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Endspiel am Hallo

Die Löwen steigen mit dem Achtelfinal-Spiel bei TuSEM Essen in den DHB-Pokal 2023/24 ein und wissen: Hier zählt nur das Weiterkommen

Endspiel am Hallo: Die Löwen steigen mit dem Achtelfinal-Spiel bei TuSEM Essen in den DHB-Pokalein und wissen: Hier zählt nur ein Sieg.
David Späth in der Saison 20/21 beim Löwen-Gastspiel in Essen.

Endspiel am Hallo: Die Rhein-Neckar Löwen treten am Mittwochabend bei TuSEM Essen an. Es ist das Achtelfinale im DHB-Pokal, es geht darum, weiterzukommen. Wer verliert, fliegt. Entsprechend hat Cheftrainer Sebastian Hinze seine Jungs am Montagmorgen auf intensive Trainingseinheiten eingestimmt. Denn nicht nur er hat große Lust auf eine Rückkehr nach Köln zum REWE Final4.

„Da hätte ich nichts dagegen“, sagt Juri Knorr auf die Frage, ob Folgendes ein denkbares Modell wäre: Die Löwen qualifizieren sich jedes Jahr mit einem Pokalsieg für den europäischen Wettbewerb. „Das würde ich sofort nehmen“, sagt der Löwen-Spielmacher mit einem breiten Grinsen. Die Erinnerungen an den Triumph im April dieses Jahres sind noch frisch. Und diese Titel sind es, wofür ein Profi-Handballer mit den ehrgeizigsten Zielen lebt und verdammt hart arbeitet.

Endspiel am Hallo: Spiel des Jahres für den TuSEM

Der Pokalsieg ist zudem der Grund, warum die Löwen jetzt erst in den Wettbewerb einsteigen. Als Sieger haben sich die Männer in Gelb genauso wie der Zweitplatzierte Magdeburg und der Drittplatzierte Flensburg automatisch für das Achtelfinale der aktuellen Pokal-Ausgabe qualifiziert. Gegner und Gastgeber Essen hat hingegen bereits zwei Runden gespielt, sich durch Siege gegen den Drittligisten Oppenweiler/Backnang und den Regionalligisten Gelpe/Strombach den Weg in die Runde der letzten 16 gebahnt.

Endspiel am Hallo: Die Löwen steigen mit dem Achtelfinal-Spiel bei TuSEM Essen in den DHB-Pokalein und wissen: Hier zählt nur ein Sieg.
Juri Knorr hat großen Gefallen am Pokal gefunden.

Für die Essener ist es das Spiel des Jahres. Im Sportpark am Hallo, der Spielstätte des TUSEM, erwartet die Löwen echte Pokal-Atmosphäre: laut, hitzig, anstrengend. „Darauf müssen wir gefasst und vorbereitet sein“, sagt Oli Roggisch, der einst selbst das TuSEM-Trikot trug und sehr genau weiß, was dort möglich ist. Dabei spielt es laut Sebastian Hinze keine Rolle, wie Essen bisher in der Saison abgeschnitten hat: „Im Pokal ist jedes Spiel ein Endspiel. Und wenn du dafür nicht bereit bist, dann fliegst du raus.“

Nach einer Saison in der Bundesliga 2020/21 haben sich die Essener in der Zweiten Liga im Mittelfeld einsortiert. Aktuell rangieren sie mit 15:17 Punkten auf Platz elf. Nach oben zu einem Aufstiegsplatz sind es elf, nach unten zu einem Abstiegsplatz sieben Punkte Abstand. Zuhause haben sie fünf ihrer sieben Partien gewonnen. Niederlagen am Hallo gab es lediglich gegen Spitzenreiter Bietigheim und die von Michael Roth trainierten Großwallstädter – beide Male war es richtig knapp. Wie knapp es nun gegen die Löwen wird?

Endspiel am Hallo: Der ganze Klub fiebert diesem Spiel entgegen

Dass der ganze Klub diesem Spiel entgegenfiebert, Trainer, Spieler und Fans am Mittwoch alles geben werden für eine Sensation, daran besteht kein Zweifel. Im Vorbericht auf der Website wird von einem „langersehnten Duell“ geschrieben, die 2578 Plätze im Sportpark seien ziemlich schnell komplett ausverkauft gewesen. Coach Michael Hegemann sagt: „Die Jungs sollen einfach frech und mutig auftreten. Für uns alle ist das ein Highlight, dennoch wollen wir auf unsere Chance lauern, sollten die Löwen uns diese eröffnen.“

Auf Michael Hegemann angesprochen, sagt Sebastian Hinze: „Er war mein Spieler – ich habe nur die besten Erinnerungen an Michael.“ Von 2012 bis 2014 spielte „Hege“ unter Hinze beim Bergischen HC. Trainer in Essen ist er seit 2022. An den Hallo kam er übrigens als Nachfolger von Jamal Naji, der im selben Jahr der Nachfolger von Hinze beim BHC wurde. So klein ist die Handballwelt, so verschlungen ihre Pfade. Mal sehen, was auf diesen Pfaden die Löwen am Mittwoch erwartet.