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Eine schöne Heimpremiere für Landin (Rheinpfalz)

Mannheim. Die Rhein-Neckar- Löwen bleiben in der noch jungen Saison der Handball-Bundesliga unbesiegt: Nach zwei Auswärtssiegen gewann das Team gestern Abend zu Hause gegen TuS Nettelstedt-Lübbecke mit 24:19 (12:8).

Kampf, Kampf, vor allem Kampf: Für die neuformierten, verjüngten Löwen stand gestern harte, sehr harte Arbeit an. Erst kurz vor 22 Uhr waren sie durch. Nettelstedts Trainer Gennadij Ghalepo hatte seine Hausaufgaben gemacht, seine Mannschaft war gut auf das Angriffsspiel der Gastgeber eingestellt und machte es den Löwen extrem schwer. Es war gar nicht so einfach, eine Lücke im engen, unbequemen TuS-Abwehrverband zu finden. Erst mit einem rasanten Zwischenspurt zwischen der 15. und 21. Minute konnte sich der Favorit von 5:4 auf 9:4 absetzen.

Aber auch die Deckung der Löwen stand gut. Herausragend: Torhüter Niklas Landin. Der dänische Europameister zeigte eine Klasse-Leistung, parierte schon in der ersten Halbzeit drei Siebenmeter – von Tomasz Tluczynski, Dennis Wilke und Tim Renner. Nach der Pause hielt er noch einen von Tluczynski. „Man hat gesehen: Die Jungs lieben zu spielen. Das war eine schöne Heimpremiere für mich”, kommentierte Landin.

Nanu: Auch Uwe Gensheimer, Kapitän und Torschützenkönig, scheiterte untypisch zweimal, aus dem Spiel heraus nutzte der Linksaußen jedoch fast alle seine Möglichkeiten, traf nur noch einmal die Latte. Für Stimmung sorgte Youngster Marius Steinhauser mit einem Doppelpack in der 35. und 36. Minute. Dreimal zog er jedoch im Duell mit Nikola Blazicko den Kürzeren. Dennoch: Für das dritte Bundesliga-Spiel war das in Ordnung. Die Löwen gerieten nie in die Gefahr, sie hielten durchweg die Führung, auch wenn sie etliche Chancen liegen ließen, die eine oder andere Schiedsrichter-Entscheidung zu ihren Ungunsten ausfiel. Mit dem 19:13 durch Alexander Petersson war die Partie im Grunde entschieden. Der Isländer ist der neue Kopf der Mannschaft, er bestimmt Tempo und Rhythmus, der Halbrechte ist auch ein Mann für die wichtigen Tore. Gestern Abend gelangen ihm deren fünf. „Was muss noch besser werden? Wir müssen uns auf jede Abwehrformation vorbereiten, wie man gesehen hat, hat es gegen die 5:1-Deckung nicht so gut geklappt”, analysierte Petersson. Da die Gäste einfach nicht nachließen, mussten die Löwen bis zum Ende beißen. Andy Schmid machte mit zwei Toren alles klar. Das war Schwerstarbeit …

Strammes Programm: Bereits morgen (19.45 Uhr) geht es für die Löwen weiter – dann gastiert die Mannschaft beim TV Großwallstadt. Mit Blick auf die Zäsur beim TV – gestandene Spieler wie Stefan Kneer, Steffen Weinhold und Jens Tiedke gingen – sind die Löwen wieder Favorit, auch wenn Großwallstadt gestern mit 25:26 in Wetzlar nur unglücklich verlor.

So spielten sie

Rhein-Neckar-Löwen: Landin, Stojanovic (bei einem Siebenmeter) – Petersson (5), Schmid (2/1), Du Rietz (4) – Steinhauser (2), Gensheimer (6) – Myrhol (2) – Roggisch, Sesum (2), Isaias Guardiola (1), Gerlich (n.e.), Bitz (n.e.), Gedeo Guardiola

TuS Nettelstedt-Lübbecke: Blazicko – Svensson (2), Vukovic (2), Niemeyer – Wilke (2/2), Tluczynski (5/4) – Loke (2) – Gustafsson (1), Arnaudovski (2), Schöngarth (2), Remer (1)

Spielfilm: 2:2 (9.), 6:4 (16.), 9:4 (21.), 11:6 (27.), 13:10 (35.), 16:12 (40.), 20:14 (48.), 21:17 (53.) – Zeitstrafen: 2:4 – Rote Karte: Gustafsson (3. Zeitstrafe) – Siebenmeter: 3/0 – 9/4 – Beste Spieler: Landin, Petersson, Gensheimer – Blazicko, Tluczynski, Vukovic – Zuschauer: 5321 – Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Ostfildern/Nürtingen).

Von Udo Schöpfer