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Endet der Titelkampf mit Entscheidungsspielen? (MM)

Löwen und Kiel sehen sich vielleicht noch wieder

MANNHEIM. Das Rennen um die deutsche Meisterschaft – es wird immer dramatischer. Und möglicherweise stehen sich die Protagonisten nach dem 34. Spieltag noch zwei Mal gegenüber. Sollten nämlich die Rhein-Neckar Löwen und der THW Kiel punktgleich sein und über die gleiche Tordifferenz verfügen, wird es zwei Entscheidungsspiele geben. Das sieht die Spielordnung der Handball-Bundesliga vor. Die mehr erzielten Treffer oder der direkte Vergleich (Kiel – Löwen 31:28, Löwen – Kiel 29:26) sind nicht relevant. Konkret bedeutet das: Beendet der THW die Saison mit 1101:880 Toren und kommen die Löwen auf 1100:879 Treffer, sind die Norddeutschen kein Meister, sondern es müssen zwei Entscheidungsspiele her.

Das Heimrecht für diese Partien würde ausgelost, eine Verlängerung im Rückspiel gäbe es nicht. Ist nach dem zweiten Duell kein Meister gefunden, müsste der Titelträger 2014 im Siebenmeterwerfen ermittelt werden. Klar ist außerdem, dass die zwei Begegnungen bis zum 30. Juni ausgetragen werden müssen. Die Frage ist nur, wann das sein könnte.

Eine Woche nach dem letzten Bundesliga-Spieltag (24. Mai) findet am 31. Mai/1. Juni das Final Four in der Champions League statt, für das sich die Kieler qualifiziert haben. Anschließend reisen die Nationalspieler eigentlich zu ihren Auswahlmannschaften, für das deutsche Team stehen am 4. Juni eine Partie gegen Norwegen und am 7. Juni das WM-Play-off-Hinspiel in Polen an.

„Saisonfinale weit entfernt“

Keine Frage: Zwei Duelle um die Meisterschaft würden die Vorbereitung von Bundestrainer Martin Heuberger empfindlich stören. „Ich beschäftige mich nur mit Dingen, die wir beeinflussen können“, übte sich der Schutterwälder im Gespräch mit dieser Zeitung ebenso in Zurückhaltung wie der Kieler Manager Klaus Elwardt: „Das Saisonfinale ist noch weit entfernt. Wir denken überhaupt nicht daran, jetzt mit dem Rechnen anzufangen.“ Das machen die Löwen übrigens auch nicht. „Wenn es so kommen sollte, werden wir uns damit beschäftigen“, sagt Geschäftsführer Thorsten Storm.

Von Marc Stevermüer