Montpellier
Am Samstag um 19 Uhr steigt für die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga ein weiteres Spitzenspiel, wenn der ungeschlagene Tabellenführer beim vier Punkte schlechteren Verfolger MT Melsungen antreten muss. Doch gestern musste sich die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen in der Champions League-Vorrunde zunächst noch auf HB Montpellier konzentrieren.
Immerhin gelang dabei nach einer sehr guten ersten Halbzeit und einem großen Durchhänger im zweiten Durchgang ein 25:21 (16:10)-Sieg, nachdem die Löwen bereits am Sonntag in Frankreich mit 30:28 gewonnen hatten.
Der große Jubel nach dem Abpfiff blieb allerdings aus – trotz der zwei gewonnen Punkte vor 3409 Zuschauern in der Frankfurter Fraport Arena, wohin die Löwen ausgewichen waren. Zu stark war der Einbruch. „Nach 40 Minuten haben wir aufgehört, Handball zu spielen,“ sagte Mittelmann Andy Schmid. „Wir hatten Probleme mit der offenen Deckung von Montpellier. Wir müssen noch eine Schippe drauflegen,“ forderte der Löwen-Regisseur selbstkritisch.
Immerhin hatten sie blendend begonnen, lagen nach nicht einmal einer Minute bereits mit 2:0 vorn und erhöhten bis zur Pause auf 16:10. Die Löwen hatten aus dem knappen Hinspiel gelernt, und die Umstellung der Abwehr auf die defensivere 6:0-Variante zahlte sich aus. Höhepunkt war ein Kempa-Trick von Patrick Groetzki und Andy Schmid.
Die Franzosen hatte Probleme, zudem steigerte sich Richard Stochl im Tor. „Es sieht gut aus. Wenn wir so weiterspielen, werden wir auch gewinnen“, war Co-Trainer Oliver Roggisch daher vor dem Seitenwechsel durchaus zufrieden. Und zunächst bestand im zweiten Durchgang auch keinerlei Grund zur Sorge. Bis auf 21:12 (37.) zogen die Löwen scheinbar vorentscheidend davon.
Doch nun fühlten sie sich wohl ihrer Sache zu sicher. Die Konzentration ließ nach, die Fehler und Fehlwürfe häuften sich erschreckend, und der Gegner kam wieder ins Spiel. Zwischen der 40. und der 52. Minute gelang gerade einmal ein Treffer – ein verwandelter Siebenmeter von Uwe Gensheimer.
Montpellier holte Tor um Tor auf, war dann allerdings nicht abgebrüht genug, um die vielen Chancen eiskalt zu nutzen, so dass sie nur bis auf vier Treffer herankamen. Mit einem Doppelschlag beseitigte Mads Mensah Larsen jedoch die letzten Zweifel.
Von Hasso Waldschmidt