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Erschrocken und sehr überrascht

Barcelona. Applaus erhielt Gudmundur Gudmundsson schon vor seinem ersten Spiel. Auf dem Flug zur Champions-League-Partie beim FC Barcelona ergriff Manager Thorsten Storm das Wort und wünschte dem neuen Coach des Handball-Bundesligisten viel Erfolg. Die mitgereisten Sponsoren und die zahlungskräftigen Fans applaudierten über den Wolken. Die Spieler ließen sich allerdings zu keinerlei Beifallsbekundungen hinreißen, was allein schon der Respekt vor dem entlassenen Trainer Ola Lindgren gebührte. Keine Frage: Die Trennung vom Schweden und seinem Assistenten Kent-Harry Andersson hatte das Team noch nicht so richtig verdaut.

„Die Nachricht hat mich vollkommen überrascht. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Mir fehlen fast die Worte“, gestand Rechtsaußen Patrick Groetzki und blickte noch einmal auf den ereignisreichen Donnerstag zurück: „Ich fühlte mich wie im Traum und konnte es nicht glauben. Aber wir müssen jetzt professionell sein und die nächsten Aufgaben angehen.“
„Wieder etwas Neues“

Fraglich ist jedoch, ob die Badener nach dem Erdbeben so schnell zur Tagesordnung übergehen können. „Es ist viel schwieriger, sich jetzt auf die Partie in Barcelona vorzubereiten. Jetzt stehen wir mal wieder mit etwas Neuem da“, meinte Groetzki, der ebenso bedrückt wirkte wie Torwart Henning Fritz. Dem Schlussmann fiel es schwer, das Geschehen in Worte zu fassen: „Unser Saisonstart war trotz des Ausrutschers in Magdeburg in Ordnung, weshalb die Nachricht von Olas Entlassung für die Mannschaft sehr überraschend kam.“

Der Weltmeister von 2007 sieht den erneuten Trainerwechsel beim Handball-Bundesligisten keinesfalls unproblematisch: „Die Situation ist nicht einfach. Gudmundur Gudmundsson muss erst einmal schauen, wie das Team funktioniert. Und wir Spieler müssen erst einmal seine Vorstellungen umsetzen. Im Endeffekt ändert sich das Spiel aber nicht – und deshalb müssen wir uns jetzt zusammenreißen.“  Mast

 25.09.2010