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„Ekelhafte Abwehr“: Stolperstein-Gefahr in Eisenach

Rhein-Neckar Löwen schließen am Montag den 8. HBL-Spieltag ab

„Ekelhafte Abwehr“: Stolperstein-Gefahr in Eisenach. Rhein-Neckar Löwen schließen am Montag den 8. HBL-Spieltag ab.
David Späth baut sich auf, könnte nun sein Comeback feiern.

„Ekelhafte Abwehr“: Stolperstein-Gefahr in Eisenach. Am Montagabend um 19 Uhr sind die Rhein-Neckar Löwen beim ThSV Eisenach zu Gast und schließen dort den 8. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ab. Als „Eisenach-Experte“, der bereits in der Vorsaison mit den Eulen Ludwigshafen seine Erfahrungen mit den Thüringern gemacht hat, spricht Lion Zacharias in der aktuellen Ausgabe Löwenfunk über das, was den Aufsteiger zu einem besonders unangenehmen Gegner macht.

„Die spielen eine ekelhafte Abwehr“, sagt der Löwen-Linksaußen und meint das als Kompliment. In der Tat ist der ThSV der einzige HBL-Klub, der konsequent auf ein offensives Abwehr-Konzept setzt. Mal eine 4-2-, mal eine 3-3-Formation: So wollen die Jungs von Trainer Misha Kaufmann den gegnerischen Angriff ins Stocken bringen, Verwirrung stiften und Ballverluste provozieren. Erstaunlich ist vor allem die Komposition dieses Systems, in dem jeder Spieler genau weiß, was er wann zu machen hat – und dies auch meist zur Umsetzung bringt.

Lohn für diesen Mut: Nach sieben Spielen stehen die Eisenacher mit 5:9 Punkten auf Rang zwölf. Von vielen Experten als „Absteiger Nummer eins“ gehandelt, hat sich der Thüringer Sportverein einigen Respekt verschafft. Nicht nur mit seiner unorthodoxen Weise zu verteidigen. Im Angriff trumpft Manuel Zehnder groß auf. Die Leihgabe vom HC Erlangen ist Dreh- und Angelpunkt der Eisenacher Offensive. 49 Tore, 18 Vorlagen, dazu wirft der junge Schweizer noch die Siebenmeter: Zehnder zieht sämtliche Fäden und Register, ist der Mann, den es – wo möglich – im Zaum zu halten gilt.

„Ekelhafte Abwehr“: Stolperstein-Gefahr in Eisenach, weil „Fehler mehr wehtun“

„Ekelhafte Abwehr“: Stolperstein-Gefahr in Eisenach. Rhein-Neckar Löwen schließen am Montag den 8. HBL-Spieltag ab.
Sebastian Hinze trägt ein Lächeln im Gesicht.

„Gegen Eisenach tun Fehler mehr weh“, fasst Löwen-Cheftrainer Sebastian Hinze zusammen. Seine Gegneranalyse hat gezeigt: „Gegen Eisenach hat man zehn bis zwölf Angriffe weniger pro Spiel.“ Entsprechend stärker werden Fehler bestraft – weil man weniger Gelegenheiten hat, diese wieder auszugleichen. Soweit die Abwehr. Und der Angriff? „Eisenach ist vielleicht die disziplinierteste Mannschaft in der Bundesliga. Da müssen wir geduldig bleiben, auch die zweite und dritte Aktion verteidigen“, fordert Sebastian Hinze höchste Aufmerksamkeit von seiner Truppe beim Gastspiel in der Werner-Aßmann-Halle.

Apropos Halle. „Das ist ein echter Hexenkessel“, erinnert sich Lion Zacharias an seine Erfahrung mit den Eulen aus der vergangenen Spielzeit. Er selbst hat seine kleinere Verletzung überstanden, ist wieder topfit. Auch David Späth ist wieder im Mannschaftstraining, könnte ein Option werden für Montag. Durch die Rückkehr von Juri Knorr und Olle Forsell Schefvert sind die Löwen auch auf Rückraum Mitte, im Deckungszentrum sowie bei der Organisation des Tempospiels wieder deutlich besser aufgestellt. Im Vergleich zu den letzten Wochen fällt das Lazarett mit aktuell vier Verletzten (Gensheimer, Jaganjac, Grupe und Ahouansou) fast schon lächerlich klein aus.

Los geht die Reise in die Wartburgstadt am Sonntag. Nach der Trainingseinheit am Morgen und einem gemeinsamen Mittagessen fährt der Bus um 13.45 Uhr von Kronau auf die Autobahn. Geplante Ankunft in Eisenach: 17.45 Uhr. Am Spieltag selbst wird noch einmal trainiert (wie am Sonntag um 10 Uhr), ehe es um 16.45 Uhr Richtung Halle geht und spätestens dann das Kribbeln in den Adern größer und größer werden dürfte.