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Endlich auf Platz drei
MANNHEIM. Mit ihrem 33:32 (16:16)-Erfolg gegen die Füchse Berlin gestern Abend vor 7314 Zuschauern in der SAP Arena schafften die Rhein-Neckar-Löwen ihr großes Ziel: den Sprung auf den dritten Platz in der Handball-Bundesliga.
Dies nach einem harten, kraftaufwändigen Spiel mit sehr viel Kampf und Tempo, in dem zwangsläufig für die große Kunst kein Raum blieb. „Es war so ein Spiel, wie man sie in der Bundesliga sehen will, es wogt hin und her”, meinte Löwen-Manager Thorsten Storm. „Und es gewinnen die Löwen”, fügte er breit grinsend an. Es wogte tatsächlich. Die Füchse hielten nicht nur in allen Belangen mit, sie nutzten auch eine Schwächephase der Löwen zur 14:10-Führung.
Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson bat zur Zwischenanalyse, im Fachjargon Time-out genannt, und das half. Zarko Sesum, zweimal Grzegorz Tkaczyk und drei Gensheimer-Siebenmeter ergaben den 16:16-Gleichstand zur Pause. Gudmundsson sollte spät für seine Entscheidung belohnt werden, Patrick Groetzki nach der Pause für Ivan Cupic zu bringen. Groetzki hatte beim Warmschießen in der Halbzeit eigentlich gar nichts getroffen, machte aber schön das 22:21, vor allem aber das 31:28 und schließlich auch das 33:31 kurz vor der Schlusssirene. „Klar war das eine besondere Situation, aber so schwer war es auch wieder nicht”, meinte der Rechtsaußen zu seinen wichtigen Treffern. Es sei ein kleines Finale gewesen, gegen starke Füchse, der Sprung auf Platz drei sei sehr wichtig.
Eng wurde es hintenraus noch einmal, weil Petr Stochl den anfangs starken, dann zunehmend entnervten Silvio Heinevetter abgelöst hatte, und ein paar wesentliche Paraden zeigte. Die hüben wie drüben um eine gewisse Unbeliebtheit werbenden deutschen WM-Schiedsrichter Geipel/Helbig schürten die Aufregung nicht bewusst, aber erfolgreich.
Es war ohnehin ein recht hartes, wenn auch sicherlich nicht bösartig geführtes Spiel. In der Schlussphase lagen die Nerven blank und nach der Partie immer noch. Vor allem Nationaltorhüter Heinevetter konnte sich überhaupt nicht beruhigen und marschierte wütend auf den im „Friedensauftrag” zu ihm laufenden Nationalspieler Oliver Roggisch los. Beide hatten im Spiel eigentlich nichts miteinander zu tun.
Zu tun dagegen hatte Bjarte Myrhol, der von Denis Spoljaric und Alexander Petersson am Kreis heftig bearbeitet wurde, sie aber trotzdem mit sieben Treffern ärgerte. Olafur Stefansson stand nur eines nach. Uwe Gensheimer verwandelte alle fünf Siebenmeter variantenreich. Nur deswegen stachen die Drei aus einer Mannschaft hervor, die sich im Kollektiv zum Ziel durchbiss.
Rhein-Neckar-Löwen: Fritz, Szmal (ab 17.) – Stefansson (6), Lund (2), Bielecki (1) – Cupic, Gensheimer (7/5) – Myrhol (7) – Roggisch, Sesum (2), Tkaczyk (5), Gunnarsson, Groetzki (3)
Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl (ab 46.) – Petersson (4), Jaszka (3), Christophersen (4) – Richwien (7), Nincevic (2) – Laen (4) – Spoljaric, Kubisztal (7/2), Bult, Löffler (1), Wilczynski, Sellin (n.e.)
Spielfilm: 1:2 (2.), 5:3 (8.), 10:10 (20.), 10:14 (23.), 16:16 (Halbzeit), 23:21 (41.), 27:24 (49.), 29:25 (53.), 32:29 (59.) – Zeitstrafen: 6/3 – Rote Karte: Myrhol (59:53, dritte Zeitstrafe) – Siebenmeter: 5/5 – 2/2 – Beste Spieler: Myrhol, Stefansson, Gensheimer – Jaszka, Richwien, Petersson – Zuschauer: 7314 – Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Steuden/Landsberg)
Von Dietmar Einzmann
23.03.2011