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Fäth Wunschkandidat in Gummersbach

Heidelberg. Die Handball-Bundesliga pausiert momentan. Ausruhen, abschalten, Kräfte mobilisieren. Denn schon bald geht es wieder los, die Saisonvorbereitung steht an. Die Rhein-Neckar Löwen schwitzen ab dem 20. Juli für ihren neuerlichen Beutezug durch die europäischen Handball-Tempel. Doch richtig ruhig wird es irgendwie nie um das Rudel.

Aktuell füllt Nachwuchs-Hoffnung Steffen Fäth das Sommerloch. Der Rückraum-Kunstschütze wird mit dem VfL Gummersbach in Verbindung gebracht. Ein Fall für die Gerüchteküche? Sicher nicht. Der Youngster steht tatsächlich auf der Einkaufsliste des Traditionsvereins: „Fäth ist unser Steffen Fäth.Wunschkandidat für den linken Rückraum. Er kann zwar einen Momir Ilic nicht ersetzen, passt aber genau in unser Konzept eine Perspektiv-Mannschaft aufzubauen“, sagte VfL-Pressesprecher Holger Klein der Internetplattform Oberberg Aktuell.

Francois-Xavier Houlet, Gummersbachs Geschäftsführer, befand sich in der letzten Woche nicht in Deutschland. Ein Heimaturlaub in Frankreich, wo er am vergangenen Mittwoch seinen 40. Geburtstag feierte, stand an. In dieser Woche soll die Entscheidung in Sachen Fäth fallen. Beide Seiten werden sich zusammensetzen.

Falls es den Rechtshänder tatsächlich zu den Oberbergischen verschlägt, spricht jedoch vieles für ein Ausleihgeschäft. Aus Löwen-Sicht wäre es fatal das Rückraum-Juwel zu verkaufen: Nicht wenige prognostizieren Fäth eine große Karriere auf der Ballwurf-Bühne.

Ein Abschied auf Zeit wäre aber sicher eine gute Option. Der 19-Jährige könnte in Gummersbach wertvolle Spielpraxis sammeln. Bei den Gelbhemden dürfte das nur äußerst eingeschränkt möglich sein.

Für reichlich Verwirrung sorgt derweil der DHB, auf dessen Homepage wird Steffen Fäth bereits als Spieler des VfL Gummersbach geführt. Ist der Deal vielleicht sogar schon in trockenen Tüchern?
Auf der rechten Außenbahn – dort steht mit Patrick Groetzki bis dato lediglich eine Stammkraft zur Verfügung – bekommen die Löwen hingegen wohl noch Verstärkung. In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Handballwoche wird Löwen-Manager Thorsten Storm folgendermaßen zitiert: „Auf Rechtsaußen haben wir nach dem Weggang von Jan Filip zurzeit noch Handlungsbedarf. Denn eine komplette Saison nur auf Patrick Groetzki zu setzen, ist sicher etwas zu früh.“ Anfang Juni hörte sich das im RNZ-Interview noch ein wenig anders an. Die damalige Frage: Herr Storm, vor allem auf Rechtsaußen besteht noch Handlungsbedarf, oder? Storms Antwort: „Wir haben Patrick Groetzki und bauen auf ihn.“

Klar ist: Sollte dem Abiturienten mit dem trickreichen linken Wurfarm erneut ein „Star“ vor die Nase gesetzt werden, wäre dies für seine eigene Entwicklung nicht förderlich. Groetzki muss Verantwortung übernehmen. Und das will er auch. Alles andere als eine klare Nummer zwei, die sich hinter dem Jung-Nationalspieler einordnet, wäre demnach ein Schlag ins Gesicht.

Von Daniel Hund

13.07.2009